.Bücher
zu islamischen Themen finden Sie im Verlag Eslamica.
Michel Suleiman, ist ein libanesischer Politiker und
ehemaliger General, der von 2008 bis 2014 als Präsident des
Libanon amtierte.
Er ist am 21. November 1948 in Amchit, einer kleinen Stadt
nördlich von
Beirut
im Libanon geboren. Er wuchs in einer maronitisch-christlichen
Familie auf, die, wie viele Familien in der Region, Wert auf
Bildung und Disziplin legte. Suleiman besuchte die
öffentlichen Schulen seiner Heimatstadt und zeigte früh
Interesse an Militär- und Sicherheitsfragen. Nach dem Abitur
begann er eine militärische Laufbahn, die ihn über die
nächsten Jahrzehnte stark prägen sollte.
Suleiman trat 1967 in die libanesische Militärakademie ein
und erwarb dort 1970 seinen Abschluss. Im Laufe der Jahre
absolvierte er diverse Fortbildungen im Bereich Verteidigung
und Sicherheit, unter anderem in Belgien und Frankreich, die
sein Verständnis für internationale Sicherheitspolitik
erweiterten. Suleimans militärische Karriere fiel in eine
Zeit, in der der Libanon zunehmend durch innere Konflikte und
die Präsenz externer Kräfte destabilisiert wurde. Während des
libanesischen Bürgerkriegs (1975–1990) hielt Suleiman eine
neutrale Position und bemühte sich, die libanesische Armee als
eine Institution zu erhalten, die dem Staat und nicht
einzelnen politischen oder religiösen Gruppierungen
verpflichtet ist.
Im Jahr 1998 wurde Suleiman zum Oberbefehlshaber der
libanesischen Armee ernannt, eine Position, die er bis zu
seiner Wahl zum Präsidenten im Jahr 2008 innehatte. Während
seiner Zeit als Oberbefehlshaber leitete er Reformen ein, die
darauf abzielten, die Armee als nationale Institution zu
stärken und von politischen Konflikten unabhängig zu halten.
Die Armee spielte eine entscheidende Rolle bei der Bewältigung
von Krisen, etwa bei der Eindämmung extremistischer
Gruppierungen und der Stabilisierung von Sicherheitszonen
entlang der Grenzen.
Nach dem Attentat auf den ehemaligen Premierminister Rafik
Hariri im Jahr 2005 und dem daraus resultierenden syrischen
Rückzug aus dem Libanon entstand ein Machtvakuum, das den
Libanon politisch spaltete. Die Spannungen zwischen der vom
Westen unterstützten Koalition des 14. März und der von
Syrien
und der
Islamische Republik Iran unterstützten Koalition des 8.
März verschärften sich. Inmitten dieser Spannungen erlangte
Suleiman als eine vertrauenswürdige, neutrale Figur zunehmend
Aufmerksamkeit.
Suleimans Wahl zum Präsidenten im Mai 2008 war das Ergebnis
eines politischen Konsenses nach den Doha-Verhandlungen, die
darauf abzielten, den
Libanon nach einer schweren politischen Krise zu
stabilisieren. Seine Wahl wurde weitgehend als Kompromiss
zwischen den verfeindeten politischen Lagern angesehen, da er
für keine der beiden Seiten eine Bedrohung darstellte und eine
loyale Haltung zur libanesischen Souveränität zeigte.
Als Präsident stand Suleiman vor der Herausforderung, das
fragile politische Gleichgewicht des
Libanon zu wahren. Er setzte sich dafür ein, die nationale
Einheit zu stärken und die Spannungen zwischen den
verschiedenen religiösen und politischen Gruppen zu lindern.
Ein Hauptziel seiner Präsidentschaft war die Förderung eines
„Dialoges der nationalen Einheit“, um regelmäßige Gespräche
zwischen den politischen Führern zu fördern und Konflikte zu
entschärfen.
Suleiman arbeitete daran, die Beziehungen des
Libanon zu
Syrien
neu zu definieren und die Unabhängigkeit des Landes zu
stärken. Er war bemüht, die Souveränität des
Libanon gegenüber den Einflüssen aus
Syrien
und dem
Iran sowie die Präsenz der
Hizbullah als bewaffnete Gruppe im Land zu kontrollieren.
2012 äußerte Suleiman Bedenken über die Rolle der
Hizbullah im Land und betonte, dass nur die libanesische
Armee für die Sicherheit verantwortlich sein sollte. Diese
Aussagen führten zu Spannungen zwischen der Regierung und der
Hizbullah, die jedoch weiterhin eine einflussreiche Kraft
in der libanesischen Politik blieb.
Während des Syrienkriegs ab 2011 zeigte sich die
Komplexität dieser Position. Tausende Flüchtlinge strömten in
den
Libanon, und der Konflikt wirkte sich direkt auf die
politische und wirtschaftliche Stabilität des Landes aus.
Suleiman bemühte sich, den
Libanon aus den direkten Konflikten herauszuhalten, was
jedoch aufgrund der starken politischen Verbindungen innerhalb
des Landes nicht vollständig gelang.
Michel Suleimans Präsidentschaft endete am 24. Mai 2014. Im
Anschluss an seine Amtszeit zog er sich weitgehend aus dem
politischen Leben zurück, beteiligte sich jedoch weiterhin
gelegentlich an politischen Diskussionen und äußerte sich zu
wichtigen nationalen Fragen. Suleiman setzte sich für Reformen
zur Wahrung der Souveränität des
Libanon und für eine stärkere Rolle der Armee in der
nationalen Verteidigung ein. Auch nach dem Ende seiner
Amtszeit blieb er eine prominente Stimme in der Forderung nach
einem stärkeren, unabhängigen
Libanon und der Reformierung politischer Institutionen, um
die staatliche Autorität gegenüber parteiischen Einflüssen zu
stärken.
Obwohl seine Zeit als Präsident nicht ohne Kritik blieb,
wird ihm zugutegehalten, dass er in einer Zeit tiefgreifender
politischer Umbrüche und Instabilität versuchte, die nationale
Einheit zu wahren und den Einfluss externer Akteure zu
begrenzen.
Im Jahr 2010 besuchte er die
Islamische Republik Iran und brachte
Imam
Chamenei einen silbernen Rosenkranz al Geschenk mit. Jener
Rosenkranz ist heute im
Quran Museum Maschhad ausgestellt.
Foto Y.Özoguz (2023 n.Chr.)