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zu islamischen Themen finden Sie im Verlag Eslamica.
Sigmund Spitzer, auch bekannt als Ispitschel Bey (Ispiçel
Bey), war ein deutscher Mediziner und Diplomat in der
Türkei.
Er ist am 21. April 1813 Nikolsburg (damaliges Mähren) als
Sohn eines Kaufmanns geboren. Nach seiner Schulausbildung
studierte er an der Universität Wien Medizin und schloss sein
Studium 1837 n.Chr. mit Dr. med. ab. Anschließend wurde er
nach
Istanbul an die
militärisch-medizinische Schule in Galatasaray eingeladen, wo
er 1839 zum Prof. für Anatomie ernannt wurde und als einziger
Zivilarzt unterrichtete. In der Zeit 1844–50 wirkte er als
Leiter der Schule. Auf seine Initiative wurden hier ab 1845 an
der Schule Leichen zu Studienzwecken seziert, was zu Problemen
mit den
Muslimen führte. Im Jahr
1847 erhielt Spitzer vom Sultan die Erlaubnis, die vier besten
Studenten in Wien promovieren zu lassen. Alle vier wurden in
Wien mit ausgezeichnetem Erfolg zum Dr. med. promoviert, was
dem internationalen Ansehen der Schule in Galatasaray zugute
kam.
Um 1845 konnte Spitzer
Abdülmecit I. von einer schweren chronischen Krankheit
befreien, so dass dieser ihn zum Leibarzt ernannte. Für seine
Verdienste wurde ihm 1847 ein osmanischer Orden (İmtiyaz
nişanı) verliehen und erhielt den Titel
Bey. Auf Wunsch von
Abdülmecit I. wurde er
in der Zeit 1850–56 Botschaftsrat der
Osmanen in Wien. Nach dem Tod
von
Abdülmecit I.
kehrte er über Umwege nach Wien zurück, wo er seine letzten
Lebensjahre verbrachte. Er starb am
23. Dezember 1894 in Wien.