Buchari berichtete in seinem Sahih-Werk,
Band 2, Seite 10, dass Abu Huraira sagte:
„Der Heilige Quran wurde für David
derart gekürzt, dass wenn er befahl, sein Pferd zu satteln, er
den Quran rezitieren konnte, noch bevor das Pferd fertig
gesattelt war.“
Bemerkungen
Dieses
Hadith Abu Hurairas ist aus zwei Gründen nicht möglich:
Erstens,
der Heilige Qur´an wurde dem Heiligen Propheten Muhammad (s.)
offenbart und existierte vorher nicht. Wie konnte der Prophet
David ihn rezitieren? Einige Leute haben natürlich behauptet,
in diesem Hadith bedeute das Wort Qur´an eigentlich Psalm, der
dem Propheten David geoffenbart wurde, und sie nahmen das Wort
Qur´an und seinen buchstäblichen Sinn, nämlich: Ein lesbares
Werk; und nicht der eigentliche Qur´an selbst, der dem
Heiligen Propheten Muhammad (s.) offenbart wurde. Aber dies
ist eine weit hergeholte Idee, die sicherlich nicht von Abu
Huraira selber gemeint war, als er dieses Hadith erdichtete.
Zweitens, die Zeit, ein Pferd zu satteln,
ist zu kurz für das Rezitieren des Heiligen Quran, sei es für
den Heiligen Quran, der dem Heiligen Propheten Muhammad (s.)
offenbart wurde, oder seien es die Psalmen, oder sei es die
Thora (das Buch Moses), denn die Zeitdauer zum Rezitieren
irgendeiner dieser heiligen Schriften ist weitaus länger als
für das Satteln eines Pferdes benötigt wird; daher kann dieses
Hadith Abu Hurairas nicht von der Vernunft akzeptiert werden.
Dieses betrachtete Hadith ist daher weit entfernt davon,
korrekt zu sein.
Zudem kann das angebliche Handeln des
Propheten David nicht als Wunder betrachtet werden, denn
Wunder unterscheiden sich zwar vom normalen Handlungen, aber
sie sind nicht gegen die Vernunft an sich, aber das in dem
Hadith gezeigte (überschnelle) Lesen ist gegen die Vernunft.
Denn ein Wunder hat schließlich nur dann einen Sinn, wenn es
andere mitbekommen können! Dann aber müssten auch alle anderen
in die Lage versetzt werden, so einen Schnelldurchlauf zu
verstehen, und dann wäre es nicht das Wunder des Propheten,
sondern das Wunder der Zuhörer. Nicht zuletzt ergibt diese
Überlieferung überhaupt keinen Sinn, denn wem soll es nützlich
sein, in einer derartigen Geschwindigkeit, die außerhalb der
menschlichen Vernunft liegt, etwas zu rezitieren?