Leben des Fürsten der Gläubigen ‘Ali ibn Abi Talib
Die Abschiedspilgerfahrt des Propheten und die
Bekanntmachung von Ghadir Chumm
Unter den Geschichten, die auf den
(Besuch) der Delegation von Nadschran folgten und die von den
außergewöhnlichen Verdiensten des Fürsten der Gläubigen (a.)
zeugen sowie seine Tugenden gegenüber allen anderen (Gottes-)
Dienern besonders hervorheben, ist (auch) ist die
Abschieds-Wallfahrt (hadsch al-wida´) sowie die Berichte über
das, was währenddessen stattfand, und darin hatte der Fürst
der Gläubigen (a.) eine erhabene Stellung inne.
Der Gesandte Allahs (s.) hatte ihn (a.)
nach Jemen geschickt, um das Fünftel (Chums) von ihren (der
Jemeniten) Bodenschätzen einzuholen sowie die Brustpanzer und
die Sachwerte, deren Zahlung die Leute von Nadschran
zugestimmt hatten. Er (a.) brach auf, um das, was der Gesandte
Allahs (s.) ihm aufgetragen hatte, auszuführen, und er tat das
im Einklang mit seinem Befehl und unter eilenstem Gehorsam ihm
gegenüber. Der Gesandte Allahs (s.) vertraute niemandem so,
wie er ihm (a.) in dieser Sache vertraute, und er hielt auch
außer ihm (Imam ´Ali, a.) niemanden von den Leuten für
geeignet, diese (Aufgabe) anzugehen. Er gab ihm darin die
gleiche Position, die er selbst auch innehatte und ernannte
ihn zu seinem Stellvertreter darin im Vertrauen auf ihn sowie
im sicheren Wissen, dass er die Last, die er ihm auferlegt
hatte, tragen würde.
Dann wollte der Gesandte Allahs (s.) zur
Großen Pilgerfahrt (Hadsch) gehen und das ausführen, was
Allah, Der Erhabene, ihm darin zur Pflicht gemacht hatte. Er
rief die Menschen zu sich, und sein Ruf erreichte die
entferntesten Gebiete im Lande des Islam. Die Leute machten
sich bereit, mit ihm auszuziehen und rüsteten sich zusammen
mit ihm dafür. Eine große Menschenmenge befand sich in Medina
aus den entfernteren und den näheren Gebieten drumherum, und
sie schickten sich an, mit ihm (dem Propheten, s.)
auszuziehen. Der Prophet (s.) zog mit ihnen in den letzten
fünf Tagen des Monats Dhu-l-Qa´da
aus. Er hatte dem Fürsten der Gläubigen (a.) geschrieben, dass
er von Jemen aus zur Pilgerfahrt kommen sollte, aber er hatte
ihm gegenüber nicht erwähnt, zu welcher Art von Pilgerfahrt er
sich entschlossen hatte.
Er (der Prophet, s.) war als ein Qarin
aufgebrochen, wobei er das Opfertier vor sich her trieb. In
Dhu-l-Hulaifa
trat er in den Weihezustand (ihram) ein und die Leute mit ihm.
Er rief die Bereitschaftsbekundung (talbiyya) in der Nacht, in
der er al-Baida‘ erreichte, das zwischen den beiden Heiligen
Schreinen (haramain) liegt, und er setzte die
Bereitschaftsbekundung fort, bis er bei Kura‘ al-Ghamim
anlangte.
Die Menschen mit ihm ritten und gingen zu
Fuß, die Fußgänger fanden die Reise beschwerlich, und die
(Härten) der Reise und die Müdigkeit plagten sie. Sie
beklagten sich darüber beim Propheten (s.) und baten darum,
(von Reittieren) getragen zu werden. Er ließ sie wissen, dass
er kein Reittier für sie finden konnte und sagte ihnen, dass
sie ihre Gürtel enger schnallen und Sand mit Milch mischen
sollten (, um es auf die Füße zu reiben). Das taten sie, und
sie fanden Erleichterung darin.
