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zu islamischen Themen finden Sie im Verlag Eslamica.
Sichem bzw. Sechem, Schakmi oder Shechem war eine antike Stadt
mitten in
Palästina, deren Überreste in Nablus ausgegraben wurden.
Bereits im frühen 4. Jahrtausend v. Chr. war der Standort
besiedelt. Ca. 2000-1200 v. Chr. war Sichem eine bedeutende
kanaanäische Stadt, die um 1900 v. Chr. mit ihrem König
Ibisch-Hadad in einem ägyptischen Ächtungstext erwähnt wurde.
Im 16./15. Jahrhundert v. Chr. wurde es von den Ägyptern
zerstört, dann aber wiederaufgebaut. In den Amarna-Briefen
erscheint Sichem mehrfach als Schakmi. Herrscher war zu diesem
Zeitpunkt ein gewisser Lab'aia, der gegen den ägyptischen
König rebellierte und schließlich von den Männern von Gila
ermordet wurde. Damals standen mehrere Tempel sowie ein großer
Palast in Sichem. Mitte des 12. Jh. v. Chr. wurde Sichem
zerstört und blieb ca. 100 Jahre lang verlassen.
Im
Taurat wird die Sichem erstmals als vorläufigen Zielpunkt
des Durchzugs von
Abraham (a.) durch das Land Kanaan. Dort soll eine Eiche
namens "More" gestanden haben (Gen 12,6 EU). An dieser Stelle
sei ihm gemäß
Taurat
Gott
erschienen. Daraufhin habe er dort Gott einen Altar gebaut. In
Bethel nordöstlich von Sichem soll er einen weiteren Altar
(Gen. 12, 6-8) gebaut haben.
In Gen 33,18-20 EU wird Sichem erneut als Ort erwähnt, an
dem Jakob nach seiner Versöhnung mit Esau Land gekauft und
einen Altar gebaut habe. Seine Söhne Levi und Simeon aber
überfielen und ermordeten die Bewohner der Stadt, nachdem der
gleichnamige Kanaanäer Sichem ihre Schwester Dina vergewaltigt
und zur Frau genommen hatte. Damit begann nach biblischer
Darstellung der lange gewaltsame Konflikt zwischen
alteingesessenen Kanaanäern und hinzugezogenen Israeliten.
Jakob kann die Folgen dieses Verbrechens vorerst nur abwenden,
indem er erneut nach Bethel zieht, dort einen Altar baut,
seine Angehörigen alle fremden Götter und Schmuckgegenstände
ablegen lässt und unter der Eiche More in Sichem vergräbt (Gen
35,1-6 EU). Jene Geschichten stehen in Teilbereichen
allerdings im Gegensatz zur Vorstellung des
Islam
über
Propheten.
Nach der Wiederbesiedlung Sichems im 11./10. wurde die
Stadt zwischenzeitlich unter König Jerobeam I. zur Hauptstadt.
Nach der Ablösung durch Tirza und schließlich durch Samaria
abgelöst wurde Sichem immer unbedeutender. 107 v. Chr. wurde
sie durch Johannes Hyrkanus I. erobert und dann verlassen.

1955