Leben des Fürsten der
Gläubigen ‘Ali ibn Abi Talib
Das Wunder des Überlebens seines Ansehens und das dessen
Familie trotz Unterdrückung und Verfolgung
Unter den Zeichen und Hinweisen, durch
die er sich von seinen Gegnern abhob, waren seine Ruhmestaten,
die sowohl bei den Schi´iten (chassa) als auch bei den
Sunniten (´amma) offensichtlich waren. (Das reichte aus, um)
die Massen dazu zu zwingen, seine Verdienste und seine
besonderen Qualitäten zu überliefern, mit denen Allah ihn
ausgezeichnet hatte, sowie auch dadurch (sogar) seinen Feind
zu veranlassen, den Beweis zu akzeptieren, der darin gegen ihn
lag. Das (alles) geschah trotz der Vielzahl derjeniger, die
von ihm abwichen und seiner Feinde, sowie der Fülle von
Vorwänden, die sie dazu veranlassten, seine hervorragenden
Verdienste zu verstecken und sein Recht (auf das Imamat) zu
verleugnen. (Das geschah, als) die Welt in der Hand seiner
Widersacher war und sich von seinen Freunden (auliya´)
abgewandt hatte. Die Koalition seiner Gegner mit den Mächtigen
der Welt und die Überlieferer der Massen (vermochten nicht,)
sein Licht auszulöschen und seine Befehlsgewalt (amr) zu
widerlegen. Allah ließ (bei ihm) seine Fähigkeiten übliche
(menschliche Fähigkeiten) übersteigen, indem Er seine Tugenden
verbreitete und seine Ruhmestaten offen legte, indem Er jeden
dazu zwang, ihn dadurch anzuerkennen und seine Wahrheit
zuzugeben und die Listen seiner Feinde zu vereiteln, seine
Ruhmestaten zu verstecken und seine Rechte zu verleugnen, so
dass der Beweis für ihn erbracht wurde und der Beleg für sein
Recht offenbar wurde.
Denn die allgemeine Ansicht unter denen,
die sich zusammengeschlossen hatten, um seine Sache zu
schwächen, war konstant dem gegenüber konträr, was wir erwähnt
haben, (und dennoch) gelang es (ihnen nicht) beim Fürsten der
Gläubigen (a.), denn das normale (menschliche) Verhalten wurde
bei ihm überstiegen, und das wies darauf hin, dass er sich von
den übrigen (Menschen) abhob durch das strahlende Zeichen, was
wir beschrieben haben.
Der Bericht von al-Scha´abi ist allgemein
bekannt und in Überfülle geläufig, dass er sagte: „Ich
pflegte die (Freitags-) Prediger der Umayyaden zu hören, wie
sie den Fürsten der Gläubigen ´Ali ibn Abi Talib (a.) von
ihren Kanzeln beschimpften“, und er hob seinen Finger zum
Himmel (und fuhr fort): „Und ich hörte, wie sie ihre
Vorväter auf ihren Kanzeln lobten, als ob sie ihre Kadaver
aufdecken könnten.“
Eines Tages sagte Al- Walid bin ´Abd al -
Malik zu seinen Söhnen: „Meine Söhne, eure Pflicht ist die
Religion, denn ich habe nichts von der Religion Erbautes
gesehen, was die Welt zerstört hat, während ich gesehen habe,
wie die Welt ein Gebäude errichtet hat, das von der Religion
zerstört wurde. Ich höre immer noch unsere Gefährten und
unsere Familie ´Ali ibn Abi Talib beschimpfen und seine
Tugenden verleugnen, und sie versuchen die Leute dazu zu
bringen, ihn zu hassen. Aber das hat ihre Herzen nur noch
näher zu ihm gebracht. Sie (d.h. die Umayyaden) bemühen sich,
die Seelen des Volkes zu sich zu ziehen, aber das brachte sie
nur noch mehr dazu, sich (von ihnen) zu entfernen.“
Die Praxis, die Verdienste - worin für
ein rationales Wesen kein Zweifel bestand - des Fürsten der
Gläubigen (a.), und deren Verbreitung zu verbergen und die
List unter den Gelehrten, gipfelten darin, dass ein Mann, wenn
er eine Überlieferung vom Fürsten der Gläubigen (a.) berichten
wollte, er nicht dessen Namen und Abstammung erwähnen durfte.
Die Notwendigkeit (sich nicht in Gefahr zu begeben) brachte
ihn dazu, zu sagen: „Ein Mann von den Gefährten des
Propheten (s.) hat mir erzählt“, oder „Ein Mann der
Quraisch hat mir erzählt“, und manche pflegten zu sagen:
„Abu Zainab
hat mir berichtet...“.
