Auf fernen Meeren

Auf fernen Meeren

Tagebuchfragmente und Briefe

1924 n.Chr.

Pierre Loti

Inhaltsverzeichnis

An Bord des »Petrel«.

Dakar, Januar 1874.

Wo sind sie hin, die ersten Monate meines Aufenthaltes im Senegal, wo alles mir neu erschien und ich noch Vergnügen fand an weiten Spaziergängen unter sengender Sonne auf sandigen Wegen, in die mein Fuß bei jedem Schritt versank!

Von solchen Wanderungen kam ich in sternenhellen, durchsichtigen Nächten heim, beim betäubenden Konzert der Grillen und Heupferdchen, die Luft war vom glühenden Hauch des Sommers geschwängert, und Glühwürmchen flogen durch die Bambushecken wie tausend leuchtende Funken.

Auf dem Kai erwarteten mich die Neger Samba Fall und Damba Taco und geleiteten mich an Bord. Und auf der Flut bezeichnete eine phosphoreszierende Bahn den Weg, den wir genommen hatten.

Bei Tisch wurde dann nichts gegessen, aber Gefrorenes und Eislimonade standen uneingeschränkt zur Verfügung.

Jetzt haben wir Winter; kein Laub mehr, kein Regen mehr, kein Gewitter mehr, kein Blatt mehr und kein Wassertropfen, vollständige Dürre sechs Monate lang.

Die drückenden Tage der Winterszeit sind mir fast die lieberen. Vielleicht hat das Wetter mich heute ermüdet, doch mich dünkt, das alles sich entfärbt. Das ganze Land wird blaß und langweilt mich –

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