Abu Huraira

Abu Huraira

Ursache und Wirkung seiner Überlieferungen

Sayyid Abdalhussain Scharaffuddin al-Musawi

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Ein paar Geschichten über Abu Huraira

1.)     Imam Ahmad berichtete in seinem Buche "Musnad", Band 2, Seite 43, eine Geschichte über Abu Huraira, gestützt auf Muhammad bin Sind, der sagte: Als Marwan Gouverneur in Medina zur Regierungszeit Muawiyas war, ernannte er Abu Huraira zu seinem Statthalter, wenn er abwesend war. Dann stampfte Abu Huraira mit seinen Füßen auf den Boden und schrie: „Aus dem Wege, aus dem Wege! Der Gouverneur kommt, der Gouverneur kommt!“

2.)     Ibn Qutaiba Daynawari erzählte in seinem Buche "Ma´arif", Seite 94, im Bericht über Abu Huraira, gestützt auf Abu Rafi, der sagte: Marwan als Gouverneur zu Medina machte Abu Huraira zu seinem Statthalter, wenn er abwesend war. Abu Huraira ritt dann auf seinem Esel mit harten Sattel und mit einem Kopfbinde aus Dattelblättern. Traf er einen Mann, rief er: „Aus dem Wege der Gouverneur kommt.“ Zuweilen stieß er auf Kinder, die das Spiel von der Krähe in der Nacht spielten. Die Kinder passten auf nichts auf, bis Abu Huraira in ihrer Mitte war. Er stampfte mit seinen Füßen auf den Boden. Das wird auch erzählt durch Ibn Sad in seinem Werke Tabaqat, Band 4, Kapitel 2, Seite 6, im Bericht über Abu Huraira, gestützt auf mehrere Quellen.

3.)     Abu Naim erzählte in seinem Buche "Hilayat-ul-Aulia", Band 1, Seite 382, im Bericht über Abu Huraira, gestützt auf eine Kette, die bis Salaba bin Abi Malik Qarsi reicht, der sagte: „Abu Huraira tauchte auf dem Markt auf; auf seinem Kopf hatte er einen Reisigbündel; das war in jenen Tagen, da er als Statthalter für den abwesenden Gouverneur Marwan fungierte; und Abu Huraira schrie: „Mach Platz dem Gouverneur, oh Ibn Abi Malik!“ Ich (Salaba) sagte zu ihm: „Du hast doch schon Platz genug.“ Und wiederum rief Abu Huraira: „Mach Platz dem Gouverneur.“ Und das Reisigbündel war auf seinem Kopf.“

4.)     Wiederum Abu Naim erzählte in seinem Buche " Hilayat-ul-Aulia ", Band 1, Seite 382, im Bericht über Abu Huraira, gestützt auf Ahmad bin Hanbal, dieser gestützt auf Abi Ubaida Haddadi, dieser gestützt auf Uthman Asch-Schaham, dieser gestützt auf Farqad-as-Sabkhi, der erzählte: Abu Huraira machte Tawwaf und sagte: „Wehe meinem Bauche; wenn ich ihn voll stopfe, behindert er mich; und wenn ich ihn hungrig halte, beschimpft er mich.“

5.)     Samakhschri berichtete im Buche Rab-ul Abrar, dass Abu Huraira zu sagen pflegte: „Oh Allah, gewähre mir gut kauende Zähne, einen gut verdauenden Magen und ein gut ausscheidendes Gedärm.“

