Rüdiger Schmitt
Rüdiger Hans Schmitt

Aussprache: rüüdighar haans schmiytt
arabisch:
روديغِر هانز شميت
persisch:
رودیگر هانس اشمیت
englisch:
Ruediger Hans Schmitt

1.6.1939 - heute n.Chr.

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Rüdiger Hans Schmitt ist ein deutscher Iranist und Indogermanist.

Er ist am 1. Juni 1939 in Würzburg geboren und studierte ab 1958 Vergleichende Indogermanische Sprachwissenschaft, Indoiranistik und Klassische Philologie an den Universitäten Würzburg, Saarbrücken und Erlangen. 1965 promovierte er in Saarbrücken mit der Arbeit "Studien zur indogermanischen Dichtersprache" und habilitierte sich 1969 mit der Schrift "Die Nominalbildung in den Dichtungen des Kallimachos von Kyrene". Anschließend war er als wissenschaftlicher Mitarbeiter und Assistent am Saarbrücker Institut für Vergleichende Indogermanische Sprachwissenschaft und Indoiranistik tätig. 1972 wurde er dort Wissenschaftlicher Rat und Professor. Von 1979 bis zu seiner Emeritierung 2004 hatte er die Professur für Indogermanistik und Iranistik an der Universität des Saarlandes inne. Schmitt ist Mitglied mehrerer wissenschaftlicher Akademien, darunter der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, der Königlichen Dänischen Akademie der Wissenschaften und der Georgischen Akademie der Wissenschaften. Seine Forschungsarbeiten umfassen die allgemeine Indogermanistik, die griechische und klassisch-armenische Sprache sowie die Sprachen und Eigennamen des vorislamischen Iran, insbesondere die altpersischen Königsinschriften.

Rüdiger Schmitt hat sich intensiv mit den altpersischen Inschriften der Achämenidenzeit beschäftigt. Seine Arbeiten umfassen die Edition, Übersetzung und Analyse dieser Inschriften, die unter anderem in Persepolis gefunden wurden.

Eines seiner bedeutenden Werke ist "Die altpersischen Inschriften der Achaimeniden", in dem er die altpersischen Versionen der meist dreisprachigen Keilinschriften der persischen Könige herausgibt und ins Deutsche übersetzt. Diese Inschriften sind wichtige Quellen für das Verständnis der Geschichte und Kultur des Achämenidenreichs.

Darüber hinaus hat Schmitt Beiträge zu spezifischen Inschriften aus Persepolis  geleistet, wie etwa in seinem Werk "Beiträge zu altpersischen Inschriften". Hier untersucht er unter anderem die Thronträger-Beischriften der Gräber I und V in Persepolis  und bietet eine detaillierte Dokumentation dieser kurzen Beischriften.

Seine Arbeiten sind von großer Bedeutung für die Erforschung der altpersischen Sprache und Schrift sowie für das Verständnis der achämenidischen Epigraphik. Durch seine Editionen und Analysen hat er einen wesentlichen Beitrag zur Entzifferung und Interpretation der Inschriften von Persepolis  geleistet.

Übersetzung einer Keilschrift in Persepolis
(Foto Y.Özoguz 2024)

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