.Bücher
zu islamischen Themen finden Sie im Verlag Eslamica.
Otto Spies war ein deutscher Orientalist, Islamwissenschaftler
und Medizinhistoriker, der den Einfluss des
Islam
auf die Medizin erkannt hat.
Er ist 5. April 1901 in Bad Kreuznach geboren. Nach dem
Studium der Orientalistik und Rechtswissenschaft in Bonn und
Tübingen promovierte er 1923 in der Orientalistik in Tübingen
und 1924 in Jura in Bonn. Bis 1932 blieb er Assistent am
Orientalischen Seminar der Bonner Universität. 1928 wurde er
für Semitische Philologie und Islamkunde habilitiert. Seine
vertieften Kenntnisse reicherte er vor allem durch seinen
Auslandsaufenthalt in
Indien
an, wo er zwischen 1932 und 1936 als Direktor der Abteilung
für Orientalistik an der Muslim University in Aligarh (Indien)
wirkte. Nach der Rückkehr wurde er Nachfolger von
Carl Brockelmann. Er verlor aber im Rahmen der
Kriegswirren zahlreiche Aufzeichnungen und wurde in den
Kriegsdienst eingezogen.
Nach dem Militärdienst verwaltete er den Lehrstuhl in Bonn,
dessen Direktor
Rudi Paret sich in US-amerikanische Kriegsgefangenschaft
befand. 1951 wurde er Nachfolger von Rudi Paret in Bonn, der
nach seiner Heimkehr einen Ruf nach Tübingen annahm. Spies
leitete das Orientalische Seminar der Universität Bonn bis
1970.
Otto Spiel verfügte über umfangreiche Sprachkenntnisse in
Arabisch,
Persisch,
Türkisch, Hindustani, Hebräisch und Äthiopisch. Er hat
zahlreiche Werke im Bereich des
islamischen Rechts [scharia], der
Mystik
[tasawwuf], der Literaturgeschichte, der Lexikologie und
der arabischen Medizingeschichte wie der Zahnmedizin
herausgebracht. Er war zudem Herausgeber der Reihen Bonner
Orientalistische Studien. Neue Serie und Beiträge zur Sprach-
und Kulturwissenschaft des Orients sowie der Zeitschriften
"Die Welt des Islams" und "Zeitschrift für vergleichende
Rechtswissenschaft". Seine Sammlung türkischer Märchen wurde
bis ins 21. Jh. n.Chr. verlegt.
Er ist am 29. Oktober 1981 in Bonn gestorben.