.Bücher
von Allama Tabatabai finden Sie im Verlag Eslamica.
Die Tschamlidscha Moschee (Çamlıca-Camii) war das größte
Moscheebauprojekt der
Türkei
im 21. Jh. n.Chr. Nach der Fertigstellung wurde die
Moschee auch Große Tschamlidscha Moschee genannt.
Auf dem Hügel
Tschamlidscha (Çamlıca), die zu den höchsten Hügeln
Istanbuls zählen, wird seit 2013 ein Monumentalbau
errichtet, der zur größten
Moschee im asiatischen Teil
Istanbuls werden soll. Der Hügel ist von vielen Teilen der
Stadt, insbesondere vom europäischen Ufer des Bosporus gut
sichtbar.
Der damalige Premierminister Recep Tayyip Erdoğan machte
seinen Plan erstmals im Mai 2012 öffentlich bekannt. Nach
einer Ausschreibung im Rahmen eines Architekturwettbewerbs
begann im Sommer 2013 der Bau, der ursprünglich in 2016 fertig
gestellt werden sollte, was allerdings nicht eingehalten werden
konnte.
Die
Moschee hat 6
Minarette, vier davon jeweils 107,1 m Höhe, die beiden
anderen jeweils 90 m hoch. 107,1 m Höhe soll auf das Jahr 1071
und den Sieg der
Seldschuken in der Schlacht bei Manzikert verweisen. Der
Gebetssaal ist ausgelegt für 50.000 Betende.
Das Projekt war wegen der übertrieben großen
Bauweise und immensen Baukosten umstritten. Nach der
Fertigstellung und Eröffnung verstummten die meisten Kritiker
angesichts der Pracht und Schönheit der Innenausstattung. Das
erste
Gemeinschaftsritualgebet [salat-ul-dschami] fand am zum 7.
März 2019 zum
Regaib Kandil
statt. Die offizielle Eröffnung durch den Staatspräsidenten
Erdogan erfolgte am 4. Mai 2019.
Moderne Bauarchitektur
wurde geschickt mit altosmanischer Bauweise und andalusischen
Elementen kombiniert. So sind z.B. die Tragenden Säulen
gleichzeitig Hauptbestandteile der ausgeklügelten
Innenbelüftung, die ein mildes Klima auch dann garantiert,
wenn draußen Hitze herrscht. Auf mehreren Stockwerken gibt es
unterhalb der Moschee Infrastrukturräume, Parkdecks für
Fahrzeuge, Konferenzsäle und vieles andere mehr. Seit 2022
gehört das
Museum der islamischen Zivilisationen (İslam Medeniyetleri
Müzesi) zum Angebot für Besucher.
Der Gebetssaal fällt die
Verschachtelung der Kuppeln an der Decke genau so auf wie die
überdimensionale
Gebetsnische [mihrab], neben der eine ebenfalls
überdimensionale
Kanzel
[minbar] symbolisch in den Himmel ragt. An allen Wänden
sind
Kalligraphien unterschiedlicher Gestaltung angebracht.
Eine
außergewöhnliche
Kalligraphie stellt die
Überlieferung [hadith] des
Propheten Muhammad (s.) dar, in der er (a.) sagt: "Fatima
(a.) ist von mir und ich bin von
Fatima (a.)". Die
Kalligraphie zu dieser
Überlieferung ist unmittelbar unter der Hauptkuppel
angebracht. Es ist keine andere
Moschee dieser Größe bekannt, in der diese bedeutsame
Aussage zu finden ist.
Um die Zufahrt zu der Moschee zu
erleichtern, wurde eigens ein Tunnel in den umgebenden Fels
geschlagen.