.Bücher
von Allama Tabatabai finden Sie im Verlag Eslamica.
Turgut Reis war ein Seefahrer der
Osmanen, er zum Admiral, und
Bey
von Tripolis ernannt wurde. Im Auftrag von
Süleyman I. eroberte er 1551 n.Chr. Tripolis von den
Maltesern, wofür er im Jahr darauf mit dem Titel
Bey
ausgezeichnet wurde.
Turgut wurde wohl 1485 n.Chr. in Bodrum, nähe dem
Mittelmeer, an der Westküste
Anatoliens geboren. Heute wird er dort durch die
nach ihm benannte Kleinstadt Turgutreis geehrt. Bereits in
jungen Jahren diente er als Kanoniersgehilfe auf Schiffen der
Osmanen und wurde sehr bald ein ausgezeichneter Seefahrer
und Kanonier. Mit ein wenig Erspartem beteiligte er sich an
einem Schiff, dass so erfolgreich operierte, dass er seine
Flotte innerhalb kurzer Zeit erweitern konnte.
In 1538 schloss sich der Seefahrer Turgut der Flotte
von
Chayruddin Barbarossa, wodurch die Seestreitkräfte der
Osmanen erheblich an Stärke zugenommen haben. Im September
1538 beteiligte er sich an der Seeschlacht von Preveza in der
die
Osmanen unter Führung von
Chayruddin Barbarossa mit 120 Schiffen eine Flotte mit 300
Schiffen unter der Führung von Admiral Andrea Doria geschlagen
haben. Turgut wird dabei eine bedeutende Rolle zugewiesen. Er
verbrachte den Großteil seines Lebens in der Schifffahrt, die
in durch das gesamte Mittelmehr bis hin zu den Kanarischen
Inseln führte.
Um 1540 erhielt der geflohene Andrea Doria von Kaiser Karl
V. den Auftrag, Turgut auszuschalten. Dorias Großneffe
Giovanni Andrea Doria gelang es mit einer Flotte, Turguts
Aufenthalt mit 13 Galeeren nähe der Insel Korsika aufzuspüren
und ihm eine ausweglose Falle zu stellen. Turgut entschloss
sich nah schweren Kämpfen zur Kapitulation und verbrachte die
nächsten vier Jahre als Galeerensklave der Genuenser, ehe er
1544 von
Barbarossa gegen 3000 Dukaten Lösegeld wieder freigekauft
werden konnte. Angeblich soll auch ein Angriff auf Genua
angedroht worden sein.
Nach dem
Ableben Barbarossas (1546 n.Chr.) ernannte
Süleyman I. Turgut Reis zum Admiral. Turgut gelangen in
der Folge zahlreiche Eroberungsfeldzüge. 1549 n.Chr. eroberte
er die Stadt al-Mahdiya (im heutigen
Tunesien),
was Turguts Ruhm vergrößerte. Denn die Stadt galt damals als
die am stärksten befestigte Stadt an der nordafrikanischen
Küste. Nach langen und für beide Seiten verlustreichen Kämpfen
gelang es Andrea Doria und dem Bailli und späteren Großmeister
des Malteserordens Claude de la Sengle im September 1550,
Turguts Soldaten wieder aus Mahdiya zu vertreiben und die
Stadt einzunehmen. Da die Malteserritter das Angebot Karls V.
ablehnten, Mahdiya als Lehen zu verwalten, wurde die Festung
nach einjähriger spanischer Besatzung vor dem Abzug 1551
n.Chr. vollständig zerstört.
Turgut entkam damals mit 20 Schiffen auf die Insel
Ddscherba, die seit 1524 sein Hauptstützpunkt war. Dort
schloss ihn Andrea Dorias Flotte in einer Bucht ein. Daraufhin
ließ Turgut seine Leute die Schiffe über Land auf einem
geschmierten Bohlenweg auf die andere Seite der Insel ziehen
und entkam nach
Istanbul. Diese für den Gegner überraschende Methode wurde
bereits bei der Einnahme von
Istanbul angewandt. In
Istanbul angekommen ernannte ihn
Süleyman I. zum
Bey
der Insel Santa Maura.
In
Istanbul baute er die Flotte der
Osmanen auf 112 mit 12.000
Janitscharen bemannten Galeeren und zwei Galeassen aus,
worauf neue Eroberungsfeldzüge folgten. Dazu gehörten die
Einnahme von Malta, Gozo und Tripolis.
Süleyman I. verlieh daraufhin Turgut den Titel
Bey
von Tripolis.
In weiteren Feldzügen griff er auch Italien an, wohin er
1552 n.Chr. von
Süleyman I. aufgrund des zwischen
Süleyman I. und König Heinrich II. von Frankreich
verabredeten geheimen Vertrags gesandt wurde. In der
Seeschlacht von Dscherba vom 9. bis zum. 14. Mai 1560 fügte
eine Flotte der
Osmanen unter Großadmiral Piale Pascha und Turgut Reis der
Flotte einer von Spanien angeführten Koalition
Mittelmeermächte eine vernichtende Niederlage zu.
Bei einer weiteren Belagerung Maltas 1565 wurde am 18. Juni
die Burg St. Elmo von Turguts Truppen umzingelt. Turgut selbst
wurde von einem Steinsplitter am Kopf getroffen, als eine
Kanonenkugel in seiner Nähe einschlug. Er wurde dabei tödlich
verletzt und soll im sterben noch mitbekommen haben, wie die
Burg am 23. Juni 1565 eingenommen wurde. Die Szene wurde in
vielen Zeichnungen wiedergegeben (siehe Bild unten). Turgut
wurde in Tripolis in der nach ihm benannten "Dragut"
Moschee beerdigt, nachdem ihn sein Nachfolger
Kilitsch Ali Pascha Moschee (Kılıç Ali Paşa Camii) dorthin
gesegelt hatte.
Heute sind mehrere Schiffe der türkischen Marine nach
Turgut Reis benannt. Auch war die wurde die deutsche
SMS Weißenburg in
Torgud Reis umbenannt. Ein Denkmal für ihn steht unterhalb des
Topkapi Palastes an der
Kennedy Straße (Kennedy Caddesi). Ein großes Gemälde ist
im
Militärmuseum Istanbul (Askerî Müze) ausgestellt.