6.)     Im gleichen Buch wird auch berichtet, dass Abu Huraira „Musira“ sehr mochte. Musira war eine saure Milchspeise. So aß er sie öfters mit Muawiya (zur Zeit der Auseinandersetzung mit Ali), aber wenn die Zeit für das Pflichtgebet kam, verrichtete er dieses mit Ali (a.) als Vorbeter. Wenn er darauf hingewiesen wurde, sagte er: „Muawiyas Musira ist sehr lecker, aber das Pflichtgebet mit Ali als Vorbeter bringt mehr Auszeichnung ein.“ Deswegen wurde Abu Huraira Scheich-ul-Musira genannt. Diese Geschichte zeigt, dass Abu Huraira bei der Schlacht zu Siffin dabei war, aber er nahm eine unentschiedene Haltung zwischen den beiden Parteien ein: Er hatte zwei Gesichter und zwei Zungen; er wollte sich die gute Möglichkeit verschaffen, sich am Ende der siegreichen Partei anzuschließen. Es gibt heute noch an einer Stelle zwischen Syrien und Irak ein Mahnmal, bekannt als die Station Abu Hurairas. Viele Leute erzählen, dass während einiger Tage im Verlaufe der Schlacht zu Siffin Abu Huraira das Pflichtgebet mit den Männern Alis (a.) zu machen pflegte, aber er aß bei den Männern Muawiyas; und wenn die Schlacht heftig wurde, ging er auf einen Hügel nahebei. Als er darüber gefragt wurde, sagte er: „Ali ist gelehrter, Muawiya ist sicherer.“

7.)     Abu Naim erzählte in seinem Buche " Hilayat-ul-Aulia ", Band 1, Seite 386, im Bericht über Abu Huraira, gestützt auf Abu Usamn Nahdi, dass einst Abu Huraira bei einer Reisegruppe war, und die Leute lagerten und machten das Essen fertig. Sie schickten nach Abu Huraira, der gerade ein Gebet verrichtete. So sagte er: "Ich faste." Als sie am Ende des Essens waren, kam er und begann zu essen. Die Leute schauten auf den Kundschafter, der sagte: „Was schaut ihr mich an? Er sagte mir, dass er faste.“ Daraufhin sagte Abu Huraira: „Er hat recht! Ich habe den Propheten Gottes sagen hören: „Fasten im gesamten Ramadan-Monat plus Fasten für drei Tage jeden Monat zählt als ein Fasten für die gesamte Zeit.“ Und ich habe für drei Tage im Monat gefastet. So esse ich jetzt als Milderung der von Gott geschickten Härte. Und ich faste, um die Wohltat Gottes zu steigern.“

8.)     Buchari berichtete in seinem Sahih-Werk, Band 4, Seite 175, gestützt auf Muhammad bin Sirin, und gleiches berichtete Abu Na´im in seinem Buche " Hilayat-ul-Aulia ", Band 1, Seite 379: Wir waren mit Abu Huraira, und er war in zwei Roben aus Flachs gekleidet, mit denen er seine Nase putzte. Dann sagte er: „Welch ein glücklicher Tag, da Abu Huraira seine Nase mit Flachstuch putzt; aber ihr hättet mich sehen müssen, wie ich schnarchte zwischen dem Predigtpfosten des Propheten Gottes und der Hütte der Aischa, und jedermann kam und trat mir mit dem Fuß ins Genick, weil er glaubte, ich sei verrückt. Tatsächlich war es nicht Verrücktheit, sondern blanker Hunger.“

9.)     Eine Geschichte über Abu Huraira war, dass er gerne „Sidr“ spielte, was ein Unterhaltungsspiel ist. Ibn Asir schreibt über den Sinn des Sidr-Spiels in seinem Lexikon Nihaya wie folgt: Jemand berichtete und sagte: „Ich sah Abu Huraira das Sidr-Spiel spielen...“ Dann fügte er hinzu: „Sidr ist ein Spiel, ein Glücksspiel...“ Das Lexikon Lisan-ul-Arab gibt ebenfalls den gleichen Sinn dieses Wortes mit dem Zusatz, dass es ein Hadith von Yahya Ibn Abi Kasir über das Sidr Spiel gibt, besagend: „Sidr-Spiel ist eine kleinere Teufelei, es bedeutet das Tun Satans.“

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