Die Blätter der Niederwerfung
(As-Sahifat-us-Sadschadiyya)
Imam
Zain-ul-Abidin (a.)
37. Eines seiner Bittgebete zum Eingeständnis von
Nachlässigkeit beim Erweisen von Dank
Allah unser,
wahrlich, jemand, der eine Stufe erreicht beim Dank zu Dir,
kann das nur als Güte von Dir erhalten, wofür er sich bedanken
muss. Jeder, der eine Stufe erreicht beim Gehorsam Dir
gegenüber, selbst wenn er fleißig war, erreicht nicht das, was
Dir zusteht für Deine Huld. Somit ist der dankbarste Diener
unfähig Dir, zu danken und der Dienlichste unter ihnen ist
unzulänglich beim Gehorsam Dir gegenüber.
Niemand von
ihnen verdient es, dass Du ihm vergibst, weil er es verdient
oder dass Du zufrieden bist mit ihm, weil es ihm zusteht.
Falls Du dann jemandem vergibst, dann durch Deinen Großmut,
und falls Du mit jemandem zufrieden bist, dann ist das aus
Deiner Huld heraus. Du bedankst Dich für das Wenige, mit dem
Dir gedankt wird und Du belohnst für das Wenige, mit dem Dir
gehorcht wird. So war der Dank Deiner Diener, für den Du ihnen
Belohnung versprochen hast, und Du ihnen dafür große
Entgeltung bestimmt hast, als wäre dieser (Dank) etwas, was
sie Dir verweigern könnten und Du sie belohnst oder die Gründe
für diesen (Dank) nicht in Deiner Hand, so dass Du sie
(trotzdem dafür) belohnst. Doch, oh mein Herr: Du hast über
ihre Angelegenheiten verfügt, bevor sie Dir dienen konnten. Du
hast ihre Belohnung bereitet, bevor sie Dir reichlichen
Gehorsam erwiesen. All dieses geschieht, wegen Deiner
Verfahrensweise der Güte, Deiner Gewohnheit der Wohltätigkeit
und Deiner Methode zu verzeihen.
Alle Geschöpfe
geben zu, dass Du jenem, den Du bestrafst, kein Unrecht tust,
und sind Zeuge dafür, dass Du jenem Gefälligkeit erweist, den
Du verschont hast. Und jeder gesteht die Nachlässigkeit seiner
Seele ein bei dem, was Du zur Pflicht gemacht hast. Und wäre
es nicht, dass der Teufel sie um den Gehorsam Dir gegenüber
betrügen würde, hätte Dir niemand zuwider gehandelt. Und wäre
es nicht, dass er (der Satan) ihnen das Falsche in Gestalt der
Wahrheit zeigen würde, würde kein Verirrter von Deinem Weg
abirren.
Gepriesen bist
Du, wie deutlich ist Deine Großzügigkeit bei der Behandlung
dessen, der Dir gehorcht oder nicht gehorcht. Du bedankst Dich
bei dem Gehorsamen für das, was Du ihm geschenkt hast. Du
gibst dem Ungehorsamen Aufschub dabei, wobei Du die Macht
hast, ihn unverzüglich zu bestrafen. Jedem der beiden hast Du
gegeben, was sie nicht verdient haben. Du hast jedem der
beiden geschenkt, was er mit seiner Handlung nicht erreicht
hat. Wenn Du den Gehorsamen (lediglich) für das belohnt
hättest, was Du ihm (ohnehin) gegeben hast, hätte er beinahe
Deine Belohnung verloren und Deine Gaben wären von ihm
gegangen. Aber Du hast ihn durch Deine Großzügigkeit belohnt
für die kurze vergängliche Spanne mit der langen ewigen Spanne
und für das bald vergehende Ziel mit dem lang anhaltenden
bleibenden Ziel. Danach hast Du keine Vergeltung verhängt (als
Gegenleistung) für das, was er von Deiner Versorgung gegessen
hat, mit der er sich stärkte für den Gehorsam Dir gegenüber.
Und Du hast ihm nicht das Debattieren auferlegt, wegen der
Instrumente, deren Einsatz Mittel war zu Deiner Vergebung.
Wenn Du das alles mit ihm gemacht hättest, hätte er alles,
wofür er sich hart gemüht hat (an Gutem) und das Ganze, bei
dem er sich angestrengt hat, verloren, als Entgeltung für die
Kleinigkeiten aus Deinen Gaben und Deiner Gunst, und er wäre
gepfändet unter Deiner Verfügung für die restlichen Gaben.
Wann hätte er jemals etwas von Deiner Belohnung verdient?
Niemals!
Das ist, oh
mein Gott, die Situation dessen, der Dir gehorcht hat, und der
Weg dessen, der Dir gedient hat. Denjenigen aber, der Deinen
Befehl nicht befolgt hat und Deine Verbote übertreten hat,
hast Du nicht zügig bestraft, damit er seinen Zustand im
Ungehorsam Dir gegenüber in den Zustand der Hinwendung zum
Gehorsam Dir gegenüber wandelt, obwohl er, oh mein Gott,
alles, was Du an Strafe für Deine Geschöpfe vorbereitet hast,
schon in dem Moment verdient hat, in dem er sich Ungehorsam
Dir gegenüber vorgenommen hatte. Somit war alles, was Du von
seiner Bestrafung aufgeschoben und bei ihm an strenger
Vergeltung und Strafe verzögert hast, ein Verzicht auf Dein
Recht und Akzeptanz, ohne dass Du dazu verpflichtet bist.
Wer ist dann
großzügiger als Du es bist, oh mein Gott? Wer ist elender als
derjenige, der gegen Dich zugrunde geht? Niemand! Du bist so
geheiligt, dass Du mit nichts anderem als mit Güte beschrieben
werden kannst. Du bist so großzügig, dass von Dir nichts als
die Gerechtigkeit befürchtet wird. Es ist nicht zu befürchten,
dass Du denjenigen, der ungehorsam Dir gegenüber war,
unterdrückst. Es ist nicht zu befürchten, dass Du die
Belohnung desjenigen, mit dem Du zufrieden bist,
vernachlässigst.
So segne
Muhammad und seine Familie und schenke mir, was ich erhofft
habe von Dir, und mehre mich an Deiner Rechtleitung, womit ich
den Erfolg meiner Handlung erlange, denn wahrlich, Du bist der
Gunsterweisende und der Großzügige.