(Währenddessen) brach der Fürst der
Gläubigen (a.) mit den Soldaten auf, die ihn nach Jemen
begleitet hatten, und sie hatten die Brustpanzer bei sich, die
sie von den Leuten von Nadschran erhalten hatten. Als der
Gesandte Allahs (s.) sich Mekka von der Straße von Medina aus
näherte, näherte sich der Fürst der Gläubigen (a.) (Mekka) von
Jemen aus. Er ging den Soldaten voran, um den Propheten (s.)
zu treffen und ließ bei ihnen einen Mann von ihnen zurück
(damit er das Kommando in Imam ´Alis (a.) Abwesenheit
innehatte). Er erreichte den Propheten (s.), als er über Mekka
blickte. Er begrüßte ihn und berichtete ihm, was er getan und
was er in Besitz genommen hatte, und dass er vor den Soldaten
hergeeilt war, um ihn zu treffen. Der Gesandte Allahs (s.)
freute sich darüber und war froh, ihn zu sehen und sagte:
„Welches (Tier) hast du (für die Pilgerfahrt) geopfert, ´Ali?“
- „O Gesandter Allahs“, antwortete er, „du hast mir
nichts von deinem Tieropfer geschrieben, du hast es mich nicht
wissen lassen, und so habe ich meine Absicht an deine
gebunden, und so sagte ich ´O Allah, lass mein Opfer wie das
Deines Propheten sein‘, und ich trieb vierunddreißig
Opfertiere vor mir her.“ „Allahu Akbar (Allah ist am Größten)“,
sagte der Gesandte Allahs (s.), „und ich habe
sechsunddreißig hergetrieben. Du bist mein Teilhaber an meiner
Pilgerfahrt, meinen Ritualen und meinem Opfer. So tritt in
deinen Weihezustand ein und kehre zu deiner Armee zurück. Dann
eile mit ihnen zu mir, so dass wir uns in Mekka treffen, so
Allah will.“
Der Fürst der Gläubigen (a.)
verabschiedete sich von ihm und kehrte zu seiner Armee zurück.
Er traf sie in der Nähe an und fand sie dabei, dass sie die
Brustpanzer angelegt hatten, die sie bei sich hatten. Er
tadelte sie dafür und sagte zu demjenigen, den er bei ihnen
(als Vertreter) zurückgelassen hatte: „Wehe dir! Was hat
dich dazu gebracht, ihnen die Brustpanzer zu geben, bevor wir
sie dem Propheten (s.) überreicht haben und (obwohl) ich dir
das nicht erlaubt habe?“ - „Sie haben mich gebeten“,
erwiderte er, „dass sie sich damit schmücken und darin in
den Weihezustand eintreten dürften, um sie danach mir
zurückzugeben.“ Der Fürst der Gläubigen (a.) nahm sie (die
Brustpanzer) den Leuten weg und tat sie in die Säcke, und sie
grollten ihm deshalb.
Als sie nach Mekka kamen, äußerten sie
zahlreiche Klagen über den Fürsten der Gläubigen (a.). Der
Gesandte Allahs (s.) ließ sie zusammenrufen und rief ihnen zu:
„Hütet eure Zungen, gegen ´Ali bin Abi Talib zu sprechen.
Er ist hart, wenn es um Allah geht, und er ist keiner, der
seine Religion verrät“, und da hörten die Leute auf, über
ihn zu reden und erkannten die Stellung, die er (´Ali, a.)
beim Propheten (s.) einnahm und (erkannten) seinen Zorn über
jeden, der versuchte, ihm Fehler zu attestieren. Der Fürst der
Gläubigen (a.) trat, dem Gesandten Allahs (s.) folgend, in
seinen Weihezustand ein. Viele der Muslime waren mit dem
Propheten (s.) aufgebrochen, ohne dass sie Opfertiere vor sich
hergetrieben hatten. Allah offenbarte (folgenden Vers): Und
vollzieht die Große Pilgerfahrt (Hadsch) und die Wallfahrt (´Umra)
..
Der Gesandte Allahs (s.) sagte (dazu):
„Die kleine Pilgerfahrt (´Umra) ist in die Große Pilgerfahrt
mit eingeschlossen worden bis zum Tage der Auferstehung“,
und er verschränkte die Finger seiner beiden Hände ineinander.
Dann sagte er: „Wenn ich im Voraus (die Folgen) meines
Befehls vorausgeahnt hätte, dann hätte ich keine Opfertiere
mitgeführt.“ Dann ließ er die Leute zusammenrufen, und er
rief: „Wer von euch keine Opfertiere mitgeführt hat, soll
seinen (Weihezustand) auflösen, so dass er ihn nur zum Zwecke
der Kleinen Pilgerfahrt (´Umra) angelegt hat, und wer von euch
Opfertiere mitgeführt hat, soll in seinem Weihezustand (Ihram)
verbleiben.“ Manche Leute gehorchtem (diesem Befehl),
andere widersetzten sich, und unter ihnen entstanden
Diskussionen darüber, und manche von ihnen sagten: „Der
Gesandte Allahs (s.) hat unordentliches Haar und ist staubig;
sollen wir Kleider anziehen, mit Frauen verkehren und Parfüm
benutzen?“,
und andere sagten: „Schämt ihr euch denn nicht, mit
wassertropfenden Köpfen nach der Dschanaba-Ganzkörperwaschung
(ghusl al-dschanabah)
(zu kommen,) während der Gesandte Allahs (s.) in seinem
Weihezustand verbleibt?!“ Der Gesandte Allahs (s.)
