Auf fernen Meeren

Auf fernen Meeren

Tagebuchfragmente und Briefe

1924 n.Chr.

Pierre Loti

Inhaltsverzeichnis

Brief Pierre Lotis an Mr. Villier, Gesandtschaftssekretär in Konstantinopel.

Lorient, 8. März 1878.

Mein lieber Freund!

Wenn es noch möglich ist, halten Sie die fünfhundert Francs zurück, die der zweite Offizier des »Limois« Ihnen von mir überbrachte. Mr. Pogarritz wird sie in meinem Namen bei Ihnen beheben. Sie werden sie ihm ausfolgen und Abdullah Effendi muß sich gedulden.

Sie lieben ihn nicht sehr, diesen Pogarritz, das weiß ich wohl, aber wenn er Sie braucht, um die schweren Aufgaben, die ich ihm aufgebe, zu lösen, verwenden Sie sich für ihn, so weit es irgend möglich ist. Sie helfen mir, wenn Sie ihm helfen. Verteidigen Sie ihn, wenn es nötig ist, bei unserem Gesandten. Der Auftrag, dessen er sich für mich entledigt, birgt viel Gefahr: Im Namen der Freundschaft, die Sie mir oft erwiesen haben: Versagen Sie ihm Ihre Stütze nicht!

Vielleicht wird es nötig sein, daß er ohne Aufsehen »fränkische« Frauengewänder ersteht. Dann ist vielleicht Ihre Geliebte so gütig, diesen Einkauf in Erinnerung an mich zu besorgen.

Verlangen Sie für heute keine Erklärungen, ich habe weder die Zeit, noch den Mut, sie Ihnen zu geben. Tun Sie, um was ich Sie bitte, mein lieber Freund, und meine große tiefe Dankbarkeit ist Ihnen sicher ... Sie müssen zwischen den Zeilen lesen können, um welch gefahrvolles Beginnen es sich hier handelt! –

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