Kemal Türkler
Kemal Türkler

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1926 -  22.7.1980 n.Chr.

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Kemal Türkler war ein türkischer Sozialist und Gründer und erster Generalvorsitzender des Revolutionären Gewerkschaftsbundes. Er galt als eine der bedeutendsten Figuren der Arbeiterbewegung der Türkei.

Er wurde im Jahr 1926 n.Chr. in Denizli als erstes Kind einer armen Familie geboren. Nach der Grundschule begann er schon in jungen Jahren sein Leben als Schneiderlehrling. Später arbeitete er in verschiedenen handwerklichen Berufen. Im Jahr 1944 gelang ihm das Abitur und er leistete seinen Wehrdienst als Reserveoffizier bis 1946 ab. Es folgte ein Jahr als Beamter im Bezirk Tavas von Denizli. Er schrieb sich 1947 an der Universität Istanbul in die Rechtswissenschaftlichen Fakultät ein. Während dieser Zeit verdiente er seinen Lebensunterhalt als Arbeiter in der Fabrik Bakırköy Emayetaş. Sein Gewerkschaftsleben begann im Rahmen dieser Arbeit.

1949 zog Türklers Familie aufgrund der gesundheitlichen Probleme seines Vaters nach Istanbul. Kemal musste das Jurastudium im dritten Jahr verlassen und arbeitete bis 1953 als Hemdenschneider und Verkäufer.

Am 13. September 1953 wurde er in den Vorstand der Metallergewerkschaft Maden-İş von Bakırköy gewählt. In der Generalversammlung vom 19. März 1954 steig er zum Generalsekretär der Gewerkschaft Maden-İş auf. Im selben Jahr übernahm er das Amt von Yusuf Sıdal, der aus gesundheitlichen Gründen vom Gesamtvorsitz zurücktrat. Unter seiner Führung begann ab 1958 die Gewerkschaft Maden İş sich in der ganzen Türkei zu organisieren.

1958 heiratete Kemal Türkler seine Frau Sabahat Türkler, die Töchter Yasemin wurden 1959 und Nilgün 1961 geboren.

Am 9. Oktober 1960 wurde die türkische Metallergewerkschaft Maden İş Mitglied der Internationalen Föderation der Bergbaugewerkschaften. Kemal Türkler gehörte 1961 zu den Gründern der Arbeiterpartei der Türkei.

Kemal Türkler unterzeichnete am 15. Juli 1966 mit einigen anderen Gewerkschaftern einen Beschluss über das Gewerkschaftsinterne Solidaritätsabkommen (SA-DA). Infolgedessen verließen die Gewerkschaften MADEN-İŞ, BASIN-İŞ, LASTİK-İŞ, GIDA-İŞ am 15. Januar 1967 den zuvor bestehenden Gewerkschaftsbund Türk-İş und gründeten den Revolutionären Arbeitergewerkschaftsbund (DİSK). An diesem Tag wurden Kemal Türkler von der Gewerkschaft Maden-İş, Rıza Kuas von der Gewerkschaft Lastik-İş, Mehmet Alpdundar von Mining Workers, İbrahim Güzelce von Basın-İş, Kemal Nebioğlu von Gıda-İş in den DİSK-Vorstand gewählt.

Kemal Türkler und seine Freunde wurden am 15./16. Juni 1970 festgenommen, als DİSK gegen einige der staatlichen Gewerkschaftsbeschränkungen protestierte. Während die Gewerkschaften in dieser Zeit weiterhin aus Protest streikten, blieben die Tarifverhandlungen ergebnislos.

Später erklärte DİSK am 16. September 1976 eine Generaltrauer gegen den Entwurf des Staatssicherheitsgesetzes und startete einen organisierten Generalstreik. Kemal Türkler wurde einmal mehr festgenommen. Auf der 6. Generalversammlung der Disk am 26. Dezember 1977 verlor Kemal Türkler den Vorsitz der DISK.

1978 trat er als Kopf von Maden-İş bei den Feierlichkeiten zum 1. Mai auf dem Taksim-Platz, auf. Er wurde verhaftet, weil er bei der 23. Generalversammlung der Gewerkschaft Maden-İş am 19. Dezember 1979 die Internationale Hymne gesungen hatte.

Am 22. Juli 1980 wurde er bei einem bewaffneten Angriff vor seinem Haus in Istanbul erschossen. Er wurde auf dem Tschamlik Friedhof (Çamlık Mezarlığı) beigesetzt. Das Verfahren gegen einen Hauptangeklagten wurde verschleppt, so dass er am Ende wegen zu langer Verfahrensdauer frei kam.

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