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zu islamischen Themen finden Sie im Verlag Eslamica.
Schirin war die Frau des persischen Großkönigs
Chosrau II. Parwez und
Gegenstand zahlreicher Legenden, unter anderem in
Nizamis Werk
Chamsa.
Die Eigenbedeutung des Namens ist im
Persischen "süß" (ursprünglich: wie Milch) bzw. die
"Süße".
Der persische Großkönig
Chosrau II.
musste nach dem Tod seines Vaters Hormizd IV. im Frühjahr 590
n.Chr. auf oströmisches Territorium fliehen, da der General Bahram
Chobin nach einem Putsch die Macht an sich gerissen hatte. Auf
der Flucht soll er bereits von Schirin begleitet worden sein,
die möglicherweise aus Chusistan stammte und als sagenhafte
Schönheit beschrieben wird. Schirin selbst war
Christin und gehörte der Assyrischen Kirche des Ostens an.
Chosrau II. gelang es schließlich mit Unterstützung des
oströmischen Kaisers Maurikios, die Herrschaft
zurückzugewinnen, wofür Ostrom einige Territorien zugesprochen
bekam.
Eine in einer ostsyrischen Chronik erwähnte christliche
Nebenfrau Maria wurde nach dem Ende des Perserreiches in der
romantischen Literatur zur Tochter des Kaisers Maurikios und
Rivalin Schirins stilisiert. In den literarischen
Bearbeitungen des Schirin-Mythos spielt diese angebliche
Kaisertochter eine große Rolle. Es ist jedoch auszuschließen,
dass der oströmische Kaiser eine Tochter in den Harem des
persischen Großkönigs
Chosrau II. gegeben hat. Maria wird demnach
wahrscheinlich
Christin gewesen sein, aber nicht die Tochter
des Kaisers.
Nach der Geburt des ersten Kindes von seiner Frau Schirin
stiftete
Chosrau II. dem Sergiusheiligtum in Resafa
Weihegeschenke. Der armenische Geschichtsschreiber
Pseudo-Sebeos berichtet, dass sie die Auslieferung der
Reliquien des Propheten
Daniel an den oströmischen Kaiser Maurikios verhindert hatte. Schirin unterstützte zunächst die
ostsyrischen
Christen, insbesondere den Patriarchen Sabrisho; nach
dessen Tod erreichte sie die Nachfolge ihres Landsmannes
Gregor von Phrat. Später wandte sie sich der westsyrischen (monophysitischen)
Kirche zu. Nach dem Sturz des Maurikios begann 603 der Krieg
zwischen den Sassaniden und
Byzanz
erneut. Im Mai 614 eroberten die Perser unter dem General Schahrbaraz
Jerusalem; das angebliche Heilige Kreuz kam als
Siegesbeute nach Ktesiphon, wo es im Palast Schirins
aufbewahrt wurde. Das Vorgehen ihres Leibarztes Gabriel von
Schiggar, der großen Einfluss auf sie ausübte, gegen die
"Kirche des Ostens" scheint sie gebilligt zu haben. Dabei
stand ihr Yazdin,
Chosraus Schatzmeister und selbst
Mitglied der Kirche des Ostens, als Konkurrent gegenüber.
628 brach das Sassanidenreich nach dem Sieg des
oströmischen Kaisers Herakleios, der infolge mehrerer brillant
durchgeführter Feldzüge die Perser schließlich doch noch
geschlagen hatte, zusammen.
Chosrau II. wurde Ende Februar 628
von seinem Sohn Kavadh II. ermordet, der Schirins Sohn
Merdanschah (daneben hatte Schirin noch einen Sohn namens
Saliar) – den der Vater als Nachfolger einsetzen wollte – und
seine Geschwister ermorden ließ. Nach der Ermordung
Chosrau II.
soll Schirin an seinem Grab angeblich Selbstmord begangen
haben. Sie lebte jedoch noch bis zum Tod ihres Stiefsohns
Siroe (Kavadh II.), nach dessen Tod sie der Ermordung
bezichtigt wurde.
Chosrau II. gründete die Stadt Qasr-e-Schirin
(Burg der Schirin) in der Provinz
Kerman und benannte sie
nach Schirin.
Das Andenken Schirins wird bereits vom persischen Dichter
Abu Ali Muhamed Balami (gest. 974) erwähnt und bewahrt im
Schahname. Um 1200 n.Chr. verfasste
Nizami in seinem Werk
Chamsa das Epos
Chosrau und Schirin, das zahlreichen persischen,
türkischen und indischen Dichtern als Vorlage diente. In den
Märchen aus Tausendundeiner Nacht erzählt Schehrezad in der
390. Nacht die Geschichte von Chosrau, Schirin und dem
Fischer. Nach der Wiederentdeckung des Motivs durch
Joseph von Hammer-Purgstall setzte sich
Johann Wolfgang von
Goethe
im
West-östlichen Divan mit der Legende auseinander.

Zeichnung von Sultan Mahmud Nur, 931
n.d.H. (1524/1525 n.Chr.)