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Sufyan al-Thauri war ein früher Gelehrter und Sammler der
Überlieferung,
der bei Sunniten als
glaubwürdig eingestuft wurde. Er gilt als einer der
Zwei Sufyans.
Sehr bekannt ist einer seiner Dialoge mit
Imam Sadiq (a.).
Sein vollständiger
Name
war Abdullah Sufyan Al-Thauri, da er zum Stamm von Thaur
gehörte. Sein
Beiname
war "Abu Abdullah". Sein Vater war
Said ibn Masruq.
Seine Abstammung ist: Sufyan ibn Said ibn Masruq ibn Habib
ibn Raafai ibn Abdullah ibn Mauhaba ibn Ubai ibn Abdullah ibn
Munqidh ibn Nasr ibn Al-Harith ibn Tha’labah ibn Aamir ibn
Milkan ibn Thaur ibn Abdulmanaat ibn Udd ibn Tabikha ibn Ilyas
ibn Mudar ibn Nizar ibn Maadd ibn Adnan.
Sein bekanntestes Werk ist "Al-Dschamai" (Die Sammlung), in
dem er zahlreiche
Überlieferungen und Aussprüche der
Gefährten zusammentrug.
Nach
al-Dhahabi ist er 97
n.d.H. geboren. Unter
der Leitung seines gelehrten Vaters Said ibn Masruq, begann
Sufyan sich Wissen in
Kufa
anzueignen. Manchen Aussagen zufolge war es aber vor allem
seine Mutter, die ihn zur Wissenschaft der
Überlieferungen
motivierte. Später besuchte er zahlreiche Orte und lehrte an
diesen.
Sufyan al-Thauri hatte drei Brüder: Al-Mubaarak, Habeeb und
Umar und eine Schwester. Er war verheiratet und hatte einen
Sohn, der in jungen Jahren starb und eine Tochter.
Dhahabi zählte einige der
Lehrer von Sufyan al Thauri auf und sortierte sie alphabetisch (gemäß
Arabisch).
Dazu zählen: Aswad ibn Qai, Aschath ibn Abi al-Schatha, Ayub
al-Sichtayani, Bahz ibn Hakim, Thaur ibn Yazid, Dschamai ibn Schaddad,
Habib ibn Abu Thabit, Humaid
Al-Tawil, Chalid al-Haddhha, Rabiatur-Rayi, Ziyad ibn Ilaqah, Abu Hazim Salamah ibn Dinar, Salamah ibn
Kuhail, Sulaiman al-Amasch, Sulaimaan al-Timi, Asim al-Ahwal, Abdullah ibn Said
al-Maqbari, Abdullah ibn Aun, Ataa ibn al-Saib, Ikrima ibn Ammar, Amr ibn
Dinar, Muhammad ibn al-Munkadir,
Hischam ibn Urwa, Yahya ibn Said al-Ansari, Abu Ishaaq al-Sabi'i.
In
Kufa soll er einige Male auch mit
Imam Sadiq
(a.) zusammen getroffen sein, wobei ein Dialog sehr
berühmt geworden ist: Als er
Imam Sadiq
(a.) in der Moschee in einem teuren Kleidungsstück
sah ging er zum ihm hin und sagte:, „O Sohn des Propheten
(s.)! Dein Vorfahre, der Prophet (a.), hat niemals solche
teuren Kleider getragen!“
Imam Sadiq
(a.) antwortete: „Ja! Das war die Zeit als die Muslime
mittellos waren und der Durchschnittsbürger sich keine guten
Kleider leisten konnte. Der Prophet (s.) wollte keine teuren
Kleider tragen, um die Gefühle der Leute zu respektieren. Nun
haben sich die Zeiten geändert und die Leute sind so
wohlhabend, dass sie sich gute Kleider leisten können. Unter
diesen Umständen kann der Imam (a.) keine minderguten Kleider
tragen!“ Dann zog
Imam Sadiq
(a.) Sufian Thauri näher an sich heran und sagte,
„Glaubst du, ich trage diese Kleider, um mein Ego zu
befriedigen?“ Dann entfernte er die teuren Kleider und
zeigte ihm die schäbigeren Kleider, die er unter der teuren
Kleidung trug und sagte, „Dies ist die Tracht, die ich
trage, um meinem Gewissen zu entsprechen, während die äußere
Bekleidung für die Ansicht der gewöhnlichen Leute gedacht
ist.“ Nachdem er dies sagte, zog er die Kleidung von
Sufian Thauri beiseite und zeigte ihm die Kleidung, die er
innen trug, die viel teurer war als die äußere Bekleidung.
Dann sagte
Imam Sadiq
(a.), „Dies ist deine Bekleidung, die du trägst um dein
Ego zu befriedigen, und die billigere äußere Bekleidung trägst
du, um den Leuten zu zeigen, dass du genügsam bist in deinen
Gepflogenheiten! Dies ist bloße Täuschung, damit dich die
Leute als fromme Person betrachten!“ Die in mehreren
Quellen
Überlieferung wird von
Allamah Madschlisi in seinen "Der Quellen des Lebens [aynul-hayaat]"
kommentiert.
Manche Aussage
Imam Sadiqs
(a.) findet sich später in den Aussagen Sufyan al-Thauris
wieder.
Sufyan al-Thauri ist bekannt dafür, dass er bevorzugt
Überlieferungen von
Abu Huraira weiter gab, weshalb er auch von den
Umayyaden durchaus wohlwollen behandelt wurde, auch wenn
es darum ging, seinen Ruhm zu festigen. Einen Teil seiner Zeit
verbrachte er allerdings unter
Umar ibn Abdul Aziz, den er später als gerechten Herrscher
pries. Legenden berichten von 20.000 Schülern, die Sufyan al-Thauri
gehabt haben soll.
Dhahabi
hingegen meint, dass selbst 1000 bereits übertrieben wäre.
Unabhängig von der Anzahl seiner Schüler galt er sicherlich
als einer der herausragenden Gelehrten seiner Zeit, der auch
von späteren gerühmt wurde, wie z.B. von
Abu Hanifa. Bei den religiösen Riten gehörte Sufyan al-Thauri
zu denen, die ein
feuchtes Überstreichen [mash] über Füßlinge (ohne diese
auszuziehen) erlaubt.
Zaid ibn Al-Hubab
berichtete, dass er Sufyan al-Thauri sagen hörte: "Das Folgende sind die
erlaubten Dinge im Leben: Geld das durch ehrlichen Handel
erlangt wurde; eine Gabe die von einem gerechten Herrscher
kommt; ein Geschenk das von einem gläubigen Bruder aus Liebe
gegeben wurde; oder ein Erbe das rein ist". Bezüglich der
Ansicht, wer ein gerechter Herrscher war, gab es
Meinungsunterschiede zwischen den
Gelehrten jener Zeit.
Berichten zufolge war Sufyan al-Thauri Lebensmitteln
gegenüber nie abgeneigt. Diesbezüglich sind die Berichte
widersprüchlich, das sie ihm einerseits Bescheidenheit
bescheinigen und andererseits Essen zu jeder Tageszeit bis zur
Sattheit. Ebenso widersprüchlich sind die Angaben zu seiner
Heirat.
Sufyan al-Thauri starb 161
n.d.H.
(778 n.Chr.). Er zählt zu den
Zwei Sufyans. Zu den Gelehrten, die ihn später vorstellen, gehört
Tabari.