Muslim
berichtete in seinem Sahih-Werk, Band 2, Seite 357, durch
seine akzeptierten Quellen, die bei Abu Huraira enden, dass
dieser erzählte:
Ich pflegte meine Mutter zum Islam
einzuladen, als sie noch eine Ungläubige war. Eines Tages, als
ich sie zum Islam einlud, sprach sie etwas Schlechtes über den
Propheten Gottes und ich sagte zu ihm: „Oh Prophet Gottes,
meine Mutter hat Schlechtes über dich gesprochen. Bitte, bete
zu Allah, damit sie Leitung erfahre.“ Der heilige Prophet
betete dann: „Oh Allah, gib Leitung der Mutter von Abu Huraira.“
Da packte mich ein Glücksgefühl. Als ich die Haustüre
erreichte, fand ich sie verschlossen. Als meine Mutter den
Klang meiner Fußschritte hörte, hieß sie mich fürs Haus
willkommen, und ich hörte den Klang von Wassertropfen. Sie
nahm ein Bad, legte ihr äußeres Gewand an und zog hastig den
Gesichtsschleier über das Haupt. Dann öffnete sie die Türe und
sagte: „Oh Abu Huraira, ich bekenne: „Kein Gott außer Gott!“
und ich bekenne auch: „Muhammad ist Sein Diener und Prophet!“
Ich ging zum Propheten Gottes zurück, weinend vor Freude, und
ich sagte zu ihm: „Oh Prophet Gottes! Hier ist eine glückliche
Nachricht. Allah hat dein Gebet erhört und meiner Mutter
Leitung gegeben.“ Daraufhin pries der Prophet Gottes Allah,
rühmte Ihn und sagte: „Das ist gut.“ Ich sagte dann zu ihm:
„Oh Prophet Gottes, bitte, bete zu Allah, dass Er mich und
meine Mutter bei den Gläubigen beliebt mache, und dass Er sie
uns lieben lasse.“ Der Heilige Prophet betete dann: „Oh Allah,
mache diesen Deinen Knecht und seine Mutter bei Deinen
gläubigen Knechten beliebt, und lasse sie die Gläubigen
lieben.“ Dementsprechend liebt mich jeder Gläubige, der von
mir hört oder mich sieht.
Bemerkungen
Dieses
Hadith Abu Hurairas eignet sich gleich für mehrere Einwände.
Erstens wird dieses angebliche Hadith des
Heiligen Propheten (s.) nur von Abu Huraira erzählt und sonst
von niemanden. Das markiert bereits ihre Schwäche.
Zweitens wird in dieser Hadith gesagt,
dass Abu Hurairas Mutter am Unglauben festhielt und den Islam
nicht annehmen wollte. Sie wollte erst dann den Islam
annehmen, als der Heilige Prophet Muhammad (s.) für sie
betete. Die Frage entsteht, welches Motiv sie hatte, von Jemen
nach Medina auszuwandern; der Jemen war ja ihr Geburtsland,
Medina aber war damals der Sitz des Islam, die Wirkstätte des
Heiligen Propheten Muhammad (s.) und sein zentraler
Stützpunkt. Es gibt historisch keinen Zweifel, das sie im
Jemen blieb und wie andere Leute dort weiterhin Götzen
anbetete. Welche Antwort auf diese Fragen können die
Bewunderer Abu Hurairas geben? Sicherlich keine, denn sie
können historische Tatsachen nicht leugnen.
Überdies wird nirgendwo in den
Geschichtsbüchern der Hadithe, an keiner einzigen Stelle Abu
Hurairas Mutter erwähnt, außer an einer einzigen Stelle, als
einst Kalif Umar, als er Abu Huraira als Gouverneur von
Bahrain absetzte, zu ihm sagte: „Deine Mutter Umaima
brachte dir keine andere Arbeit bei als das Hüten von
weidenden Eseln.“ Dieser einzige Hinweis führte nur zu
ihrem Namen und zu nichts anderem.
Drittens ist es hinreichend nachgewiesen,
dass Abu Huraira zu den Elendsten der Leute der Suffa gehörte,
und er suchte Essensreste auf der Straße, um sein Leben zu
fristen. Er selber erzählt, dass er im Raume zwischen dem
Lehrpult des Heiligen Propheten Muhammad (s.) und der Hütte
der Aischa zu liegen pflegte. Die vorübergehenden Leute
schritten über ihn hinweg und hielten ihn für einen
Verrückten. Es war allerdings nicht Verrücktheit, sondern
Hunger, der ihn derart machte. Abu Huraira blieb bei der Suffa,
beim Arkadengang der Moschee des Propheten in Medina, im
gesamten Leben des Heiligen Propheten (s.). Wie kann er dann
ein eigenes Haus in Medina haben, wie in diesem Hadith Abu
Hurairas behauptet wird?
