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zu islamischen Themen finden Sie im Verlag Eslamica.
Thuwaibah oder Thuwaybah
war eine Sklavin
Abu
Lahabs, die nach manchen
Überlieferungen, darunter eine von
Umm Habiba,
Muhammad (s.) für 14 Monate beaufsichtigt und ihm
Milch gegeben haben soll, als er
ein Baby war, bis die Amme
Halima
Sadia bint Dhuaib gefunden war.
In den wohlhabenden Familien in Mekka war es üblich, dass
man Neugeborene für eine Weile einer Amme anvertraute, die
Nomadin war und in der Wüste lebte. Zum einen konnten diese
Frauen den Kindern viel mehr Milch geben als die Stadtfrauen
und zum anderen sollte die Natur in der Wüste die Kinder
abhärten. Da die Ammen der Nomaden nur in bestimmten Abständen
in die Stadt kamen, um versorgte Kinder zurückzugeben und neue
Kinder abzuholen, wollte
Amina
bint Wahb ihren Sohn auch übergangsweise mit viel Milch
segnen, nachdem sie ihn anfangs selbst gestillt hatte. Da sie über die ersten
Wunder
der Geburt informiert war, konnte sie sich
vorstellen, dass nicht die Amme ein Segen für den Neugeborenen
sein würde, sondern der Neugeborene für die Amme.
Die erste Amme des
Propheten Muhammad (s.) hieß Thuwaibah. Sie war eine Sklavin
von
Abu Lahab, der die Frau Amina zur Verfügung gestellt
hatte. Sie nährte
Muhammad (s.) vier Monate lang. Der Prophet begegnete ihr
sein Leben lang mit großem Respekt. Zuvor hatte sie bereits
Hamza ibn Abd-ul-Mutallib, einen Onkel des
Propheten Muhammad (s.) genährt.
Prophet Muhammad (s.) hatte als Erwachsener immer
versucht, sie frei zu kaufen. Aber
Abu
Lahab weigerte sich, sie frei zu geben. Als
Mekka
befreit wurde und alle Sklaven befreit wurden, war sie nicht
mehr am Leben. Sie starb, als
Prophet Muhammad (s.) in
Chaibar war.
Für Thuwaiba selbst waren die vier Monate des Milchgebens an
Prophet Muhammad (s.) die glücklichsten in ihrem Leben.
Sie gab ihm Milch zusammen mit ihrem eigenen Säugling Masruh.
Thuwaibah nahm später den
Islam
an. Gemäß einiger
Überlieferungen, die bei
Sunniten kursieren, soll
Abu
Lahab sie frei gegeben haben, was zu einer geringen
Verminderung seiner Höllenstrafe geführt hätte. Nach
Überlieferungen der
Schiiten hat
Abu
Lahab sie nie frei gegeben, selbst als
Prophet Muhammad (s.) sie als Erwachsener frei kaufen
wollte.
Prophet Muhammad (s.) hat ihr zusammen mit
Chadidscha (a.) bis an ihr Lebensende Ehre erwiesen. Als
Prophet Muhammad (s.) von der Einnahme
Chaibars zurückkehrte und erfuhr, dass Thuwaibah in
der Zwischenzeit verstorben war, sah man Trauer in seinem Gesicht.