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zu islamischen Themen finden Sie im Verlag Eslamica.
Nachman Syrkin war einer der frühen Köpfe des Zionismus, der
bereits sehr früh die Idee der
ethnischen Säuberung Palästinas geäußert hat, ohne dass
die Gefahr von der Bevölkerung in
Palästina erkannt worden ist.
Nachman Syrkin gilt als
Begründer und Führer des sozialistischen Zionismus und damit
des kollektiven Siedlungsbaus. Syrkin lebte als Kind in Minsk
und besuchte dort das Gymnasium. Durch sein Engagement bei der
russischen revolution wurde er zwischen zeitlich inhaftiert,
ging dann nach London und Berlin und studierte dort
Psychologie und Philosophie. 1903 wurde er in Bern im Fach
Philosophie promoviert. Währen seiner Zeit in Berlin hat er
die Russisch-Jüdisch wissenschaftliche Gesellschaft gegründet,
aus deren Kreis die zweite und berühmtere Generation der
zionistischen Führer entstand, wie z.B. Chaim Weizmann.
Beim ersten Zionistenkongress unterstützte er die Idee des
Jüdischen Nationalfonds. Beim Zweiten Zionistischen Kongress
(August 1898, Basel) reichte er dafür eine Resolution ein.
Beim dritten Kongress (August 1899 Basel) legte er dar, dass
die einzige Lösung für die jüdische Existenz die Einwanderung
und die Konzentration auf ein Territorium sei. Bereits beim
ersten Zionistenkongress hatte er erklärt, dass
Palästina für die
Juden
evakuiert werden müsse. Jegliche spätere Behauptungen, dass
die Zionisten eine
ethnischen Säuberung Palästinas gar nicht geplant hätten,
entspricht einer zionistischen Geschichtsverfälschung.
Syrkin wurde 1904 aus Deutschland verbannt, ging nach Paris
und kehrte nach der Revolution von 1905 nach Russland zurück,
wo er sich vor allem für den Zionismus eingesetzt hat. 1907
emigrierte er nach Amerika, trat der Poalei Zion-Bewegung,
deren Führer er bis zu seinem Tod blieb.
1919 gehörte Syrkin zur amerikanischen jüdischen Delegation
bei der Friedenskonferenz von Versailles und spielte auch eine
führende Rolle der Stockholmer Tagung der Poalei Zion 1919.
Als Autor schrieb er in jiddischer, russischer, deutscher und
englischer Sprache.
1924 starb er an einem Herzinfarkt in New York. 1951 wurde
sein Leichnam im Kibbuz Kinneret neben den anderen
zionistischen Führern beigesetzt. Seine Tochter Marie Syrkin
(1899-1989) schrieb später die Biographie von Golda Meir.
Die 1933 gegründete Ortschaft Kfar Syrkin in der Nähe von
Petach Tikwa ist ihm benannt.