Abu Huraira

Abu Huraira

Ursache und Wirkung seiner Überlieferungen

Sayyid Abdalhussain Scharaffuddin al-Musawi

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25.  Die Handlung in einer Zeit, die dafür nicht reicht

Buchari berichtete in seinem Sahih-Werk, Band 2, Seite 10, dass Abu Huraira sagte:

„Der Heilige Quran wurde für David derart gekürzt, dass wenn er befahl, sein Pferd zu satteln, er den Quran rezitieren konnte, noch bevor das Pferd fertig gesattelt war.“

Bemerkungen

Dieses Hadith Abu Hurairas ist aus zwei Gründen nicht möglich:

Erstens, der Heilige Qur´an wurde dem Heiligen Propheten Muhammad (s.) offenbart und existierte vorher nicht. Wie konnte der Prophet David ihn rezitieren? Einige Leute haben natürlich behauptet, in diesem Hadith bedeute das Wort Qur´an eigentlich Psalm, der dem Propheten David geoffenbart wurde, und sie nahmen das Wort Qur´an und seinen buchstäblichen Sinn, nämlich: Ein lesbares Werk; und nicht der eigentliche Qur´an selbst, der dem Heiligen Propheten Muhammad (s.) offenbart wurde. Aber dies ist eine weit hergeholte Idee, die sicherlich nicht von Abu Huraira selber gemeint war, als er dieses Hadith erdichtete.

Zweitens, die Zeit, ein Pferd zu satteln, ist zu kurz für das Rezitieren des Heiligen Quran, sei es für den Heiligen Quran, der dem Heiligen Propheten Muhammad (s.) offenbart wurde, oder seien es die Psalmen, oder sei es die Thora (das Buch Moses), denn die Zeitdauer zum Rezitieren irgendeiner dieser heiligen Schriften ist weitaus länger als für das Satteln eines Pferdes benötigt wird; daher kann dieses Hadith Abu Hurairas nicht von der Vernunft akzeptiert werden. Dieses betrachtete Hadith ist daher weit entfernt davon, korrekt zu sein.

Zudem kann das angebliche Handeln des Propheten David nicht als Wunder betrachtet werden, denn Wunder unterscheiden sich zwar vom normalen Handlungen, aber sie sind nicht gegen die Vernunft an sich, aber das in dem Hadith gezeigte (überschnelle) Lesen ist gegen die Vernunft. Denn ein Wunder hat schließlich nur dann einen Sinn, wenn es andere mitbekommen können! Dann aber müssten auch alle anderen in die Lage versetzt werden, so einen Schnelldurchlauf zu verstehen, und dann wäre es nicht das Wunder des Propheten, sondern das Wunder der Zuhörer. Nicht zuletzt ergibt diese Überlieferung überhaupt keinen Sinn, denn wem soll es nützlich sein, in einer derartigen Geschwindigkeit, die außerhalb der menschlichen Vernunft liegt, etwas zu rezitieren?

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