Turgut Reis
Turgut Reis

Aussprache: turgut ra-is
arabisch: درغوث رئيس
persisch:
تورگوت رئیس
englisch: Turgut Reis

1485 - 23.6.1565 n.Chr.

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Turgut Reis war ein Seefahrer der Osmanen, er zum Admiral, und Bey von Tripolis ernannt wurde. Im Auftrag von Süleyman I. eroberte er 1551 n.Chr. Tripolis von den Maltesern, wofür er im Jahr darauf mit dem Titel Bey ausgezeichnet wurde.

Turgut wurde wohl 1485 n.Chr. in Bodrum, nähe dem Mittelmeer, an der Westküste Anatoliens  geboren. Heute wird er dort durch die nach ihm benannte Kleinstadt Turgutreis geehrt. Bereits in jungen Jahren diente er als Kanoniersgehilfe auf Schiffen der Osmanen und wurde sehr bald ein ausgezeichneter Seefahrer und Kanonier. Mit ein wenig Erspartem beteiligte er sich an einem Schiff, dass so erfolgreich operierte, dass er seine Flotte innerhalb kurzer Zeit erweitern konnte.

In 1538 schloss sich der Seefahrer Turgut  der Flotte von Chayruddin Barbarossa, wodurch die Seestreitkräfte der Osmanen erheblich an Stärke zugenommen haben. Im September 1538 beteiligte er sich an der Seeschlacht von Preveza in der die Osmanen unter Führung von Chayruddin Barbarossa mit 120 Schiffen eine Flotte mit 300 Schiffen unter der Führung von Admiral Andrea Doria geschlagen haben. Turgut wird dabei eine bedeutende Rolle zugewiesen. Er verbrachte den Großteil seines Lebens in der Schifffahrt, die in durch das gesamte Mittelmehr bis hin zu den Kanarischen Inseln führte.

Um 1540 erhielt der geflohene Andrea Doria von Kaiser Karl V. den Auftrag, Turgut auszuschalten. Dorias Großneffe Giovanni Andrea Doria gelang es mit einer Flotte, Turguts Aufenthalt mit 13 Galeeren nähe der Insel Korsika aufzuspüren und ihm eine ausweglose Falle zu stellen. Turgut entschloss sich nah schweren Kämpfen zur Kapitulation und verbrachte die nächsten vier Jahre als Galeerensklave der Genuenser, ehe er 1544 von Barbarossa gegen 3000 Dukaten Lösegeld wieder freigekauft werden konnte. Angeblich soll auch ein Angriff auf Genua angedroht worden sein.

Nach dem Ableben Barbarossas (1546 n.Chr.) ernannte Süleyman I. Turgut Reis zum Admiral. Turgut gelangen in der Folge zahlreiche Eroberungsfeldzüge. 1549 n.Chr. eroberte er die Stadt al-Mahdiya (im heutigen Tunesien), was Turguts Ruhm vergrößerte. Denn die Stadt galt damals als die am stärksten befestigte Stadt an der nordafrikanischen Küste. Nach langen und für beide Seiten verlustreichen Kämpfen gelang es Andrea Doria und dem Bailli und späteren Großmeister des Malteserordens Claude de la Sengle im September 1550, Turguts Soldaten wieder aus Mahdiya zu vertreiben und die Stadt einzunehmen. Da die Malteserritter das Angebot Karls V. ablehnten, Mahdiya als Lehen zu verwalten, wurde die Festung nach einjähriger spanischer Besatzung vor dem Abzug 1551 n.Chr. vollständig zerstört.

Turgut entkam damals mit 20 Schiffen auf die Insel Ddscherba, die seit 1524 sein Hauptstützpunkt war. Dort schloss ihn Andrea Dorias Flotte in einer Bucht ein. Daraufhin ließ Turgut seine Leute die Schiffe über Land auf einem geschmierten Bohlenweg auf die andere Seite der Insel ziehen und entkam nach Istanbul. Diese für den Gegner überraschende Methode wurde bereits bei der Einnahme von Istanbul angewandt. In Istanbul angekommen ernannte ihn Süleyman I. zum Bey der Insel Santa Maura.

In Istanbul baute er die Flotte der Osmanen auf 112 mit 12.000 Janitscharen bemannten Galeeren und zwei Galeassen aus, worauf neue Eroberungsfeldzüge folgten. Dazu gehörten die Einnahme von Malta, Gozo und Tripolis. Süleyman I. verlieh daraufhin Turgut den Titel Bey von Tripolis.

In weiteren Feldzügen griff er auch Italien an, wohin er 1552 n.Chr. von Süleyman I. aufgrund des zwischen Süleyman I. und König Heinrich II. von Frankreich verabredeten geheimen Vertrags gesandt wurde. In der Seeschlacht von Dscherba vom 9. bis zum. 14. Mai 1560 fügte eine Flotte der Osmanen unter Großadmiral Piale Pascha und Turgut Reis der Flotte einer von Spanien angeführten Koalition Mittelmeermächte eine vernichtende Niederlage zu.

Bei einer weiteren Belagerung Maltas 1565 wurde am 18. Juni die Burg St. Elmo von Turguts Truppen umzingelt. Turgut selbst wurde von einem Steinsplitter am Kopf getroffen, als eine Kanonenkugel in seiner Nähe einschlug. Er wurde dabei tödlich verletzt und soll im sterben noch mitbekommen haben, wie die Burg am 23. Juni 1565 eingenommen wurde. Die Szene wurde in vielen Zeichnungen wiedergegeben (siehe Bild unten). Turgut wurde in Tripolis in der nach ihm benannten "Dragut" Moschee beerdigt, nachdem ihn sein Nachfolger Kilitsch Ali Pascha Moschee (Kılıç Ali Paşa Camii) dorthin gesegelt hatte.

Heute sind mehrere Schiffe der türkischen Marine nach Turgut Reis benannt. Auch war die wurde die deutsche SMS Weißenburg in Torgud Reis umbenannt. Ein Denkmal für ihn steht unterhalb des Topkapi Palastes an der Kennedy Straße (Kennedy Caddesi). Ein großes Gemälde ist im Militärmuseum Istanbul (Askerî Müze) ausgestellt.

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