Abu Huraira

Abu Huraira

Ursache und Wirkung seiner Überlieferungen

Sayyid Abdalhussain Scharaffuddin al-Musawi

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Abu Huraira während des Kalifats Alis (a.)

Während der Regierungstage des Imams und Kalifen Imam Ali (a.) verhielt sich Abu Huraira völlig still und erlangte Bedeutungs­losigkeit wie in seinem früheren Leben. Er schloss sich nicht der Armee Imam Alis (a.) an, und er riet und half vielmehr dessen Feinden.

Als Muawiya plante, bewaffnet gegen Imam Ali (a.) aufzustehen, waren Abu Huraira und Numan bin Baschir bei Muawiya in Syrien. Muawiya sandte beide zu Imam Ali (a.) mit der Anweisung, Imam Ali (a.) aufzufordern, ihm die Mörder des Kalifen Uthman zu übergeben, so dass er sie richte. Muawiya wusste, dass Imam Ali (a.) das nicht tun konnte (da er sie nicht hatte)[1], aber seine Idee war, dass wenn die beiden (nach Damaskus) zurückkehrten, sie Zeugen davon wären, dass Imam Ali (a.) sich weigere, die Mörder des Kalifen Uthman auszuliefern, und sie würden es vor den Leuten in Syrien sagen, und so Imam Ali (a.) in der Sache tadeln und somit Muawiyas Pläne gegen Imam Ali (a.) rechtfertigen. Muawiya sagte zu ihnen: "Geht zu Ali und sagt ihm im Namen Allahs, dass, falls er mir die Mörder Uthmans ausliefert, die in seinem Schutz sind, es keinen Krieg zwischen uns geben werde; aber wenn er sich weigert, dann seid ihr Allahs Zeugen gegen ihn und tretet vor den Leuten an und sagt ihnen die ganze Sache."

Dementsprechend gingen Abu Huraira und Numan bin Baschir nach Medina zu Imam Ali (a.) und sahen ihn. Abu Huraira sprach dann zu ihm: "O Abul Hassan[2], Allah gab dir Auszeichnung und Verdienst, da du der Cousin des Propheten Gottes bist. Wir wurden von deinem Cousin geschickt mit einer Forderung, durch die dieser Kampf zu einem Ende kommen kann und Allah die gegenseitige Feindschaft beenden möge, dass du an Muawiya die Mörder seines Cousins Uthman auslieferst, so dass er sie töte und dann Allah euch beide dann vereinige und Friede unter euch schaffe, wodurch die Leute vor Kampf und Spaltung gerettet sind." Danach sprach Numan bin Baschir in der gleichen Tonart. Imam Ali (a.) sagte dann zu ihm: "Faselt nicht in dieser Sache. Numan, sage mir: Bist du der bestgeleitete Mensch in deinem Stamme, ich meine die Ansar?" Numan erwiderte: "Nein". Dann sagte Imam Ali (a.): "Nun, dann sind mir alle Leute deines Ansar-Volkes (Einheimische in Medina) gefolgt, mit Ausnahme von drei oder vier Abspaltern. Willst du unter diesen Abspaltern sein?" Numan antwortete: "Allah gewähre dir Heil! Gewiss kam ich, um an deiner Seite zu sein und um bei dir zu bleiben. Es war Muawiya, der mich aufforderte, all dies zu dir zu reden, während ich hoffte, die Chance zu erhalten, zu dir zu kommen und bei dir zu sein, und ich wünschte auch nicht, dass Allah Feindschaft zwischen euch beiden schaffen möchte. Ist deine Sicht anders, bin ich mit dir verbunden und will bei dir bleiben."

Historiker berichten, dass Imam Ali (a.) zu Abu Huraira nicht sprach, der nach Damaskus in Syrien zurückging und Muawiya über die Lage unterrichtetet. Muawiya befahl ihm, die Leute darüber zu benachrichtigen, und er tat es und handelte ganz so, wie Muawiya es wünschte. Numan bin Baschir blieb bei Imam Ali (a.), aber nach einiger Zeit floh er nach Syrien und erzählte die ganze Geschichte den dortigen Leuten.

[1]     Tatsächlich hatte Imam Ali (a.) seine eigenen Söhne Hassan (a.) und Hussain (a.) als Leibgarde vor dem Haus von Osman plaziert, wohingegen Muawiya die Stellung Osmans systematisch untergraben hatte.

[2] Abul Hassan (Vater von Hassan) ist einer der Beinamen Imam Alis (a.)

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