1.)
Imam Ahmad berichtete in seinem Buche "Musnad",
Band 2, Seite 43, eine Geschichte über Abu Huraira, gestützt
auf Muhammad bin Sind, der sagte: Als Marwan Gouverneur in
Medina zur Regierungszeit Muawiyas war, ernannte er Abu
Huraira zu seinem Statthalter, wenn er abwesend war. Dann
stampfte Abu Huraira mit seinen Füßen auf den Boden und
schrie: „Aus dem Wege, aus dem Wege! Der Gouverneur kommt,
der Gouverneur kommt!“
2.)
Ibn Qutaiba Daynawari erzählte in seinem Buche "Ma´arif",
Seite 94, im Bericht über Abu Huraira, gestützt auf Abu Rafi,
der sagte: Marwan als Gouverneur zu Medina machte Abu Huraira
zu seinem Statthalter, wenn er abwesend war. Abu Huraira ritt
dann auf seinem Esel mit harten Sattel und mit einem Kopfbinde
aus Dattelblättern. Traf er einen Mann, rief er: „Aus dem
Wege der Gouverneur kommt.“ Zuweilen stieß er auf Kinder,
die das Spiel von der Krähe in der Nacht spielten. Die Kinder
passten auf nichts auf, bis Abu Huraira in ihrer Mitte war. Er
stampfte mit seinen Füßen auf den Boden. Das wird auch erzählt
durch Ibn Sad in seinem Werke Tabaqat, Band 4, Kapitel 2,
Seite 6, im Bericht über Abu Huraira, gestützt auf mehrere
Quellen.
3.)
Abu Naim erzählte in seinem Buche "Hilayat-ul-Aulia",
Band 1, Seite 382, im Bericht über Abu Huraira, gestützt auf
eine Kette, die bis Salaba bin Abi Malik Qarsi reicht, der
sagte: „Abu Huraira tauchte auf dem Markt auf; auf seinem
Kopf hatte er einen Reisigbündel; das war in jenen Tagen, da
er als Statthalter für den abwesenden Gouverneur Marwan
fungierte; und Abu Huraira schrie: „Mach Platz dem Gouverneur,
oh Ibn Abi Malik!“ Ich (Salaba) sagte zu ihm: „Du hast doch
schon Platz genug.“ Und wiederum rief Abu Huraira: „Mach Platz
dem Gouverneur.“ Und das Reisigbündel war auf seinem Kopf.“
4.)
Wiederum Abu Naim erzählte in seinem Buche "
Hilayat-ul-Aulia ", Band 1, Seite 382, im Bericht über Abu
Huraira, gestützt auf Ahmad bin Hanbal, dieser gestützt auf
Abi Ubaida Haddadi, dieser gestützt auf Uthman Asch-Schaham,
dieser gestützt auf Farqad-as-Sabkhi, der erzählte: Abu
Huraira machte Tawwaf und sagte: „Wehe meinem Bauche; wenn
ich ihn voll stopfe, behindert er mich; und wenn ich ihn
hungrig halte, beschimpft er mich.“
5.)
Samakhschri berichtete im Buche Rab-ul Abrar, dass Abu
Huraira zu sagen pflegte: „Oh Allah, gewähre mir gut
kauende Zähne, einen gut verdauenden Magen und ein gut
ausscheidendes Gedärm.“
6.)
