.Bücher
zu islamischen Themen finden Sie im Verlag Eslamica.
Felicja Smektała war eine
Muslima, die 64 Jahre
in Polen verheiratet war. Ihr Grabstein ist eines der
auffälligsten auf dem
Tatarisch-Islamischen Friedhof in Warschau.
Sie ist am 17. Februar 1926 in Nawahradak (Nowgorod/heute
Weißrussland) geboren als Fatima Ryzwanowicz in eine
tatarische Familie. Der Name wurde slawisiert in Felicja.
Ihr Vater hieß Süleyman Ryzwanowicz. Als die Russen die Stadt
besetzt haben wurde die Familie nach Jekaterinburg (Swerdlowsk)
verschleppt. Felicja musste in einer Mine arbeiten. Nach dem
olnisch-sowjetischen Abkommen kam sie zurück, um dann in den
Westen nach Polen zu fliehen. Sie siedelte sich an in
Landsberg an der Warthe (Gorzów Wielkopolski), wo sie in einem
Fischgeschäft arbeitete. Dort lernte sie den Leutnant der
Luftfahrt Konrad Smektała kennen. Da er Katholik war, gab es
große Widerstände gegen die Heirat. Daher gab es auch nur eine
zivilrechtliche Heirat. So lange der Ehemann bei der Armee
war, mussten sie oft umziehen, je nach Stationierung. Nach
seinem Armeedienst begann Konrad eine Arbeit bei der Eisenbahn
in Posen (Poznań). Für die Erziehung der Kinder einigte sich
das Ehepaar darauf, dass Jungen katholisch und Mädchen
muslimisch erzogen werden würden. Drei Söhne wurden katholisch
getauft, eine Tochter muslimisch erzogen. Das Par war 64 Jahre
miteinander verheiratet. Sie war mehrfache Großmutter und
Urgroßmutter.
Am 12. April 2013 ist sie in Posen gestoben. Sie wurde am
16. April 2013
Tatarisch-Islamischen Friedhof in Warschau beigesetzt. Auf
ihrem sehr großen markanten Grabstein ist die
Basmala in Form einer
Kalligraphie aufgetragen. Darüber der Halbmond und Stern,
der auf die
tatarische Herkunft hinweisen soll.
