.Bücher
zu islamischen Themen finden Sie im Verlag Eslamica.
Verfluchen ist ein in allen
Buchreligionen existierender gedachter oder
ausgesprochener Wunsch, dass eine Person oder eine Gruppe von
Personen von
Gott
bestraft werden möge für das Unrecht, dass sie begangen haben.
Die Verfluchung bleibt gemäß
Islam völlig wirkungslos, wenn sie unberechtigterweise
erfolgt. Das Verfluchen ist sozusagen das Gegenteil des
Wunsches nach
Segen [baraqah]
für eine andere Person oder gar für das
Segnungs-Bittgebet [salawat].
Der
Heilige
Qur'an verflucht an vielen Stellen
Unterdrücker [zalim] und die ganze 111.
Sure
verflucht
Abu
Lahab und dessen Frau
Umm Dschamil.
Im
Islam ist auch die Verfluchung eine Ausdrucksform der
Liebe
zu Gott,
denn es wird nur das verflucht, was nachdrücklich die
Liebe
zu Gott
zu verhindern sucht. Die Verfluchung bezieht sich
ausschließlich auf ein Eingreifen
Gottes
ohne jegliches Eingreifen des
Menschen.
Eine spezielle Form der Verfluchung zwischen
Christen und
Muslimen, die auch im
Heiligen Qur'an beschriebene so genannte
Mubahala (Selbstverfluchungsordal), kam nicht zustande.
Behauptungen, dass auf einem bestimmten Menschen ein
"Fluch" laste und man sich diesem mit bestimmten Zauberformeln
oder vergleichbaren Handlungen unter Zuhilfenahme von
religiösen Symbolen entledigen kann, wird im
Islam
abgelehnt, da keine derartige Wirkung ohne Erlaubnis
Gottes
möglich ist. Manche Ereignisse, die vom Betroffenen als
Wirkung eines Fluchs aufgefasst werden, sind hingegen
Prüfungen zur Weiterentwicklung der Person.
In einigen
Literaturstellen steht hinter einer Person das Zeichen (l)
bzw. das arabische ل als
Abkürzung von "lanatulahi alayhim" (Möge der Fluch Allahs auf
ihm sein). Dies ist insbesondere bei den Schilderungen zu Aschura
über die Feinde
Imam Husains
(a.) zu finden.
Die Verfluchung kommt im
Heiligen Qur'an mehrfach vor. Eine markanter
Vers
ist: 11:18: "Die Verfluchung Allah ist auf den
Unterdrückern"