Im gleichen Buch wird auch berichtet, dass Abu Huraira
„Musira“ sehr mochte. Musira war eine saure Milchspeise. So aß
er sie öfters mit Muawiya (zur Zeit der Auseinandersetzung mit
Ali), aber wenn die Zeit für das Pflichtgebet kam, verrichtete
er dieses mit Ali (a.) als Vorbeter. Wenn er darauf
hingewiesen wurde, sagte er: „Muawiyas Musira ist sehr
lecker, aber das Pflichtgebet mit Ali als Vorbeter bringt mehr
Auszeichnung ein.“ Deswegen wurde Abu Huraira
Scheich-ul-Musira genannt. Diese Geschichte zeigt, dass Abu
Huraira bei der Schlacht zu Siffin dabei war, aber er nahm
eine unentschiedene Haltung zwischen den beiden Parteien ein:
Er hatte zwei Gesichter und zwei Zungen; er wollte sich die
gute Möglichkeit verschaffen, sich am Ende der siegreichen
Partei anzuschließen. Es gibt heute noch an einer Stelle
zwischen Syrien und Irak ein Mahnmal, bekannt als die Station
Abu Hurairas. Viele Leute erzählen, dass während einiger Tage
im Verlaufe der Schlacht zu Siffin Abu Huraira das
Pflichtgebet mit den Männern Alis (a.) zu machen pflegte, aber
er aß bei den Männern Muawiyas; und wenn die Schlacht heftig
wurde, ging er auf einen Hügel nahebei. Als er darüber gefragt
wurde, sagte er: „Ali ist gelehrter, Muawiya ist sicherer.“
7.)
Abu Naim erzählte in seinem Buche " Hilayat-ul-Aulia ",
Band 1, Seite 386, im Bericht über Abu Huraira, gestützt auf
Abu Usamn Nahdi, dass einst Abu Huraira bei einer Reisegruppe
war, und die Leute lagerten und machten das Essen fertig. Sie
schickten nach Abu Huraira, der gerade ein Gebet verrichtete.
So sagte er: "Ich faste." Als sie am Ende des Essens
waren, kam er und begann zu essen. Die Leute schauten auf den
Kundschafter, der sagte: „Was schaut ihr mich an? Er sagte
mir, dass er faste.“ Daraufhin sagte Abu Huraira: „Er
hat recht! Ich habe den Propheten Gottes sagen hören: „Fasten
im gesamten Ramadan-Monat plus Fasten für drei Tage jeden
Monat zählt als ein Fasten für die gesamte Zeit.“ Und
ich habe für drei Tage im Monat gefastet. So esse ich jetzt
als Milderung der von Gott geschickten Härte. Und ich faste,
um die Wohltat Gottes zu steigern.“
8.)
Buchari berichtete in seinem Sahih-Werk, Band 4,
Seite 175, gestützt auf Muhammad bin Sirin, und gleiches
berichtete Abu Na´im in seinem Buche " Hilayat-ul-Aulia ",
Band 1, Seite 379: Wir waren mit Abu Huraira, und er war in
zwei Roben aus Flachs gekleidet, mit denen er seine Nase
putzte. Dann sagte er: „Welch ein glücklicher Tag, da Abu
Huraira seine Nase mit Flachstuch putzt; aber ihr hättet mich
sehen müssen, wie ich schnarchte zwischen dem Predigtpfosten
des Propheten Gottes und der Hütte der Aischa, und jedermann
kam und trat mir mit dem Fuß ins Genick, weil er glaubte, ich
sei verrückt. Tatsächlich war es nicht Verrücktheit, sondern
blanker Hunger.“
9.)
Eine Geschichte über Abu Huraira war, dass er gerne „Sidr“
spielte, was ein Unterhaltungsspiel ist. Ibn Asir schreibt
über den Sinn des Sidr-Spiels in seinem Lexikon Nihaya wie
folgt: Jemand berichtete und sagte: „Ich sah Abu Huraira
das Sidr-Spiel spielen...“ Dann fügte er hinzu: „Sidr
ist ein Spiel, ein Glücksspiel...“ Das Lexikon
Lisan-ul-Arab gibt ebenfalls den gleichen Sinn dieses Wortes
mit dem Zusatz, dass es ein Hadith von Yahya Ibn Abi Kasir
über das Sidr Spiel gibt, besagend: „Sidr-Spiel ist eine
kleinere Teufelei, es bedeutet das Tun Satans.“