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zu islamischen Themen finden Sie im Verlag Eslamica.
Der Schellenbaum, auch bekannt als Mohammedsfahne ist eine
reich verzierte, heute noch verwendete Standarte der
Musikcorps der Bundeswehr.
Er wird bei feierlichen Anlässen getragen. Die
mitschwingenden Glöckchen und Schellen ergänzen zudem die
Musik des Corps.
Die Herkunft des Schellenbaums ist auf das Heer der
Osmanen zurückzuführen, wie auch die englische Bezeichnung
deutlich macht: Turkish crescent („türkischer Halbmond“). Er
soll zur Zeit der so genannten Türkenkriege übernommen worden
sein. Der obere Halbmondbügel wird zumeist mit Ross-Schweif
beschmückt. Bei der Armee der
Osmanen war der
Rossschweif [tugh] ein Würdezeichen. Derartige Standarte
beschreibt bereits
Evliya Tschelebi (Çelebi).
Die Preußische Armee integrierte diese Art von Standarte
erst im 19. Jh. in ihr Regiment, nachdem sie ein solches
erobert hatten. Dem preußischen Schellenbaum wurde ein
achtstrahliger Stern hinzugefügt, der in seiner Form an den
Ordensstern des 1701 gestifteten Schwarzen Adlerordens
angelehnt ist.
Bis heute gehört in der Bundeswehr der Schellenbaum mit
schwarz-rot-goldenen Pferdehaaren aus Kunststoff und dem
Bundesadler auf der Spitze zur Ausstattung eines Musikkorps.
Sowohl eine Rossschweif-Standarte der
Osmanen als auch der Schellenbaum des Stabsmusikcorps der
Bundeswehr wurden auf der Sonderausstellung „Türcken,
Mohren und Tartaren. Muslime in Brandenburg-Preußen“ im
Brandenburg-Preußen Museum präsentiert.