´Ikrima überlieferte von A´ischa in ihrem
Bericht über die Krankheit des Gesandten Allahs (s.) und
(über) sein Ableben, dass sie darin in einem Satz sagte:
„Der Gesandte Allahs (s.) kam heraus, auf zwei Männer seiner
Ahl-al-Bait gestützt, einer von ihnen war al-Fadhl ibn
al-Abbas.“ Als er (´Ikrima) dieses von ihr zu ´Abdallah
ibn ´Abbas (r.) erzählte, fragte dieser: „Kennst du denn
den anderen Mann?“, und er sagte: „Nein, sie nannte ihn
nicht.“ „Das war ´Ali ibn Abi Talib (a.)“, sagte er,
„und unsere Mutter pflegte nichts Gutes über ihn zu sagen,
wenn sie (es vermeiden) konnte.“
Die
tyrannischen Gouverneure pflegten jeden auszupeitschen, die
Gutes von ihm sprachen. Sogar wurden (Menschen) deswegen
geköpft und den Leuten zur Schau gestellt, damit sie sich von
ihm lossagten. Es war die allgemein akzeptierte Gewohnheit,
dass über ihn nichts Gutes erwähnt werden sollte, abgesehen
davon, dass (ohnehin) weder seine Tugenden erwähnt oder seine
Ruhmestaten überliefert noch der Beweis seines Rechts
angeführt werden durften.
Da (bereits) seine (a.) Tugenden
offengelegt und seine Ruhmestaten verbreitet worden waren, wie
wir vorher deren Verbreitung unter den Schi´iten (chassa) und
den Sunniten (´amma) erwähnt haben, und da der Zwang von
Freund und Feind, diese zu überliefern (feststeht),
bekräftigte es, was ihn betrifft, das Übersteigen des
Üblichen, und die Natur des Beweise dieses Gedankens wird
durch das strahlende Zeichen erklärt, wie wir es vorher
erwähnt haben.
Ein anderes der Zeichen Allahs, Des
Erhabenen, im Hinblick auf ihn (a.) ist, dass niemand derart
hinsichtlich seines Sohnes und seiner Nachkommen geprüft
wurde, wie er (a.) wegen seiner Nachkommen geprüft wurde. Es
ist kein Terror bekannt, der die Gruppe der Söhne eines
Propheten, eines Imams oder eines Königs jeglicher Zeit
erfasste, sei er fromm oder sündig, wie der Terror, der die
Nachkommen des Fürsten der Gläubigen (a.) erfasste. Niemand
war derart Mord, Vertreibung von Haus und Heimat, Furcht und
Terrorismus unterworfen wie die Nachkommen und Söhne des
Fürsten der Gläubigen (a.). Es gab keine Gruppe von Menschen,
denen so viele exemplarische harte Strafen zustießen, wie es
ihnen (a.) passierte. Sie wurden durch Vernichtung,
Meuchelmord und List getötet. Das wurde vielen von ihnen
während ihrer Lebenszeit angetan. Sie wurden von Hunger und
Durst gequält, bis ihre Seelen durch den Tod dahingingen. Dies
machte es für sie erforderlich, sich in die Länder zu
zerstreuen und sich von ihren Häusern, ihren Familien und der
Heimat zu trennen sowie ihre Abstammung vor den meisten
Menschen zu verbergen. Die Sorge brachte sie (sogar) dazu,
sich vor denen zu verstecken, die sie liebten, zusätzlich zu
den Feinden. Ihre Flucht aus ihren Ländern erstreckte sich bis
in den fernsten Osten und Westen, an Orte fern von
Zivilisation und an denen die meisten Menschen kein Wissen
über sie hatten. Sie vermieden eine Annäherung an sie und die
Vermischung mit ihnen aus Sorge um ihr Leben und
(insbesondere) das ihrer Nachkommen vor den Tyrannen der
(jeweiligen) Zeit.
All dies wären Gründe, die dazu angetan
sein sollten, ihr System zu zerstören, sie zu entwurzeln und
ihre Zahl zu vermindern. Aber trotz alledem, was wir
beschrieben haben, sind sie die zahlreichsten Nachkommen von
dem Propheten, den Rechtschaffenen und den (Allah)
Nahestehenden, und sie sind vielmehr zahlreicher als die
Nachkommenschaft von irgendjemand anderem unter den Menschen.
Durch ihre große Anzahl haben sie sich über die Länder
verbreitet und haben die meisten Nachkommen der Diener
(Allahs) an Anzahl übertroffen, und das trotz der
Besonderheit, dass sie (nur) untereinander geheiratet haben
unter Ausschluss derer, die außerhalb ihrer Familie standen
und sie sie (die Eheschließungen) auf die Angehörigen ihrer
Abstammung unter den Verwandten beschränkten. Darin lag eine
Ausnahme des normalen (Laufs der Dinge), wie wir erklärt
haben, und das ist der Beweis des strahlenden Zeichens
hinsichtlich des Fürsten der Gläubigen ´Ali ibn Abi Talib
(a.), wie wir es (bereits) erklärt und beschrieben haben, und
darin besteht keinerlei Zweifel, und aller Dank gebührt Allah.