missbilligte die Widersetzlichkeit darin und sagte: „Wenn
ich keine Opfertiere mit mir gebracht hätte, dann wäre ich aus
meinem Weihezustand ausgetreten und hätte ihn nur für die
Kleine Pilgerfahrt (´Umra) angelegt. Darum sollen diejenigen
unter euch, die kein Opfertier dabei haben, aus ihm (dem
Weihezustand) austreten.“ Manche von den Leuten nahmen von
ihrer Widersetzlichkeit Abstand, andere bestanden darauf.
Unter denjenigen, die auf ihrer
Opposition bestanden, war ´Umar ibn al-Chattab. Der Gesandte
Allahs (s.) rief ihn und fragte ihn: „Wie kommt es, dass
ich dich immer noch im Weihezustand sehe, hast du ein
Opfertier mitgebracht?“ „Ich habe keines“,
antwortete er (´Umar). „Und warum trittst du nicht (aus
deinem Weihezustand) aus? Ich hatte doch befohlen, wer kein
Opfertier dabei hat, soll daraus austreten.“ „Bei Allah“,
sagte er (´Umar), „ich konnte nicht daraus austreten,
während du noch im Weihezustand bist.“. „Du wirst nie
daran glauben, bis du stirbst“, antwortete der Prophet
(s.).
Das war der Grund, warum er die
Pilgerfahrts-Zeitehe (mut´a al-Hadsch)
ablehnte, bis er in seiner Regierungszeit auf die Kanzel stieg
und sie erneut unter Androhung von Strafe verbot.
Als der Gesandte Allahs (s.) die Riten
seiner Pilgerfahrt ausgeführt hatte, machte er ´Ali (a.) zu
seinem Teilhaber an seinem Tieropfer. Dann begann er seine
Reise nach Medina, und er (´Ali, a.) und die Muslime gingen
mit ihm, bis sie an einen Ort namens Ghadir Chumm kamen. Zu
jener Zeit war es kein geeigneter Rastplatz, da es weder
Wasser noch Weideland dort gab. Er (der Prophet, s.) ließ sich
an dem Ort nieder, und die Muslime mit ihm. Er hielt an diesem
Ort an, weil eine qur´anische Offenbarung auf ihn herabgesandt
worden war, dass der Fürst der Gläubigen (a.) sein Nachfolger
für die Ummah nach ihm sein würde. Die Offenbarung war schon
vorher zu ihm gekommen, aber ohne einen bestimmten Zeitpunkt
(zu dem er sie verkünden musste), und er zögerte (die
Verkündigung) hinaus, bis eine Zeit kommen würde, zu der er
vor jeder Meinungsverschiedenheit darüber unter ihnen (d.h.
den Muslimen) sicher sein würde. Allah, Der Erhabene, hatte
ihm darüber Kenntnis gegeben, dass wenn er Ghadir Chumm
überschreiten würde, viele Menschen sich von ihm trennen
würden, da sie ihre Heimatländer, -orte und -täler ansteuern
würden. Allah wollte, dass er sie (alle) versammeln würde,
damit sie die Ernennung des Fürsten der Gläubigen (a.) hören
sollten, und um die Beweise darüber ihnen gegenüber zu
bestätigen. Daher offenbarte Allah, Der Allmächtige,
(folgenden Vers): O du Gesandter, verkünde, was dir
herabgesandt wurde von deinem Herrn...,
d.h. die Nachfolge von ´Ali und seine Ernennung zum Imam.
...und wenn du es nicht tust, dann
hast du deine Botschaft nicht verkündet. Allah wird dich vor
den Menschen schützen.
Dadurch bekräftigt dieser (Vers) die
Pflicht, die er (der Prophet, s.) diesbezüglich hatte sowie
die Furcht, die ihn zu der Verzögerung veranlasst hatte, und
Er garantierte ihm Schutz und Verteidigung gegen die Menschen.
Der Prophet machte an dem erwähnten Ort
Halt aufgrund dessen, was wir bereits beschrieben und erklärt
haben hinsichtlich des Befehls für ihn dafür. Die Muslime
blieben um ihn herum stehen. Es war ein glühend heißer Tag. Er
befahl ´Ali (a.), sich dort unter große Bäume zu begeben, er
fegte alles darunter weg und befahl allen Reisenden, sich an
diesen Platz zu begeben und sich nacheinander aufzureihen.
