Wir durchsuchten alle verlässlichen
Hadith-Bücher, um Auszeichnungen Abu Hurairas aufzuspüren,
falls welche vom Heiligen Propheten Muhammad (s.) erzählt
wurden, aber wir fanden keine einzige Quelle für derartige
Auszeichnungen, außer dass sich Abu Huraira selber
Auszeichnungen zuschreibt, wie aus dem folgenden Beispiel klar
wird:
Der Autor des Buches "Isti´ab" sagt in
seinem Bericht: Abu Huraira konvertierte zum Islam im Jahre
der Schlacht zu Chaibar; mit dem Propheten Gottes beteiligte
er sich (angeblich) an der Schlacht zu Chaibar; und danach
klebte Abu Huraira (angeblich) beständig am Propheten, weil er
(angeblich) wissbegierig war; und Abu Huraira war damit
zufrieden, nur etwas zu essen zu haben. So war seine Hand
(angeblich) immer in der Hand des Heiligen Propheten Gottes
Muhammad (s.); und Abu Huraira ging immer (angeblich) mit dem
Propheten, wobei immer der Prophet ging. Abu Huraira war
(angeblich) immer bei der Audienz des Propheten, wie kein
anderer von allen Muhadschirun und allen Ansar, denn die
Muhadschirun tätigten (angeblich) Marktgeschäfte, und die
Ansar hatten den ganzen Tag mit ihren Besitztümern zu tun
(angeblich). Der Prophet Gottes selber bestätigte Abu Huraira
(angeblich), dass er begierig nach Wissen und dem
Prophetenwort sei, wie Abu Huraira zum Propheten gesagt haben
will: „Oh Prophet Gottes, ich habe von dir eine Menge
Aussprüche gehört, und ich befürchte, dass ich vergessen
könnte.“ Der Heilige Prophet (s.) sagte (angeblich) zu ihm:
„Breite deinen Mantel aus!“ Ich (Abu Huraira) breitete meinen
Mantel aus, und der Heilige Prophet (s.) strich mit der Hand
über den Mantel und sagte dann: „Ziehe den Mantel an!“ und
danach vergaß ich gar nichts.
Diese Auszeichnungen und dergleichen sind
die Texte der Hadithe, die Abu Huraira selber über sich
erzählt, und wir konnten keine andere Quelle dafür finden als
ihn selber. Das gleiche gilt für alle seine Merkmale, die er
sich selber zuschreibt, wie die Gelehrten sehr gut wissen!
Lasst uns die obige Aussage analysieren.
Wenn Abu Huraira angeblich im Jahre der Chaibar-Schlacht zum
Islam konvertierte, so müsste das durch Hadithe anderer
Personen bewiesen werden können. Aber dass Abu Huraira
angeblich an der Chaibar-Schlacht mit dem Heiligen Propheten
Muhammad (s.) teilnahm, finden wir ausschließlich nur in den
Hadithen Abu Hurairas, und die Gelehrten konstruierten seine
Behauptungen, er wäre bei der Chaibar-Schlacht dabei gewesen
in verschiedener Art.
Was sein Kleben am Heiligen Propheten
Muhammad (s.) anbelangt und sein fortgesetztes Kleben, weil er
angeblich das Lernen liebte und zufrieden blieb, gerade genug
zu essen zu haben und dass seine Hand in der Hand des Heiligen
Propheten Muhammad (s.) war, dass er den Heiligen Propheten
Muhammad (s.) überallhin begleitete – all das sind Sachen, die
nur Abu Huraira berichtete, aber die Beweislast liegt bei ihm.
Diesbezüglich sagte Abu Huraira: „Ich kam nach Medina,
während der Prophet Gottes in Chaibar war, und damals war ich
mehr als dreißig Jahre alt. So blieb ich bei ihm bis zu seinem
Tode. Ich pflegte ihn in die Häusern seiner Frauen zu
begleiten. Ich arbeitete als sein Diener. Ich kämpfte in den
Schlachten gemeinsam mit ihm, und ich machte die Hadsch mit
ihm. Ich übertraf alle Leute im Wissen seiner Worte und Taten.
Bei Allah, es gab Leute, die mehr in seiner Gesellschaft waren
als ich, aber da sie meine Nähe zu ihm kannten, fragten sie
mich immer über seine Taten und Worte. Unter diesen Leuten
waren Umar, Uthman, Ali, Talha, Zubair.“
Abu Hurairas Unverschämtheit, solch ein
Hadith zu erzählen, ist wirklich überraschend, denn dieses
Hadith steht entgegen den Tatsachen und ist weit von der
Wahrheit entfernt. Aber jene, welche die Tatsachen sehr gut
kennen, wissen auch, dass er Hadithe nicht in den Tagen der
Ältesten, der Gelehrten und der Großen der Gesellschaft
erzählen konnte. Es war erst nach dem Tode der meisten
Prophetengefährten und nach der Eroberung anderer Länder, wie
Syrien, Irak, Ägypten, Nordafrika, Ostanatolien, Kaukasus und
Iran, als die Zahl der Prophetengefährten dezimiert war,
während die Anzahl solcher Muslime der eroberten Gebiete
zunahm, die nicht in den Tagen des Heiligen Propheten gelebt
hatten, dass Abu Huraira den Mut fasste, Hadithe zu erzählen.
