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Walid
ibn Utba ibn Abu Sufyan war ein Enkel von
Abu Sufyan.
Er wurde von
Muawiya ibn Abu Sufyan als Gouverneur von
Medina
eingesetzt,
nachdem
Marwan ibn al-Hakam nach
Damaskus geflohen war. Andere behaupten, er war als
zweiter Statthalter in der Stadt teilweise gleichzeitig mit
Marwan.
Walid bin Utba bin Abu Sufyan ist besonders
bekannt für sein Auftreten vor den Ereignissen von
Aschura. Im
Buch der Rechtleitung [kitab-ul-irschad] steht dazu
sinngemäß:
Al-Kalbi, al-Madaini und andere Historiker überlieferten:
Als
Imam Hasan (a.) starb, gerieten die
Schiiten im
Irak
in Aufruhr. Sie schrieben
Imam Husain (a.), dass sie
Muawiya absetzen und
Imam Husain (a.) dem Treueid schwören wollten. Dieser
weigerte sich (jedoch) und sagte, dass sein Bruder den
Friedensvertrag Imam Hasans (a.) abgeschlossen habe,
welchen er nicht brechen dürfe, bis die Vertragsdauer
abgelaufen sei, er jedoch, wenn
Muawiya stürbe, sich um diese Sache kümmern werde.
Als
Muawiya in der Mitte des Monats
Radschab 60
n.d.H. starb, schrieb
Yazid ibn Muawiya zu Walid ibn Utba ibn Abi Sufyan, dass
er
Imam Husain (a.) dazu bringen solle, ihm (Yazid)
den
Treueid zu leisten, und dass er ihm keine Verzögerung
darin erlauben solle. So ließ noch in der Nacht Walid nach
Imam Husain (a.) schicken und ihn zu sich rufen.
Imam Husain (a.) wusste, was er wollte, und er rief eine
Gruppe seiner Gefolgsmänner und befahl ihnen, Waffen zu
tragen. Er sprach zu ihnen: "Walid hat mich zu dieser
nächtlichen Zeit gerufen, und ich bin nicht sicher davor, dass
er mir etwas auferlegt, dem ich nicht nachkommen will. Er ist
unberechenbar, seid bei mir, und wenn ich bei ihm eingetreten
bin, dann setzt euch an die Tür. Wenn ihr hört, dass meine
Stimme laut ist, dann kommt herein und haltet ihn von mir ab."
Imam Husain (a.) ging zu Walid und fand
Marwan ibn al-Hakam bei ihm. Walid gab ihm Nachricht über
den Tod
Muawiyas. Dann las
Marwan ibn al-Hakam ihm den Brief von
Yazid mit dessen Befehl vor,
Imam Husains (a.)
Treueid entgegen zu nehmen. "Ich sehe," sagte
Imam Husains (a.), "dass du dich nicht damit begnügst,
wenn ich Yazid im Geheimen den Treueid leiste, sondern du
nicht zufrieden bist, bis ich es öffentlich tue, damit die
Leute dessen gewahr werden.“ – "In der Tat," sagte
Walid. "So lass uns sehen, was du darüber am Morgen denkst,"
schlug
Imam Husain (a.) vor. Da sagte
Marwan zu ihm: "Bei Allah, wenn al-Husain jetzt von dir
weggeht, ohne den Treueid zu leisten, dann wirst du nie mehr
so eine Macht über ihn bekommen, bis es eine Menge im Kampf
Getötete zwischen dir und ihm gibt. Verhafte den Mann, und er
soll nicht von dir freikommen, bis er Yazid den Treueid
geleistet hat, oder köpfe ihn." Da sprang al-Husain (a.)
auf und sagte: "Du Sohn einer fremden Frau, wirst du mich
töten oder er? Bei Allah, du hast gelogen und gesündigt."
Damit ging er hinaus, und mit ihm seine Gefolgsmänner, bis er
zu seinem Haus kam.
"Du hast mir nicht gehorcht," sagte
Marwan zu Walid und weiter: "Nein, bei Allah, er wird
dir nie wieder eine Gelegenheit geben, gegen ihn vorzugehen."
– "Dann wehe einem anderen als dir, Marwan," antwortete
Walid, "du hast mich zu etwas ausersehen, das die
Zerstörung meines Glaubens zur Folge haben wird, und bei
Allah, ich begehre nichts von dem weltlichen Geld und
Herrschaft, über dem die Sonne auf- und untergeht, wenn es
damit verbunden ist, dass ich al-Husain töte. Lob sei Allah!
Soll ich al-Husain töten, weil er sagte, das er keinen Treueid
an Yazid leistet? Bei Allah, ich glaube nicht, dass die Tat
eines Mannes, der das Blut von al-Husain (a.) zu verantworten
hat, am Tage der Auferstehung bei Allah wenig wiegen wird."
Da sagte
Marwan: "Wenn das deine Ansicht ist, dann hast du in
dem, was du getan hast, richtig gehandelt", aber er sagte
das, ohne ihn für seine Meinung zu loben.
Imam Husain (a.) hielt sich in dieser Nacht in seinem Haus
auf. Es war die Nacht auf Samstag, und es waren noch drei Tage
vom Monat
Radschab übrig im Jahre 60
n.d.H. (680 n.Chr.). Walid ibn Utba ließ
Yazid über die Weigerung
Imam Husains (a.) informieren.
Gegen Ende des Samstags schickte Walid ibn Utba Männer
zu
Imam Husain (a.), damit sie diesen zu ihm bringen, so dass
er Walid stellvertretend für
Yazid ibn Muawiya den Treueid leiste.
Imam Husain (a.) sagte zu ihnen: "Kommt am nächsten
Morgen. Dann werdet ihr die Situation überdenken, und wir
auch." So ließen sie jene Nacht von ihm ab, ohne ihn
weiter zu drängen.
Imam Husain (a.) verließ im Schutze der Nacht
Medina
in Richtung
Mekka-
es war die Nacht auf Sonntag, und es waren noch zwei Tage des
Monats
Radschab verblieben. Bei ihm waren die meisten seiner
verbliebenen Anhänger und seine Familie.
Walid
ibn Utba ibn Abu Sufyan ist auch bekannt
als
Walid ibn Harb.