Mudanya-Abkommen
Waffenstillstand von Mudanya

Aussprache:
arabisch:
هدنة مودانيا
persisch:
پیمان صلح مودانیا
englisch:
Armistice of Mudanya

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Der Waffenstillstand von Mudanya war eine Vereinbarung zwischen der Freiheitsbewegung der Türkei und den imperialistischen Besetzern Italien, Frankreich und Britannien, um die Kampfhandlungen an der Westfront des Türkischen Befreiungskrieges zu beenden.

Das Abkommen wurde am am 11. Oktober 1922 in der Stadt Mudanya, in der Provinz Bursa in einem Haus unterzeichnet, das heute als Museum an das Ereignis erinnert. Das Königreich Griechenland stimmte dem Vertrag drei Tage später am 14. Oktober 1922 ebenfalls zu.

Mit dieser Waffenstillstandsvereinbarung soll gemäß der Betrachtung der Historiker der Erste Weltkrieg zumindest im Orient beendet worden sein. Zuvor hatten die so genannten Alliierten, wie sich die Westliche Welt immer bei ihren Besatzungsfeldzügen nennt, Istanbul und damit den Bosporus sowie die Dardanellen besetzt. In extrem aufopferungsvollen Kriegen konnten die Türken die Besatzer zurückdrängen. Am 5. September 1922 bekräftigte Mustafa Kemal Atatürk den Anspruch der Türkei auf Ostthrakien bis mindestens nach Edirne. Am 15. September stellten die britischen Truppen den Türken ein Ultimatum auf diese Forderung zu verzichten und widersprachen am 19. September diesem Anspruch. Die Briten wollten weder Istanbul noch andere besetzte Gebiete räumen. Doch ihre Unterstützer Frankreich, Jugoslawien und Italien wollten keinen weiteren Krieg. Raymond Poincaré, der französische Premierminister, forderte Verhandlungen am 23. September. Mustafa Kemal Atatürk signalisierte am 29. September, dass man sich im bereits befreiten Mudanya treffen können. Im Vorfeld beschloss das britische Kabinett, Ostthrakien zurückzugeben.

Am 3. Oktober begannen die Gespräche, die am 11. Oktober zu einer Vereinbarung führten, welche die Briten einerseits mir weiteren Drohungen untermalten und andererseits widerwillig unterzeichneten, da sie eroberte Gebiete zurückgeben mussten. Die vereinbarten Bedingungen waren:

bulletGriechische Truppen verlassen Ostthrakien bis hinter den Fluss Mariza und die Stadt Edirne innerhalb der nächsten 15 Tage, was diese dann auch taten.
bullet30 Tage nach dem Abzug wird eine Zivilverwaltung der Türkei in der Region eingerichtet.
bulletBis zum Abschluss eines Friedensvertrages dürfen nicht mehr als 8000 türkische Soldaten in Ostthrakien stationiert werden.

Die letzten Details wurden in der Konferenz von Lausanne zwischen dem 21. November 1922 und dem 24. Februar 1923 und vom 23. April bis zum 24. Juli 1923 festgeschrieben, der als Vertrag von Lausanne bekannt geworden ist.

Foto G. Özoguz 1977

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