Abu Huraira

Abu Huraira

Ursache und Wirkung seiner Überlieferungen

Sayyid Abdalhussain Scharaffuddin al-Musawi

Zum Inhaltsverzeichnis

20.  Das Vermächtnis des Heiligen Propheten Muhammad (s.) ist Almosenspende für die Armen

Buchari berichtete in seinem Sahih-Werk, Band 2, Seite 125, und Muslim in seinem Sahih-Werk, Band 2, Seite 74, aus Quellen, die bei Abu Huraira enden, dass der Heilige Prophet Muhammad (s.) gesagt haben soll:

„Mein Vermächtnis soll nicht wie Dinare verteilt werden; was immer ich zurücklasse, nachdem meine Frauen und meine Knechte abgefunden wurden, ist Almosenspende für die Armen (gehört dem Staate für karitative Zwecke). “

Bemerkungen

Es gibt den Text des Hadith, das allein Abu Bakr vom Heiligen Propheten Muhammad (s.) gehört haben will, und damit wird der reguläre Erbanteil der Erleuchteten (Zahra) Fatima (einzige Tochter des Heiligen Propheten Muhammad (s.) mit seiner ersten Frau Chadidscha) bestritten; das dazugehörige Hadith steht bei Buchari und Muslim, wobei die Erzählerkette in diesem Fall bei Aischa endet, die gesagt haben soll:

"Fatima, die Tochter des Heiligen Propheten, schickte eine Botschaft zu Abu Bakr, und sie verlangte ihren Erbanteil aus dem Vermögen des Heiligen Propheten. Abu Bakr erwiderte: „Der Prophet Gottes sagte: „Wir (die Propheten) sollen nicht beerbt werden; was immer wir zurücklassen, ist Almosenspende für die Armen.“"

Fatima (a.) war derart ungehalten auf Abu Bakr, dass sie bis zu ihrem frühzeitigen tragischen Ableben nicht mehr mit ihm sprach. Sie lebte noch sechs Monate nach dem Verscheiden des Heiligen Propheten Muhammad (s.). Als sie gestorben war, begrub ihr Ehemann Ali (a.) sie nachts, wie es ihrem Willen entsprach, und Abu Bakr wurde nicht gestattet, anwesend zu sein, noch zu wissen, wo das Grab liegt.

Fatima (a.) brachte gegen dieses Hadith Abu Bakrs folgende Argumente vor:

„Hast du absichtlich das Buch Allahs aufgegeben und hinter deinen Rücken geworfen? Denn Allah sagt (Sure 17, Vers 16): „Und Salomon beerbte David. “Und Allah erwähnt noch das Gebet des Zacharias (Sure 19, Vers 5-6):„Darum gib mir in deiner Huld noch einen Nachkommen, welcher mich beerbe und auch die Vorzüge der Familie des Jakob erbe.“ Und Allah sagt:„Und die Blutsbande sind näher für jeden im Buche Gottes.“ Und weiterhin sagt Allah (Sure 4, Vers 11): „Männliche Erben sollen so viel haben wie zwei weibliche.“ Und Allah sagt (Sure 2, Vers 180):„Es ist euch vorgeschrieben: Wenn einer von euch zum Sterben kommt und Vermögen hinterlässt, so soll er aus diesem nach Billigkeit seine Eltern und Verwandten im Testament bedenken.“

Fatimas (a.) Argumente beweisen klar, dass die Hadithe (Abu Bakrs und Abu Hurairas) im Widerspruch zum Heiligen Qur´an stehen. Fatimas Bruch mit Abu Bakr, das Ende aller Kontakte und Gespräche mit ihm, und dass Abu Bakr bei ihrem Begräbnis nicht dabei sein durfte - alles spricht gegen die Wahrheit dieses Hadith.

Weiterhin wird demzufolge, was Buchari in seinem Sahih-Werk, Band 2, Seite 124, berichtete, gesagt, dass während der Regierungszeit des Kalifen Umar, Ali (a.) und Abdullah bin Abbas die Sache bei Umar aufgriffen, während Uthman, Abdurrahman, Zubair und Sa´d bei Umar zugegen waren, und Umar sagte:

„Wir (die Propheten) werden nicht beerbt. Was immer wir zurücklassen, ist für Almosen.“

Diese vier Männer konnten es nur bestätigen, denn bei jenen Umständen hatten sie gemäß ihrer Verehrung für die beiden Kalifen Abu Bakr und Umar keine andere Wahl.

Damals war Abu Huraira eine fast unbeschriebene und unbekannte Gestalt, und niemand beachtete ihn, wenn er mit anderen Prophetengefährten verglichen wird, die weit größere Verdienste und Leistungen zu verbuchen hatten. Aber in einer bestimmten Bahn änderten sich die Zeiten, da die meisten großen Prophetengefährten an Kriegszügen teilnahmen, was zu Eroberungen von Ländern führte, wie Syrien, Irak, Ostanatolien, dem Kaukasus-Gebiet, Iran, dem Indus-Gebiet, Palästina, Ägypten, Libyen, Nordwestafrika, und die Völker dieser Regionen konvertierten massenhaft zum Islam, wodurch die Muslime insgesamt in ein neues Zeitalter eintrafen. Die Umayyaden errangen nun die sichere Kontrolle der obersten Regierungsgewalt des Staates über die Muslime, und zu dieser Zeit priesen die Umayyaden absichtlich den Namen Abu Hurairas, um ihre politischen Ziele zu erreichen, und sie ermutigten ihn, mit allen Sorten von Hadithen zugunsten der ersten drei Kalifen hervorzutreten. In dieser Weise trat er heraus aus der Finsternis, die ihn so tief umschlungen hatte, und er begann Hadithe zu erzählen, die den umayyadischen Herrschern und ihren machtgierigen Verbündeten gefielen. So erzählte er das betrachtete Hadith in einem Stil, der dem Volke gefiel und auch ihre geliebten Kalifen (Abu Bakr, Umar, Uthman) unterstützte.

© seit 2006 - m-haditec GmbH - info@eslam.de