An Bord des »Petrel«.
Dakar, Oktober 1873.
Heute, am 28. Oktober, haben zwei Marineleutnants von
unserer Infanterie und ich bei einem gemeinsamen Kameraden
diniert, einem Unterleutnant im Schützenkorps.
Die Negerinnen Celina und Suzanne servierten bei Tisch und
tanzten in den Zwischenpausen.
Es war im wahrsten Sinne des Wortes eine gewählte
Gesellschaft, und man findet nicht leicht vier verschiedenere
Personen von ähnlicher Sympathie füreinander. Und dennoch gab
es wohl kaum jemals ein Gelage, das trauriger, unter trüberen
Gesprächen verlief.
Unser Gastgeber, der Unterleutnant im Schützenkorps, war
ein junger Prinz, der mit zwanzig Jahren am österreichischen
Hof ruiniert worden war. Von den beiden anderen Offizieren war
einer aus dürftigem Hause, ein einstiger Matrose, der aus
eigener Kraft mit zweiunddreißig Jahren Leutnant geworden war,
der andere ein aalglatter Pariser.
Das Haus unseres Gastfreundes stand einsam im Norden des
schwarzen Stadtteils nahe der Moschee. Seine Terrasse ragte in
die Ebene hinaus und glänzte über das Meer. Nach dem Diner
zeichnete ich in das Album des Prinzen seinen Affen, seine
Negerinnen und schließlich auch ihn selbst.
Eigentümliche Straßenbelustigungen beschlossen diesen
Abend. Die gelungenste davon war, vor der Türe des Gouverneurs
ein lautes nächtliches Hundegebell zu improvisieren.
Um Mitternacht riefen wir auf dem verödeten Kai laut zum »Petrel«
hinüber.