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Seleukia-Ktesiphon (arabisch: المدائن, al-Mada’in = die
Städte) war eine Doppelstadt im heutigen
Irak,
die aus den zusammenwachsenden Städten Seleukia am
Tigris
und Ktesiphon gebildet wurde. Die Doppelstadt war
Hauptresidenz der Könige der Parther und der Sassaniden, ca.
35 km südöstlich von
Bagdad.
Seleukia liegt am rechten Ufer des Flusses
Tigris,
Ktesiphon befindet sich am linken Ufer des Tigris direkt
gegenüber.
Die Stadt wurde 637 n.Chr. von
Arabern erobert und teilweise zerstört. Sie galt unter den
Umayyaden als ein Widerstandsnest der
Schiiten
gegen die Gewaltherrscher. Einer der ersten Gouverneure der
Stadt war
Salman al-Farsi.
Mit der Gründung Bagdads 762 verfiel Seleukia-Ktesiphon.
Seleukia-Ktesiphon war zuvor Zentrum der christlichen
Kirche Persiens (Assyrische Kirche des Ostens). Spätestens 410
führt der Bischof als Großmetropolit der Kirche Persiens den
Titel Katholikos. Ihm waren alle Metropoliten Mesopotamiens
sowie alle Kirchen des Ostens (Persien, Indien, später auch
Zentralasien und China) untergeordnet. Gegen Ende des 8.
Jahrhunderts wurde auch der Sitz des Katholikos nach Bagdad
verlegt.
Die Ausgrabungen gelten als ausbaubar. Die einzige heute
noch vor Ort zu sehenden Ruine ist der sassanidische, wohl von
Chosrau I. erbaute oder fertig gestellte Palast Taq-e Kisra,
der vor allem durch sein gewagtes Gewölbe auffällt.