Buchari berichtet in seinem Sahih-Werk,
Band 2, Seite 35, und in Band 4, Seite 36, von Abu Huraira,
der den Heiligen Propheten Muhammad (s.) erzählen lässt:
„Ein Mann ging seines Weges, als er
ganz durstig wurde. Er kam zu einem Quellenschacht, stieg zur
Quelle hinunter, trank Wasser und kam heraus. Dort sah er
einen Hund, der japste und die Erde vor Durst leckte.
Daraufhin stieg der Mann wieder zur Quelle hinab, füllte
seinen Schuh mit Wasser und brachte das Wasser hoch, indem er
den Schuh mit seinem Munde hielt. Dann ließ er den Hund das
Wasser trinken. Allah würdigte diese Tat und vergab dem Manne
die Sünden wegen dieser Tat.“
Bemerkungen
Es entstammt Abu Hurairas persönlichem
Lebenswandel, dass er Geschichten erfindet, um die guten
Folgen der Freundlichkeit und der Tierliebe zu zeigen und um
die Praxis der Freundlichkeit und des guten Verhaltens zu
loben. Allerdings übertreibt er dabei derart, dass die
Unglaubwürdigkeit hervorsticht. So wäre es absolut ungerecht,
wenn Gott einer Prostituierter, die ein Leben lang gesündigt
und viel Unheil in die Gesellschaft getragen und vielen
Menschen wie auch ihrer eigenen Seele so viel Sündhaftes
zugetragen hat, nur deshalb alles vergibt, weil diese einem
Hund geholfen hat. Genau so wäre es ungerecht, wenn ein
Mensch, noch bevor er seine Tat bereuen und sie wieder
korrigieren konnte, für die Hölle bestimmt wäre, weil er ein
Tier gequält hätte. Derartige Überlieferungen dienten aber
auch dazu, den Lebenswandel der späteren umayyadischen
Herrscher vor Kritik zu schützen, denn die haben nicht nur
Tiere gequält, sondern die Familie des Propheten. Und die
Palästen der umayyadischen Herrscher waren voller
Prostituierter! Mehr dazu wird aber nach der nächsten
Geschichte erläutert.