Abu Huraira

Abu Huraira

Ursache und Wirkung seiner Überlieferungen

Sayyid Abdalhussain Scharaffuddin al-Musawi

Zum Inhaltsverzeichnis

Abu Hurairas Dienste, um das Wohlwollen der Umayyaden zu erlangen

Die Herrscher der Umayyaden verpflichteten durch ihre umfangreiche Gunst Abu Huraira so sehr, dass er die Stimme ihrer Behauptungen wurde, dass die Macht im Islam ihnen als rechtmäßige Herrscher gebühre, und er unterstützte sie bei all ihren politischen Bestrebungen und Machtintentionen. So präsentierte er einerseits Hadithe, die ihre Meriten beschrieben, und andererseits schuf er Hadithe, welche die ersten beiden Kalifen (Abu Bakr und Umar) lobten, sowie es Muawiya und sein Anhang gerne haben wollten, da Muawiyas Ziele im Gegensatz zu Imam Ali (a.) und zu den Nachkommen des Heiligen Propheten Muhammad (s.) standen, und diese Ziele konnten nur erreicht werden, wenn den beiden ersten Kalifen ein Vorrang vor Imam Ali (a.) angedichtet wurde.

Gemäß dem Buche "Scharh Nahdsch-ul-Balagha" von Hamidi; Band 1, Seite 358, behauptete Abu Dschafar Ath-Thakafi, Muawiya hätte eine Gruppe aus Prophetengefährten (Sahaba) und aus den Talebin (Schüler der Sahaba) beschäftigt, um Hadithe zu erfinden, worin insbesondere Imam Ali (a.) herabgesetzt wurde und die Leute aufgerufen wurden, nichts mit ihm zu tun zu haben. Und Muawiya ließ diese Gruppe von Hadith-Erfindern so arbeiten, wie er wünschte, und sie fabrizierten für ihn, was er wollte. Zu dieser Gruppe gehörten als Prophetengefährten Abu Huraira, Amr Ibn Aas, Mughira bin Schaba sowie als Talebiyn Urwa bin Zubair und andere.

Auf Seite 359 seines Buches sagt Askafi: Im Jahre von Dschamat besuchte Abu Huraira mit Muawiya den Irak, und Abu Huraira ging zur Moschee in Kufa. Als Abu Huraira die riesige Menge sah, die zu seiner Begrüßung angetreten war, kniete er sich nieder, und nachdem er seine Kehle mehrmals geräuspert hatte, sprach er so: "O Leute von Irak! Glaubt ihr, ich würde jemals eine Lüge gegen Allah und Seinen Propheten aussprechen und mein Gesicht im Höllenfeuer verbrennen? Bei Allah, ich hörte den Propheten Gottes sagen: "Jeder Prophet hat ein Heiligtum, und mein Heiligtum ist Medina; wenn irgendjemand eine besudelnde Tat darin begeht, sei Allahs Fluch auf ihm." Dann fügte Abu Huraira hinzu: "Und ich schwöre bei Allah, dass Ali darin Sudelei betrieb." Als diese Hadith Abu Hurairas Muawiya zu Ohren kam, belohnte und ehrte er ihn und machte ihn zum Gouverneur in der Heiligen Stadt Medina.

In einigen Fällen erfand Abu Huraira Hadithe, um Heuchler unter den Umayyaden zu verteidigen, die der Heilige Prophet Muhammad (s.) zu mehreren Gelegenheiten verflucht hatte, um Schmach auf sie zu werfen, damit die Religion sicher bleibe vor ihrer Heuchelei und die Muslim-Gemeinschaft von ihren üblen Plänen verschont werde. So schmeichelte sich Abu Huraira bei Marwan, Muawiya und deren Genossen ein und pflegte zu sagen: "Ich hörte den Propheten Gottes sagen: "Bei Allah, Muhammad ist auch nur ein Mensch, der in Zorn gerät, wie ein Mensch in Zorn gerät. Gibt es irgendeinen Gläubigen, den ich jemals verletzte oder schmähte, mache Du (Gott) es für eine Sühne und ein Mittel, dass er sich Dir am Tage des Gerichts nähere."

In der Tat, die Umayyaden-Kalifen Marwan und seine Nachkommen gingen so weit, die Position Abu Hurairas über jene aller anderer Prophetengefährten zu erheben, so dass die Wirkung bis in unsere Tage auszumachen ist, denn Marwan und andere taten ihr Äußerstes, dass all solche von Abu Huraira ausgebrüteten Hadithe geläufig wurden, bis sie allgemein anerkannt wurden. Um Abu Huraira als wahrhaftigen Hadith-Erzähler zu zeigen, kam Marwan auf einen trickreichen Plan. Er verbreitete die Legende, dass seine Schreiber versteckt sitzen würden, während er Abu Huraira Fragen gestellt hätte, und die Schreiber würden die von Abu Huraira gegebenen Antworten aufzeichnen. Marwan ließe ein Jahr verstreichen, und dann wiederholte er angeblich das gleiche Experiment: Er stellte Abu Huraira die gleichen Fragen, und auch diesmal gab Abu Huraira angeblich die gleichen Antworten. Diese Geschichte wurde in der gesamten Elite Syriens verbreitet, und sie erreichte volle Publizität in einem Grad, dass Hakim sie in seinem Buch "Mustadrak", Teil 3, Seite 510, erzählt hat.

© seit 2006 - m-haditec GmbH - info@eslam.de