.Bücher
zu islamischen Themen finden Sie im Verlag Eslamica.
Muhammad Yunus ist ein Wirtschaftswissenschaftler aus
Bangladesch. Er ist Gründer
der Mikrokredite vergebenden Grameen Bank und damit einer der
Begründer des Mikrofinanz-Gedankens. In 2006 wurde er mit dem
Friedensnobelpreis ausgezeichnet.
Yunus studierte ab 1966 auf Grund eines
Fulbright-Stipendiums an der Vanderbilt University in
den USA. 1969 promovierte er dort in der
Volkswirtschaftslehre. Von 1970 bis 1972 war er Assistant
Professor of Economics an der Middle Tennessee State
University in Tennessee (USA). 1972 bekam er eine Professur an
der Chittagong University in
Bangladesch. Ab 1976 war er Projektmanager der Grameen
Bank. Ab 1983 arbeitete Yunus als Managing Director bei der
Grameen Bank. Seit 1996 berät er die Regierung von
Bangladesch.
Bereits vorher erhielt Yunus von zahlreichen Universitäten
auf der ganzen Welt Ehrendoktorwürden. 1994 erhielt er den
Welternährungspreis, 1995 den Freiheitspreis der Max
Schmidheiny Stiftung, 1997 den Planetary Consciousness Prize
und 1998 den Sydney-Friedenspreis, 2006 den
Seoul-Friedenspreis, 2007 den Vision Award. In 2009 erhielt er
den Bayreuther Vorbildpreis. Zudem ist er
Gründungsmitglied der Global Academy von Ashoka, einer
internationalen Organisation von und für Social Entrepreneurs
und Mitglied des Kuratoriums der deutschen Stiftung
Entrepreneurship. Für die Förderung wirtschaftlicher und
sozialer Entwicklung von unten wurde ihm und der von ihm
gegründeten Bank zu gleichen Teilen der Friedensnobelpreis
2006 zuerkannt. 2008 wurde er für sein Buch "Die Armut
besiegen" mit dem Corine-Zukunftspreis ausgezeichnet. Das Buch
ist auch in Deutscher Übersetzung erhältlich.
Nach Vorstellung von Yunus muss "die Struktur des
Kapitalismus vervollständigt werden" durch die Einführung
von Sozialunternehmen. Der Zweck dieser Unternehmen soll nicht
die Gewinnmaximierung sein, sondern die Lösung von sozialen
und Umweltproblemen. "Wenn man die profit-maximierende
Brille abnimmt und zur sozialen Brille greift, sieht man die
Welt in einer anderen Perspektive", meinte er. Falls ein
Gewinn anfalle, werde er in das Unternehmen reinvestiert. Die
Anteilseigner verdienen nichts, können ihr Kapital jedoch mit
der Zeit zurückerhalten ggf. inklusive Infaltionsausgleich.
Attraktiv ist eine derartige Geldanlage für Menschen, die
Gutes tun wollen, wovon es viele gebe, nach Überzeugung von
Yunus.
Befürworter seines Konzeptes sehen darin eine Absage an den
Kapitalismus. Kritiker des Konzeptes glauben, dass durch eine
Art Feigenblattgüte letztendlich der Kapitalismus gerettet
werden soll.
Muhammad Yunus ist verheiratet und hat zwei Töchter.