Otto Spies
Otto Spies

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5.4.1901 - 29.10.1981 n.Chr.

.Bücher zu islamischen Themen finden Sie im Verlag Eslamica.

Otto Spies war ein deutscher Orientalist, Islamwissenschaftler und Medizinhistoriker, der den Einfluss des Islam auf die Medizin erkannt hat.

Er ist 5. April 1901 in Bad Kreuznach geboren. Nach dem Studium der Orientalistik und Rechtswissenschaft in Bonn und Tübingen promovierte er 1923 in der Orientalistik in Tübingen und 1924 in Jura in Bonn. Bis 1932  blieb er Assistent am Orientalischen Seminar der Bonner Universität. 1928 wurde er für Semitische Philologie und Islamkunde habilitiert. Seine vertieften Kenntnisse reicherte er vor allem durch seinen Auslandsaufenthalt in Indien an, wo er zwischen 1932 und 1936 als Direktor der Abteilung für Orientalistik an der Muslim University in Aligarh (Indien) wirkte. Nach der Rückkehr wurde er Nachfolger von Carl Brockelmann. Er verlor aber im Rahmen der Kriegswirren zahlreiche Aufzeichnungen und wurde in den Kriegsdienst eingezogen.

Nach dem Militärdienst verwaltete er den Lehrstuhl in Bonn, dessen Direktor Rudi Paret sich in US-amerikanische Kriegsgefangenschaft befand. 1951 wurde er Nachfolger von Rudi Paret in Bonn, der nach seiner Heimkehr einen Ruf nach Tübingen annahm. Spies leitete das Orientalische Seminar der Universität Bonn bis 1970.

Otto Spiel verfügte über umfangreiche Sprachkenntnisse in Arabisch, Persisch, Türkisch, Hindustani, Hebräisch und Äthiopisch. Er hat zahlreiche Werke im Bereich des islamischen Rechts [scharia], der Mystik [tasawwuf], der Literaturgeschichte, der Lexikologie und der arabischen Medizingeschichte wie der Zahnmedizin herausgebracht. Er war zudem Herausgeber der Reihen Bonner Orientalistische Studien. Neue Serie und Beiträge zur Sprach- und Kulturwissenschaft des Orients sowie der Zeitschriften "Die Welt des Islams" und "Zeitschrift für vergleichende Rechtswissenschaft". Seine Sammlung türkischer Märchen wurde bis ins 21. Jh. n.Chr. verlegt.

Er ist am 29. Oktober 1981 in Bonn gestorben.

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