.Bücher
zu islamischen Themen finden Sie im Verlag Eslamica. Als Waise Waise oder Waisenkind wird im
Islam
ein noch nicht die
religiöse Reife erreichtes Kind bezeichnet, das einen oder
beide Elternteile verloren hat.
Die Lage der in der
altarabischen Gesellschaft besonders häufigen Waisenkinder zu
verbessern, bildete einen wichtigen Teil der sozialen
Bestrebungen des
Islam,
wofür
Prophet Muhammad (s.) mit Nachdruck eintrat. Soweit sich
nicht die Verwandten ihrer annahmen, war die Versorgung der
Waisen eine
kollektive Verpflichtung [wadschib-ul-kafai].
Im
Heiliger Quran wird in zahlreichen
Versen
direkt oder indirekt zu der Angelegenheit der "Waisen"
Stellung bezogen, wobei folgende Aspekte Erwähnung finden:
| Waisen verdienen besondere Aufmerksamkeit (2:220) |
| Bedürftigen Waisen soll gespendet werden (2: 215) bzw.
sie sollen finanzielle Zuwendungen erhalten (4:8) |
| Ihr Besitz darf nicht verschwendet oder missbraucht
werden (4:2), das Aufzehren gilt als schwere Sünde |
| Die gute Behandlung der Waisen ist Frömmigkeit (2:177)
|
| Die Gesellschaft ist zu Tadel und Warnung bei
Ungerechtigkeit gegenüber Waisen aufgefordert (89:17-20)
|
| Für die Fürsorge für Waise erfolgt frohe Botschaft und
Einlass ins
Paradies [dschanna] |
| Der Gottesleugner ist u.a. an einem Verhalten gegenüber
den Waisen zu entlarven (107:2) |
| Die Behandlung der Waisen wird aufgrund ihrer
Wichtigkeit auf eine Stufe mit der Behandlung der Eltern
gesetzt (2:215) |
| Die Motivation der
Gläubigen [mumin], Waise zu versorgen, dient dazu Allahs
Wohlgefallen zu erlangen (76:8-9) |
An weiteren Stellen sind offenbar bestimmte Waise gemeint.
Neben der offenen Bedeutung gilt der Begriff Waise auch als
Synonym für
Ahl-ul-Bait (a.) oder bestimmte Personen der
Ahl-ul-Bait (a.), da diese einen Teil ihrer Eltern im
Kindesalter verloren haben.
Moderne Grafik aus
der
Islamischen Republik Iran, die
Imam Ali (a.) mit Waisenkinder zeigt (2021 n.Chr.). |