Nasir al-Din al-Tusi
Nasiruddin al-Tusi

Aussprache:
arabisch:
ناصر الدين الطوسي
persisch:
ناصرالدین طوسی
englisch:
Nasir al-Din al-Tusi

1201 - 1274 n.Chr.

Bild: Briefmarke im Iran (1956 n.Chr.) zu Ehren Tusis

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Nasir al-din al-Tusi (oder Nasruddin al-Tusi), bekannt als al-Tusi, war ein schiitischer Theologe, Mathematiker, Astronom, Philosoph und Forscher des 13. Jahrhunderts n.Chr.

Er hieß vollständig Abu Dschafar Muhammad ibn Muhammad ibn al-Hasan Nasir al-Din al-Tusi. Er ist 1201 n.Chr. in Tus in der Provinz Chorasan geboren und starb 1274 bei Bagdad.

Während der Invasion der Mongolen in Persien befand sich Al-Tusi in der Festung Alamut. Es wird vermutet, dass er den Plan für die Festung an den Mongolen-Khan Hulagu verraten hat. Al-Tusi nahm später am Feldzug Hulagus gegen die Abbasiden und 1258 n.Chr. an der Eroberung von Bagdad durch die Mongolen teil, bei der der letzte Kalif aus dem Haus der Abbasiden getötet wurde. Tusi wurde dann ein wichtiger Ratgeber des Khans und der Hofastrologe in der vorläufigen Residenzstadt Maragha.

Er war wahrscheinlich der erste, der die Trigonometrie als einen unabhängigen Bereich der Mathematik angesehen hat. Bekannt ist auch seine Arbeit über das Parallelenaxiom und sein Werk Kitab Tahrir Usul al-Handasah li Uqlidis.

Er erhielt später von Hulagu den Auftrag, die Sternwarte von Maragha in der persischen Provinz Aserbaidschan zu errichten. Dabei waren neben islamischen Forschern auch christliche armenische und georgische sowie chinesische Mathematiker und Astronomen beteiligt. Sie bestimmten z.B. die jährliche Präzession der Äquinoktien zu 51 Bogensekunden (heutiger Wert 50.3 ") oder 1° je 70.6 Jahre. Seit der Antike hatte man 66 2/3 Jahre angenommen. Al-Tusi ist außerdem der Autor von "Zidsch-Ilchani" (Tafel der Ilchane), welche die Position der Sterne und Planeten nach den Ergebnissen seiner Forschung beschreibt. Das Werk war eine der Quellen der späteren Arbeiten von Nikolaus Kopernikus. Für sein Modell der Planetenbewegungen hatte al-Tusi die Tusi-Paare eingeführt, eine Methode eine oszillierende Linearbewegung durch die Überlagerung zweier Kreisbewegungen auszudrücken. Kopernikus verwandte sie z.B. für die Behandlung der Trepidation, einer fälschlichen Oszillation der Äquinoktien, die auf Thabit ibn Qurra zurückgehen soll.

Nach Tusi wurde der Krater Nasireddin auf der südlichen Hälfte des Mondes benannt. Seine Arbeiten wurden von Hasan Habibi ins Persische übertragen.


Briefmarke aus Aserbaidschan von 2001 zum 800 Geburtsjahr Tusis

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