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Sema
oder Semah wird eine rituelle Zeremonie der
Sufis
genannt, bei der durch häufige
Lobpreisverlesung [dhikr] eine Annäherung an
ALLAH
angestrebt wird.
Als berühmteste Zeremonie in diesem Rahmen
gelten die
Tanzenden Derwische des
Mevlevi-Ordens. Der Wortstamm zu "Sema" geht auf das
arabische "Hören" zurück. Es wird davon ausgegangen, dass
derartige Zeremonien erstmalig im 10 Jh. n.Chr. ritualisiert
wurden. Durch die fortwährende Wiederholung bestimmter
rhythmischer Elemente, wie Sprache, Gesang, Trommel usw., soll
der Teilnehmer in eine Art Rauschzustand geraten, bei dem er
sein Ich überwindet und so in die Einheit des Seins einhergeht
(siehe auch
Entwerden [fana]).
Kritiker werfen den
Sufis
vor, dass der erzielte Rauschzustand - wenn auch ohne Drogen
erlangt - ein unerlaubter Rauschzustand sei, bei dem das
Bewusstsein beeinträchtig wird, was im
Islam
nicht erlaubt ist.
Sufis
hingegen sehen darin eine Art spirituelle Reise, in der das
Bewusstsein auf erlaubte Weise erweitert werde. Die erzielte
"geistliche Trunkenheit" sei nicht vergleichbar mit einer
verbotenen körperlichen Trunkenheit.
Bei
Aleviten wird auch der Andachtsraum Semah genannt. Die
Räumlichkeit, in der die Sema stattfindet wird, oft Semahane
genannt, wie z.B. die
Mevlana Semahane.