Viertens, wenn alles, was Abu Huraira in
seinem Hadith erzählt, wahr wäre, so wäre es ein leuchtendes
Zeichen des Prophetentums und ein Merkmal des Islam, dass
Allah sofort das Gebet Seines Propheten Muhammad (s.) erhörte
und Leitung der Mutter Abu Hurairas gab, wodurch diese Frau,
die bis dahin in Häresie und Unglauben verharrt hatte,
zu einer gläubigen Frau wurde, fromm und voll vertraut mit den
Zielen der islamischen Gesetze. Es ist auch bekannt, dass die
großen und auch die weniger bekannten Prophetengefährten alle
großartigen Zeichen und Merkmale des Islam und des
Prophetentums erzählten und verbreiteten. Was hinderte sie
dann daran, diesen Vorfall zu erzählen, wenn er wahr wäre. Die
Tatsache ist, dass einzig und allein Abu Huraira den Vorfall
erzählt, als ob nur er allein seine Mutter gehört und gesehen
hätte und sonst niemand es mitbekommen hat, dass diese Frau
plötzlich Muslima geworden sein soll.
Fünftens, wenn Abu Hurairas Aussage wahr
wäre, dass Allah ihn und seine Mutter bei allen Gläubigen
beliebt gemacht hat, wie kommt es dann, dass die Mitglieder
der Familie des Propheten Muhammad (s.), nämlich die
Ahl-ul-Bait, welche die Oberhäupter aller Gläubigen sind, Abu
Huraira eine niedrige Position zuwiesen, die von Abu Huraira
erzählten Hadithe ablehnen und nichts glaubwürdig und
beachtenswert finden, was Abu Huraira alleine behauptet - so
sehr, dass Imam und Kalif Ali (a.) sagte:
„Fürwahr, der Mann, der am meisten
über den Propheten Gottes Muhammad (s.) lügt, ist Abu Huraira
Dusi.“ (Dusi ist sein Familienclan im Jemen, bzw.
Landschaft in Jemen)
Weiterhin, wenn Abu Huraira von den
Gläubigen geliebt wurde und er sie liebte, warum redete Kalif
Umar ihn folgendermaßen an, als er ihn als Gouverneur von
Bahrain absetzte: „Oh Feind Allahs und Feind des Heiligen
Qur´an, du hast das Eigentum Allahs unterschlagen!“? Wie
kann ein Feind Allahs und ein Feind des Heiligen Qur´an bei
allen Gläubigen beliebt sein und ihr Geliebter sein!? Und
während der Tage des Propheten Muhammad (s.) versetzte Umar
dem Abu Huraira einen Schlag auf die Brust, dass er bewusstlos
auf seinen Rücken fiel, und nach dem Tode des Heiligen
Propheten Muhammad (s.) schlug er ihn mit der Peitsche, bis
Abu Hurairas Rücken blutete und Abu Huraira musste die tausend
Dirhams wieder zurückgeben, die er aus dem Eigentum der
Staatskasse unterschlagen hatte, und er musste das Geld
zurückgeben. Zum dritten Mal schlug dann Umar den Abu Huraira
und sprach: „Abu Huraira, du hast dem Propheten Gottes zu
viele Hadithe angedichtet, und ich muss dich bekämpfen, denn
du lügst gegen den Propheten Gottes.“
Einstmals sagte Umar zu Abu Huraira:
„Du lässt es besser bleiben, Hadithe zu erzählen, anderenfalls
verbanne ich dich nach Dus (im Jemen) oder ins Affenland.“
Es gibt ähnliche Zwiste zwischen Abu
Huraira und anderen, wie Abdullah bin Abbas, Aischa und
dergleichen, die das Märchen von der Liebe zwischen Abu
Huraira und ihnen widerlegen. Natürlich, während seiner
späteren Jahre existierte Liebe zwischen ihm und der Familie
von Abul-Aas, der Familie von Abu Muit und der Familie von Abu
Sufyan. Sie liebten ihn sehr wegen seiner Hadithe, in denen
sie Stützen für ihre falsche Herrschaft fanden, und er liebte
sie deswegen sehr, weil sie ihn mit Gunst überschütteten,
wodurch sie ihn aus dem unbekannten Status zur Stufe des
Ruhmes und der Ehre hochhoben.
Zum Beispiel machte der Gouverneur Marwan
bin Hakam ihn während seiner Abwesenheit zu seinem Statthalter
in Medina. Als sich Abu Huraira die tödliche Krankheit zuzog,
behandelte Marwan ihn mit großer Reverenz und war sehr
fürsorglich zu ihm. Marwan besuchte Abu Huraira, um sich über
dessen Gesundheit zu erkundigen, und er betete für dessen
Genesung. Marwan besuchte Abu Huraira in dessen letzten Tagen
ebenfalls. Als er ihn verließ und wegging, folgte ihm ein Mann
nach und sagte ihm, dass Abu Huraira nunmehr tot sei. Der
Trauerzug zum Friedhof wurde von Marwan an der Spitze
angeführt, die Söhne Uthmans trugen den Sarg, bis man den
Friedhof Baqi erreichte. Dort hielt Walid bin Utba bin Abi
Sufyan das Begräbnisgebet. Dann schickte er die Nachricht vom
Tode Abu Hurairas zu seinem Cousin Muawiya (in Damaskus), und
dieser befahl, dass den Erben Abu Hurairas zehntausend Dirhams
gegeben werde, und die Erben sollten großzügig behandelt
werden. Diese Vorfälle schildern, wie die Umayyaden Abu
Huraira unterstützten und liebten. Waren ausgerechnet diese
Leute, die die Familie des Propheten (s.) bekämpften, die
Gläubigen, die gemäß Abu Huraira aufgefordert wurden, ihn zu
lieben und die zu lieben er aufgefordert wurde? Wie absurd
wäre das!