Die Herrscher der Umayyaden
verpflichteten durch ihre umfangreiche Gunst Abu Huraira so
sehr, dass er die Stimme ihrer Behauptungen wurde, dass die
Macht im Islam ihnen als rechtmäßige Herrscher gebühre, und er
unterstützte sie bei all ihren politischen Bestrebungen und
Machtintentionen. So präsentierte er einerseits Hadithe, die
ihre Meriten beschrieben, und andererseits schuf er Hadithe,
welche die ersten beiden Kalifen (Abu Bakr und Umar) lobten,
sowie es Muawiya und sein Anhang gerne haben wollten, da
Muawiyas Ziele im Gegensatz zu Imam Ali (a.) und zu den
Nachkommen des Heiligen Propheten Muhammad (s.) standen, und
diese Ziele konnten nur erreicht werden, wenn den beiden
ersten Kalifen ein Vorrang vor Imam Ali (a.) angedichtet
wurde.
Gemäß dem Buche "Scharh
Nahdsch-ul-Balagha" von Hamidi; Band 1, Seite 358, behauptete
Abu Dschafar Ath-Thakafi, Muawiya hätte eine Gruppe aus
Prophetengefährten (Sahaba) und aus den Talebin (Schüler der
Sahaba) beschäftigt, um Hadithe zu erfinden, worin
insbesondere Imam Ali (a.) herabgesetzt wurde und die Leute
aufgerufen wurden, nichts mit ihm zu tun zu haben. Und Muawiya
ließ diese Gruppe von Hadith-Erfindern so arbeiten, wie er
wünschte, und sie fabrizierten für ihn, was er wollte. Zu
dieser Gruppe gehörten als Prophetengefährten Abu Huraira, Amr
Ibn Aas, Mughira bin Schaba sowie als Talebiyn Urwa bin Zubair
und andere.
Auf Seite 359 seines Buches sagt Askafi:
Im Jahre von Dschamat besuchte Abu Huraira mit Muawiya den
Irak, und Abu Huraira ging zur Moschee in Kufa. Als Abu
Huraira die riesige Menge sah, die zu seiner Begrüßung
angetreten war, kniete er sich nieder, und nachdem er seine
Kehle mehrmals geräuspert hatte, sprach er so: "O Leute von
Irak! Glaubt ihr, ich würde jemals eine Lüge gegen Allah und
Seinen Propheten aussprechen und mein Gesicht im Höllenfeuer
verbrennen? Bei Allah, ich hörte den Propheten Gottes sagen:
"Jeder Prophet hat ein Heiligtum, und mein Heiligtum ist
Medina; wenn irgendjemand eine besudelnde Tat darin begeht,
sei Allahs Fluch auf ihm." Dann fügte Abu Huraira hinzu:
"Und ich schwöre bei Allah, dass Ali darin Sudelei betrieb."
Als diese Hadith Abu Hurairas Muawiya zu Ohren kam, belohnte
und ehrte er ihn und machte ihn zum Gouverneur in der Heiligen
Stadt Medina.
In einigen Fällen erfand Abu Huraira
Hadithe, um Heuchler unter den Umayyaden zu verteidigen, die
der Heilige Prophet Muhammad (s.) zu mehreren Gelegenheiten
verflucht hatte, um Schmach auf sie zu werfen, damit die
Religion sicher bleibe vor ihrer Heuchelei und die
Muslim-Gemeinschaft von ihren üblen Plänen verschont werde. So
schmeichelte sich Abu Huraira bei Marwan, Muawiya und deren
Genossen ein und pflegte zu sagen: "Ich hörte den Propheten
Gottes sagen: "Bei Allah, Muhammad ist auch nur ein Mensch,
der in Zorn gerät, wie ein Mensch in Zorn gerät. Gibt es
irgendeinen Gläubigen, den ich jemals verletzte oder schmähte,
mache Du (Gott) es für eine Sühne und ein Mittel, dass er sich
Dir am Tage des Gerichts nähere."
In der Tat, die Umayyaden-Kalifen
Marwan und seine Nachkommen gingen so weit, die Position Abu
Hurairas über jene aller anderer Prophetengefährten zu
erheben, so dass die Wirkung bis in unsere Tage auszumachen
ist, denn Marwan und andere taten ihr Äußerstes, dass all
solche von Abu Huraira ausgebrüteten Hadithe geläufig wurden,
bis sie allgemein anerkannt wurden. Um Abu Huraira als
wahrhaftigen Hadith-Erzähler zu zeigen, kam Marwan auf einen
trickreichen Plan. Er verbreitete die Legende, dass seine
Schreiber versteckt sitzen würden, während er Abu Huraira
Fragen gestellt hätte, und die Schreiber würden die von Abu
Huraira gegebenen Antworten aufzeichnen. Marwan ließe ein Jahr
verstreichen, und dann wiederholte er angeblich das gleiche
Experiment: Er stellte Abu Huraira die gleichen Fragen, und
auch diesmal gab Abu Huraira angeblich die gleichen Antworten.
Diese Geschichte wurde in der gesamten Elite Syriens
verbreitet, und sie erreichte volle Publizität in einem Grad,
dass Hakim sie in seinem Buch "Mustadrak", Teil 3, Seite 510,
erzählt hat.