Dann beauftragte er einen Rufer, zum Gebet zu rufen.
Die Reisenden versammelten sich bei ihm, und die meisten von
ihnen wickelten ihre Gewänder um ihre Füße wegen der starken
Hitze (des Sandes). Als sie sich versammelt hatten, stieg er
(auf eine Empore) über die Reisenden, so dass er über ihnen
stand und rief den Fürst der Gläubigen (a.), dieser stieg zu
ihm hoch, bis er an seiner Rechten stand.
Dann wandte er sich (der Prophet, s.) an
die Menschen, lobte und pries Allah und sprach sehr eloquent
mit mahnenden und eindringlichen Worten. Er kündigte seiner
Ummah sein (baldiges) Ableben an und sagte: „Ich bin
gerufen worden, und es ist bald Zeit für mich, dass ich dem
Folge leiste. Die Zeit ist gekommen, dass ich bald nicht mehr
unter euch sein werde. Ich hinterlasse euch etwas, dass wenn
ihr daran festhaltet, ihr niemals irregehen werdet: Das Buch
Allahs und meine Familie, meine Ahl-al-Bait, und sie werden
nie voneinander getrennt werden, bis sie bei mir an der Quelle
(im Paradies) eintreffen.“
Dann rief er mit lautester Stimme:
„Bin ich nicht der am besten Geeignete von euch, (euch zu
regieren)?“ - „Bei Allah, ja!“, riefen sie, und er sprach
zu ihnen ununterbrochen, und er nahm den Fürst der Gläubigen
(a.) bei den Armen und hob sie hoch, so dass die weiße (Haut)
unter seinen Achseln zu sehen war und sagte: „Wessen
Anführer (mawla) ich bin, dessen Anführer ist auch dieser
´Ali. O Allah, sein dem ein Freund, der ihm ein Freund ist,
und sei dem ein Feind, der ihm feindlich gesonnen ist. Hilf
dem, der ihm hilft, und lass den im Stich, der ihn im Stich
lässt.“
Dann stieg er (s.) hinab - es war (knapp
vor der) Mittagszeit - und er betete zwei Gebetseinheiten (rak´at),
dann begann sich die Sonne (von ihrem Höchststand) zu neigen,
und der Gebetsrufer rief zum Pflichtgebet (zu Mittag), und er
(der Prophet, s.) führte sie beim Mittagsgebet an. Er (der
Prophet, s.) setzte sich in sein Zelt und befahl ´Ali (a.),
sich in seinem Zelt ihm gegenüber zu setzen. Dann ließ er die
Muslime gruppenweise hereinkommen, um ihm zu gratulieren und
seine Führerschaft über die Gläubigen anzuerkennen. Alle
Menschen taten dies, und dann befahl er seinen Ehefrauen und
allen Frauen der Gläubigen, die bei ihm waren, zu ihm zu gehen
und seine Führerschaft über die Gläubigen (ebenfalls)
anzuerkennen, und sie taten dies.
Unter denen, die in ihrer Gratulation
maßlos übertrieben, war ´Umar ibn al-Chattab, er zeigte
öffentlich Freude über ihn und sagte: „Bravo, bravo, ´Ali,
du bist mein Führer geworden sowie der Führer jedes Gläubigen,
ob Mann oder Frau.“ Hassan (ibn Thabit) kam zu dem
Gesandten Allahs (s.) und sagte: „O Gesandter Allahs,
erlaubst du mir, (ein Gedicht) zu rezitieren, womit Allah
hinsichtlich seiner (´Alis, a.) Position zufrieden ist?“ „Trag
es im Namen Allahs vor, Hassan“, sagte er (der Prophet,
s.). Er stand auf erhöhtem Grund. Die Leute reckten ihre
Hälse, um seine Worte hören zu können, und er begann zu
rezitieren:
„Ihr Prophet rief sie am Tage von
al-Ghadir, nach Chumm, und so hört auf den Gesandten Allahs,
der da ruft. Er rief: ‚Und wer ist euer Herr und euer Führer?’
Sie erwiderten ohne Anzeichen von Opposition: ‚Dein Gott ist
unser Herr, und du bist unser Führer, du wirst niemals
Ungehorsam in uns gegen dich finden. Er sagte zu ihm: ‚Steh
auf, ´Ali, ich bin zufrieden, das du Imam und Anführer nach
mir sein wirst. Wessen Herr ich bin, dessen Herr ist auch
´Ali. Seid ihm darum aufrichtige Helfer und Gefolgsleute.’
