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Umar II. bzw. Umar Ibn Abd al-Aziz war der achte
Kalif
der
Umayyaden. Er lebte 681 - 720 n.Chr. und regierte 99-101
n.d.H. (717-720 n.Chr.).
Über seinen Geburtsort gibt es
unterschiedliche Angaben zwischen
Ägypten und
Medina.
Er war der Sohn des umayyadischen Statthalters in
Ägypten Abdul-Aziz und stammt mütterlicherseits von
Uthman ibn Affan und
Umar ibn Chatab ab, deren Urenkel er ist. Er trat die
Nachfolge von
Sulaiman ibn Abdulmalik und errang sich im Gegensatz zu
sonstigen
umayyadischen
Kalifen
Respekt sowohl bei
Sunniten und
Schiiten.
Umar ist in
Medina
groß geworden bis zum Ableben seines Vaters. Anschließend
holte ihn der damals amtierende 5.
Kalif
der
Umayyaden
Abdulmalik ibn Marwan nach
Damaskus und er heiratete seine Tochter Fatima. Kurz
danach starb sein Schwiegervater und Umar diente dem 6.
Kalifen
der
Umayyaden und seinem Cousin
Walid (I.) ibn Abdalmalik als Gouverneur von
Medina,
wobei
Medina eine Blütezeit erlebte. Viele
Muslime aus dem
Irak
entflohen der dortigen Gewaltherrschaft des Gouverneurs
Hadschdschadsch ibn Yusuf und kamen nach
Medina.
Das verärgerte Hadschdschadsch und der übte Druck auf den
Kalifen
Walid (I.), damit er ihn aus
Medina
abzieht, was kurz darauf erfolgt. Umar blieb aber in
Medina
und erlebt auch noch den 7.
Kalifen
der
Umayyaden
Sulaiman ibn Abdulmalik mit, ebenfalls sein Cousin. Jener
Sulaiman war ein Anhänger Umar ibn Abdul Aziz' und
ignorierte seine eigenen Brüder und Söhne und nominierte ihn
zum Nachfolger.
Umar
ibn Abdul Aziz verbannte den
Luxus seiner Vorgänger und lebte ein bescheidenes Leben. Er
vermachte den Kalifenpalast an die Familie von
Sulaiman ibn Abdulmalik und zog ein einfaches Leben vor.
Unter seiner Regierung wurden Verwaltungsreformen gefördert,
durch die soziale Spannungen ausgeglichen werden sollten.
Ebenso verbot er die öffentliche Verunglimpfung von
Imam Ali (a.), die
Muawiya ibn Abu Sufyan eingeführt hatte. Außerdem ließ er
das einstmals von
Fatima (a.) entwendete Landstück
Fadak
den
Ahl-ul-Bait (a.) zurück geben, was allerdings nur Bestand
hatte bis zu seinem Ableben.
Er forderte die Leute auf, sich gegen ihn zu stellen, wenn
sie nicht mit ihm zufrieden waren und das obwohl er den
größten Rückhalt in der Bevölkerung genoss, den je ein
Umayyade
hatte und er galt als der Einzige, der sich nicht selbst am
öffentlichen Reichtum bereicherte. Er verbot das Trinken von
Alkohol, was seine Vorgänger nicht praktiziert hatten und
teilte die gemischten Badehäuser in geschlechtsgetrennte. Er schaffte auch die
Schutzsteuer [dschizya] für diejenigen ab, die zum
Islam
konvertiert waren, eine
Schutzsteuer [dschizya], die seine Vorgänger selbst
Konvertierte zahlen ließen. Das hatte eine Massenkonversion in
seinem Machtbereich zur Folge. In seiner Zeit entstanden die
ersten größeren Werke von Sammlungen der
Überlieferungen.
Obwohl Umar nicht besonders militärisch aktiv war, schlugen
seine Armeen mehrere Angriffe von außerhalb und von
Chawaridsch erfolgreich nieder.
Zur Aufgabe seiner Macht zugunsten der
Ahl-ul-Bait (a.) war er allerdings nicht bereit.
Seine Reformen ängstigten das Haus der
Umayyaden die ihre Macht schwinden sahen und nicht bereit
waren auf die irdischen Güter zu verzichten. Daher überredeten
sie einen seiner Diener ihm eine vergiftete Speise zukommen zu
lassen. Er starb 101
n.d.H. (720 n.Chr.) in Aleppo. Sein Nachfolger wurde
Yazid (II.) ibn Abdulmalik.