Buchari in seinem Sahih-Werk, Band 3,
Seite 176, und Muslim in seinem Sahih-Werk berichteten durch
eine Erzählerkette, die bei Abu Huraira endet, Prophet
Muhammad (s.) habe den Propheten Salomon (a.), den Sohn Davids
(a.), sprechen lassen:
„Heute Nacht begatte ich hundert
Frauen, und jede Frau wird einen Sohn gebären, der auf dem
Wege Allahs kämpfen wird.“ Der Engel sagte dann zu Salomon:
„Sage: So Gott will (Inschaallah)!“ Aber Salomon sagte das
nicht. Dann begattete Salomon diese hundert Frauen. Aber keine
gebar ein Kind, außer einer, die einen halben Menschen zur
Welt brachte. Abu Huraira lässt den Heiligen Propheten
Muhammad (s.) dazu sagen: „Hätte Salomon gesagt „Inschaallah“
, hätte er beim Begatten das Beabsichtigte erreicht.“
Bemerkungen
Dieses Hadith ist gleich mehrfach
hinterfragbar: Erstens, wie potent ein Mann auch sein mag, er
kann nicht in einer einzigen Nacht hundert Frauen begatten und
schwängern wollen. Was Abu Huraira erzählt, widerspricht daher
der Natur des Mannes und ist einfach unmöglich. Darüber hinaus
wäre es zeitlich ein bemerkenswertes Phänomen, und nicht
zuletzt stellt sich die Frage, woher die 100 Frauen denn
kamen, die sich allesamt widerspruchslos in der Nacht einem
Mann hingaben, mit dem sie nicht verheiratet waren,
schließlich sucht ein Prophet keine Prostituierten auf!
Zweitens, es gehört sich nicht für
einen Propheten (wie Salomon), das Gottvertrauen bei seinen
Taten zu ignorieren, noch dazu, nachdem er vom Engel ermahnt
wurde. Was hat denn Salomon überhaupt daran gehindert „Inschaallah“
zu sagen? Denn diese Losung dient als Mittel, sich an Gott zu
wenden. Nur jene, die ihre Aufmerksamkeit nicht auf Allah
richten, werden diese Losung vermeiden. Weit entfernt sind
Gottes Propheten von solchen Verleumdungen, sie stehen hoch
über dem, was gewöhnliche Leute ihnen andichten.
Drittens, Abu Huraira scheint verwirrt
über die Anzahl der Frauen des Propheten Salomon, denn an der
einen Stelle sagt er, es wären hundert Frauen gewesen, und an
anderer Stelle gibt er die Zahl mit neunzig Frauen an, und an
noch einer anderen Stelle mit siebzig Frauen, und an einer
weiteren Stelle mit sechzig Frauen. All diese Versionen sind
in den Hadithen Abu Hurairas enthalten, die in den
Sahih-Werken von Buchari und Muslim und im Musnad-Werke von
Imam Ahmad bin Hanbal berichtet werden - von Abu Huraira also
selber erzählt. Es ist wahr: Ein Lügner hat kein Gedächtnis.