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Tomorr ist einer der höchsten Berge im südlichen
Albanien.
Eine Volkslegende besagt, dass
Abbas ibn Alis Seele von hier zum Himmel aufgestiegen sei.
Der Berg liegt östlich der Stadt Berat und hat zwei
Hauptgipfel: im Norden die 2415 m ü. A. hohe Çuka e Partizanit
und rund acht Kilometer entfernt die Südspitze mit 2402 m ü.
A.
An der Südspitze befindet sich ein vom
Bektaschi
Orden [tariqa]
gegründeter Schrein, der als Tyrbja e Kulmakut oder Vater
Tomorr bekannt ist. Hier soll eine Heilige Stätte des "Abbas
Ali", wie er hier genannt wird, sein. Mit Abbas Ali ist
Abbas ibn Ali, der zu
Aschura
Martyrium in
Kerbela geworden ist. Die Legende der
Bektaschi besagt, dass die Seele das
Abbas Ali sich auf diesem Berg niederließ, bevor er in den
Himmel aufstieg.
Abbas ibn Ali war zu Lebzeiten nie in Europa. Am
Kulmak-Pass zwischen dem Südgipfel und dem Mali i Kulmakut
steht die gleichnamige
Tekke
Abaz Ali, die Reisenden und Pilgern als Unterkunft dient.
Der
Orden
der
Bektaschi feiert Ende August (meist 20.–25. August) ein
mehrtägiges Opferfest auf dem Tomorr, zu dem teilweise bis zu
10.000 Pilger kommen und den Berg hochfahren. Während der Zeit
des kommunistischen Regimes unter Enver Hoxha war der Ritus
verboten. Nach dem Fall des Kommunismus Anfang der 1990er
Jahre fand dieser Ritus mit dem Opfern eines Schafes und der
Besuch des Grabs wieder neuen Aufschwung.
Der Berg Tomorr gilt auch als heilige Stätte bei
Christen, die ihn am Himmelfahrtstag (15. August) zu Ehren
der
Maria (a.) besteigen. Zudem gibt es eine ganze Reihe
von weiteren Legenden in der albanischen Folklore über den
Berg wie die Legende von Baba Tomor.