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zu islamischen Themen finden Sie im Verlag Eslamica.
Pascal Sebah war einer der bekanntesten Fotografen unter den
Osmanen.
Er wurde 1823 n.Chr. geboren und stammt von einer christlichen
Familie, wahrscheinlich aus dem heutigen
Libanon, ab.
Im Jahr 1857 eröffnete er sein Büro mit Studio in Rue de Péra
439 im gleichnamigen Stadtteil von
Istanbul im europäischen Teil der Stadt nördlich des
Goldenen Horns. Heute heißt der Stadtteil Beyoğlu. Ab 1860
arbeitete er mit einem französischen Fotografen und Entwickler
namens A. Laroche, zusammen, der die für damalige
Möglichkeiten hervorragende Druckqualität seiner Photoabdrucke
ermöglichte.
1873 eröffnete er eine Filiale im damals noch
osmanischen
Kairo,
die allerdings nur bis 1898 bestand. Die Fotos am 1883 gehen
nicht mehr auf ihn zurück, da Pascal Sebah einen
Schlaganfall erlitt, weshalb sein Bruder Cosmi einsprang.
Später übernahm Pascals Sohn Jean Pascal Sebah (1872-1947) das
florierende Unternehmen. Um 1884/1885 wurde der Franzose
Policarpe Joaillier zum Partner des Unternehmens, so dass es
1890 zur Neufirmierung unter dem Namen "Sebah & Joaillier"
Kam. Sie erhielt von den
Osmanen das Recht, sich als "Fotographen des Sultans"
bezeichnen zu dürfen. Zuvor hatten sie 1877 von der Regierung
den Auftrag erhalten, Fotografien von russischen Greuel an der
türkischen Bevölkerung in der damaligen
osmanischen Provinz Eski Zagra in Ostrumelien
anzufertigen. Die Fotos wurden der deutschen Regierung zur
Verfügung gestellt. 31 Fotos sind bis heute im Archiv des
Auswärtigen Amtes erhalten.
Um 1900 kehrte Policarpe Joaillier nach Frankreich zurück,
so dass das Unternehmen mit neuen Partnern zusammenarbeitete:
Von 1910 an mit Hagop Iskender und, bis 1914, mit Leo
Perpignani. 1917 bis 1918 war das Unternehmen "Sebah &
Joaillier" einer der Auftragnehmer zur ersten systematischen
Erfassung und Katalogisierung von Baudenkmälern aller Perioden
in
Istanbul. Das Projekt wurde unter Federführung des
deutschen Journalisten und Kunsthistorikers Friedrich Schrader
durchgeführt. Die Unternehmensgründer Sebah, sein Sohn und
Iskender zogen sich 1934 aus dem Unternehmen Geschäft zurück,
das noch bis 1952 unter dem Namen "Foto Sabah" weitergeführt
wurde.
Die Fotos des Unternehmens wurden auf zahlreichen
Ausstellungen in Europa ausgezeichnet und in mehreren
Sammelwerken veröffentlicht.