.Bücher
zu islamischen Themen finden Sie im Verlag Eslamica.
Mulla Abd ul-Hakim Siyalkoti war ein bekannter
Gelehrter [faqih] in
Indien
im 17 Jh. n.Chr..
Er war bekannt für seine Gelehrsamkeit in
der Zeit des Schah Dschahan und hatte freundschaftliche
Beziehungen mit dem Kaiserlichen Ministerpräsidenten Sa'd
Ullah Chan.
Seine Vorlesungen über die islamischen Wissenschaften, vor
allem in der scholastischen Philosophie, demonstrierten den
unabhängigen Ansatz seines Geistes. Er gehörte zu den wenigen
in Indien geborenen
Gelehrte, dessen Bekanntheit die Grenzen des Subkontinents
zu ihren Lebenszeiten überschritt.
Ein Mongolische-Botschafter wurde in den Hof des Kaisers
ins Iran
der
Safawiden zu einer Diskussion über die umstrittene
Position der vitalen Natur der beiden großen Männer
Abu
Hamid Ghazzali und
Ibn Ruscht al-Qurtubi eingeladen.
Ghazzali widerlegte die Philosophen der
Abbasiden und errichtete eine eigene Denkrichtung. In
seinem Bemühen, das soziale Gefüge der
Muslime intakter und sicherer zu machen, verwarf er die
Vernunft und stütze sich auf die Eingebung (Intuition), in
seinen Gedanken vermischte er
Sufismus
und theologisches Dogma. Auf der anderen Seite stützte sich
Ibn Ruscht auf das Erbe der griechischen Philosophie und
bemühte sich, die islamische Zivilisation nach dem Prinzip der
freien Forschung zu leiten.
Ghazzali sprach sich in seiner Schrift “Tahafat
ul-Falasifah“ gegen die Philosophen aus, während
Ibn Ruscht in “Tahafat ut-Tahafat“ die Philosophen
verteidigte. Schah Dschahan und sein gelehrter Premierminister
lasen mit Interesse den Bericht des königlichen Gesandten aus
dem Iran.
Sie fanden sich emotional an der großen Debatte beteiligt.
Beide, Schah Dschahan und Sa'd ullah, luden daraufhin Mulla
Abdulhakim ein, um sie mit den Ansichten der beiden Lager
unterhaltend zu erleuchten, und wiesen ihn daraufhin, dass
seine Notizen zu den Lernzentren geschickt werden. Mulla
Abdulhakim differenzierte beide Standpunkte: Philosophen und
Anti-Philosophen; und am Ende gab er sein eigenes Urteil ab.
Seine Arbeiten erschienen unter dem Titel: “Durrat us-Saminah“,
(1057
n.d.H./1647
n.Chr.) in
Arabisch, da es die Sprache der
Gelehrten war.
Er hat auch weitere Bücher über Logik und Philosophie
hinterlassen. Er gilt auch als derjenigen, der die Gedanken
von
Mulla Sadra in
Indien
eingeführt hat.
Im Deutschen hat
Prof. Annemarie Schimmel über ihn geschrieben.