Sira-Nacht
  Sira-Nacht (Sıra gecesi)

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Eine Sira-Nacht (Sıra gecesi) oder Sira-Nächte, oder unter einheimischen Bekannt als Sira-Gezme, waren Ratssitzungen für aktuelle Angelegenheiten in Schanliurfa (Şanlıurfa).

Das Arbeitsessen wurde verbunden mit Musik, Vorlesungen und Literatur. Die Veranstaltungen wurden der Reihe nach (türk.: Sira) von unterschiedlichen Ratsherren abgehalten.

Die Tradition, die aus dem Volk stammt, wurde bis heute am Leben erhalten. Allerdings dienen die Abende heutzutage eher als Touristenattraktion mit professionellen Musikern. Die Musiker und Sänger singen an diesen Abenden lokale Volkslieder und verlesen Gedichte. Gespräche finden heutzutage eher weniger statt, da die Musik alles übertönt.

Sira-Nächte haben große Bedeutung in der Geschichte von Schanliurfa (Şanlıurfa). Als die Briten am 24. März 1919 gemäß Artikel 7 des Mondros-Waffenstillstands in Urfa einmarschierten, setzten sie Agenten ein, um kleine Gruppen zu finden und zu zerschlagen. Sira-Abende waren verboten. Am 5. September 1919 versammelten sich 12 Bürger an einem abgelegenen Ort unter der Führung von Major Ali Rıza Bey. Um Mitternacht gründeten Major Ali Rıza Bey und seine Freunde in dieser Nacht die Zweigstelle Müdafa-i Hukuk Urfa (Verteidigung der Rechte Urfas). Und als zwölf Freunde beim Heiliger Quran schworen, Urfa vor der feindlichen Besetzung zu befreien, begann für Urfa der Befreiungskrieg.

Eine Miniatur eines solchen Abends ist im Stadtmuseum Schanliurfa ausgestellt.

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