Wagireh
Wagireh

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Der Wagireh war eine Art Mustervorlagenteppich zum Knüpfen von Orientteppichen.

Der Teppich beinhaltet viele unterschiedliche Knüpfmuster als Vorlage nach dem die Musterdetails kopiert werden können. Ursprünglich wurden alle Teppiche ohne Vorlage durch Auswendiglernen geknüpft. Immer komplexere Muster haben das Erstellen einer Vorlage notwendig gemacht. In der Wagireh wurden die Muster festgelegt, wie auch Anzahl der Knoten pro Schussreihe, Farbe, Grundgewebe und Knotendichte zuweilen auch gleiche Muster in verschiedenen Größen. Der Wagireh war im Besitz einer Knüpferfamilie und wurde von Generation zu Generation vererbt. Nur sehr selten wurde ein Wagireh verkauft, weshalb er als seltene Kuriosität gilt.

Teils gibt es Wagirehs als kleine geknüpfte Brückenfragmente mit einer Ansammlung verschiedener Musterdetails, die dann auf das herzustellende Exemplar Knoten für Knoten übertragen werden.

In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts ging man dann dazu über, Musterpatronen zu erstellen, wie sie in der Weberei üblich sind, so dass keine neuen Wagirehs mehr hergestellt wurden. Im Teppichmuseum Schloß Voigtberg ist ein Wagireh ausgestellt.

Wagireh im Teppichmuseum Schloß Voigtberg aus dem 19. Jh. n.Chr.
(Foto Y. Özoguz, 2017)

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