Dann betete er: ‚O Allah, sei seinem Freund ein Freund, und
sei seinem Feind ein Feind.’“
„Mögest du immer mit dem Heiligen
Geist gestärkt werden, Hassan“, sagte der Gesandte Allahs
(s.), „so lange wie du uns mit deiner Zunge unterstützen
wirst.“ Der Gesandte Allahs (s.) schloss diese Bedingung
in sein Bittgebet ein, weil er wusste, dass seine (Hassans)
Haltung in Opposition (gegen Imam ´Ali, a.) enden würde. Wenn
er gewusst hätte, dass seine Haltung in zukünftigen Umständen
einwandfrei bleiben würde (hinsichtlich ´Alis, a.), dann hätte
er sein Bittgebet ohne Bedingung ausgesprochen. Eine ähnliche
Bedingung hatte Allah auch bei dem Lob der Gattinnen des
Propheten (s.) gestellt. Er hatte sie nicht ohne Bedingung
gelobt, da Er wusste, dass einige von ihnen vom (Wege) der
Rechtschaffenheit, für die sie Lob und Ehrung verdienten,
später abweichen würden. Er (Allah) sagte (im Qur´an): O
ihr Gattinnen des Propheten, ihr seid nicht wie andere Frauen,
wenn ihr gottesfürchtig seid ...
Er verfuhr mit ihnen somit nicht so wie
mit der Familie (Ahl-al-Bait) des Propheten (s.) hinsichtlich
von Ehrung und Lob, wo sie ihr Vermögen den Armen, den Waisen
und den Gefangenen gaben. Darum hatte Allah, Der Erhabene,
wegen ´Ali ibn Abi Talib, Fatima, Hassan und Hussain (a.) eine
Offenbarung herabgesandt, nachdem sie es vorgezogen hatten
(ihr Essen hinzugeben), trotz ihrer eigenen Bedürftigkeit
danach: ...und sie geben Speise, aus Liebe zu Ihm, dem
Armen, der Waise und dem Gefangenen. (Indem sie sprechen):
„Wir speisen euch nur um Allahs willen. Wir begehren von euch
weder Lohn noch Dank. Wir fürchten von unserem Herrn einen Tag
des Finsterblickens und des Unheils.“ Darum wird Allah sie vor
dem Übel jenen Tages bewahren und ihnen Freude und Glück
bescheren, Und Er wird sie für ihre Standhaftigkeit belohnen
mit einem Garten und seidenen (Gewändern).
So versprach Er ihnen den Lohn absolut
und stellte keine Bedingung, wie Er es bei anderen getan
hatte, weil Er ihre unterschiedlichen Umstände kannte, wie wir
(bereits) erklärt haben.
In der Abschieds-Pilgerfahrt lag (ein
Beispiel) von dem Verdienst des Fürsten der Gläubigen (a.),
der dadurch charakterisiert wurde, wie wir es erläutert haben.
Darin war er als einzigartig hervorgehoben worden durch seinen
erhabenen Rang, wie wir es erwähnt haben. Er war der Teilhaber
des Gesandten Allahs (s.) an dessen Pilgerfahrt, seinem Opfer
und seinen Riten, und Allah, Der Erhabene, setzte seine
Absicht (niyya) mit der des Propheten gleich und bescherte ihm
auch Übereinstimmung mit ihm in seinen Gottesdiensten. Seine
Stellung beim Propheten (s.) wurde deutlich gemacht wie auch
seine erhabene Position bei Allah, Dem Erhabenen, was seine
Lobpreisung hervorhob und die Verpflichtung der (übrigen)
Menschen zum Gehorsam ihm gegenüber erforderlich macht,
aufgrund seiner Ernennung zum Nachfolger (chalifa), wie auch
dadurch, dass er (der Prophet, s.) klarstellte, dass sie ihm
zu folgen hatten und nicht gegen ihn opponieren durften. (Das
alles geschah) auch durch sein Gebet für diejenigen, die ihm
in der Religion folgten, das Gebet gegen die, die gegen ihn
opponierten sowie durch den Fluch gegen die, die in
Feindschaft gegen ihn antraten. Das (alles) enthüllte, dass er
(nach dem Propheten, s.) der Beste der Geschöpfe Allahs, Des
Erhabenen, war und das edelste Geschöpf. Auch das ist eines
der Dinge, die niemand sonst in der Ummah mit ihm gemeinsam
hatte, noch gab es einen Ersatz, der hinsichtlich Tugend ihm
auch nur nahe kam, wie es für jeden, der denken kann, keinen
Zweifel geben kann. Es ist offensichtlich für jeden, der die
Bedeutung der Wirklichkeit kennt, und Allah ist Der
Gepriesene.