Das war tatsächlich die Zeit, in der alle Lügner sich in einer
neuen Welt insgesamt fanden, worin nur wenige die Lage der
frühen Tage des Islam kannten. Sie fanden heraus, dass die
neuen Muslime im Geiste der Verehrung nahezu alles
akzeptierten, was sie von diesen Lügnern hörten. Denn für die
neuen Muslime repräsentierten diese Lügner die letzten übrig
gebliebenen Hüter der frommen Taten des Propheten und
Treuhänder seiner Mission, die für die weitere Verteidigung
verantwortlich wären.
Zur gleichen Zeit unternahm die
umayyadische Herrschaft alle Anstrengungen, diese Lügner zu
unterstützen, und unter diesen Umständen ermunterte sie diese
Lügner, alle Sorten an falschen und unhaltbaren Hadithen zu
erzählen, selbst wenn diese Hadithe dem islamischen Gesetz
widersprachen oder für die Vernunft nicht annehmbar waren,
oder voller Obszönität und Falschheit waren, so wie es den
umayyadischen Zielen und dem Diktat ihrer despotischen Politik
entsprach. Denn die Umayyaden nahmen die Religion Allahs als
Maske, behandelten alle Kreaturen Gottes als Knechte und das
Eigentum Gottes als ihren persönlichen Besitz. Auf diesem Wege
diente dieser Lügenhaufen als Werkzeug für diese teuflischen
Herrscher. Die umayyadischen Herrscher ihrerseits finanzierten
die Lügner und gebrauchten freizügig alle Mittel der
despotischen Macht, um die Lügner zu unterstützen, denn diese
Lügner erwiesen sich als dienende Glieder, d.h. als Zungen für
die umayyadischen Behauptungen und als Augen für all ihre
beabsichtigten Pläne. Es ist offensichtlich für solche Leute,
dass der Heilige Qur´an sagt (Sure 2, Vers 79):
„Wehe denen, welche die Schrift mit
eigenen Händen schreiben und geringen Gewinns wegen sagen:
Dieses ist von Allah.“
Bei Gott, man wundert sich über die
herrausragende Hadith-Sammler Buchari, Muslim, Ahmad bin
Hanbal und andere ihrer Kategorie, die angeblich Vernunft
walten ließen, und doch verbeugten sie sich wie tölpelhafte
und törichte Leute vor dem, was Abu Huraira und seinesgleichen
wollten. So viele Fragen drängen sich hier dem Geiste auf. Zum
Beispiel:
·
Hatten diese Hadith-Experten den Mut,
herauszufinden, wann Ali (a.), Umar, Uthman, Talha, Zubair und
andere unter den hochrangigen Vorgängern jemals irgendetwas
von Abu Huraira erfragten?
·
Welche Hadithe erfragten sie von Abu Huraira?
·
Wer anderes als Abu Huraira hat über eine
behauptete Sache noch erzählt?
·
Welcher Autor der großen Bücher erwähnte die
Leute, die Abu Huraira kritisierten?
·
Warum verließen sich die Autoren auf Abu
Hurairas Hadithe?
Tatsache ist, dass Abu Huraira niemals
Hadithe erzählte, wenn große Prophetengefährten dabei waren.
Er hatte gar nicht den Mut, in ihrer Gegenwart Hadithe zu
erzählten. Anderseits, die großen Prophetengefährten
behandelten Abu Huraira geringschätzig und nannten ihn einen
Lügner, wie es auf früheren Seiten abgehandelt worden ist.
Wie wir auf früheren Seiten gesehen
haben, sind Abu Hurairas Auszeichnungen angeblich die
folgenden:
a)
Der Proviantbeutel, von dem mehr als zweihundert Leute
aßen.
b)
Sein Sklave, dem er in Allahs Namen die Freiheit
schenkte.
c)
Seine zwei Behälter mit Wissen, von denen er einen
Behälter entleerte und den anderen Behälter verschlossen
hielt.
d)
Das Gebet des Heiligen Propheten Muhammad (s.) für Abu
Huraira und dessen Mutter.
e)
Abu Hurairas Wandeln auf dem Wasser, bis er die gesamte
Meeresbucht überquerte, ohne nasse Füße zu bekommen.
Im Lichte der Analyse all dieser
angeblichen Auszeichnungen, wie es auf früheren Seiten
dargelegt wurde, kann man nur darüber lachen und muss
gleichzeitig auch weinen. In solch einer tragischen Situation
können wir nur den Vers des Heiligen Qur´an rezitieren:
„Wir sind von Allah und zu ihm müssen wir zurückkehren.
(Inna lillahi wa inna ilayhi radschi'un)