Leben des Fürsten der Gläubigen ‘Ali ibn Abi Talib
Die Operation gegen die Verbündeten (Ahzab)
Die Operation gegen die Verbündeten (Ahzab)
fand nach der gegen die Banu Nadhir statt. Eine Gruppe von
Juden machte sich auf nach Mekka, unter ihnen waren Sallam ibn
Abu al-Huqaiq al-Nadhiri, Huyayy ibn Achtab, Kinana ibn
al-Rabi‘, Haudha ibn Qais al-Wa´ili und Abu ´Umara al-Wa´ili
zusammen mit einigen der Banu Wa´ila. Sie reisten zu Abu
Sufyan Sachr ibn Harb, denn sie wussten über dessen
Feindseligkeit gegen den Gesandten Allahs (s.) Bescheid und
dass er es kaum erwarten konnte, ihn zu bekämpfen. Sie
erzählten ihm, was sie von ihm erlitten hatten und baten ihn
um Beihilfe beim Kampf gegen ihn. „Ich bin mit euch, wo
immer ihr es wünscht“, sagte Abu Sufyan, „daher geht zu
den Quraisch und drängt sie zum Krieg gegen ihn und garantiert
ihnen Hilfe und Unterstützung bis ihr ihn vernichtet habt.“
Sie gingen von einem Führer der Quraisch
zum anderen und stachelten sie zum Krieg gegen den Propheten
(s.) an. „Unsere Hände werden mit euren Händen sein“,
sagten sie zu ihnen, „und wir werden mit euch sein, bis ihr
ihn vernichtet habt“. „Ihr Juden“, sagten die
Quraisch, „ihr seid die Leute der ersten Schrift und des
früheren Wissens, und ihr kennt die Religion, die Muhammad
gebracht hat und die Religion, an die wir glauben.
Ist unsere Religion nun besser als seine Religion, oder ist er
mehr im Besitze der Wahrheit als wir?“ „In der Tat, eure
Religion ist besser als seine“, sagten sie (die Juden),
und die Quraisch fühlten sich ermutigt, als sie (die Juden)
sie zum Krieg anstachelten gegen den Gesandten Allahs (s.).
Abu Sufyan kam zu ihnen und sagte ihnen:
„Allah hat euch über euren Feind Macht verliehen, und jene
Juden werden an eurer Seite mit euch gegen ihn kämpfen, und
sie werden sich nicht von euch trennen, bis alle von ihnen
(den Muslimen) ruiniert worden sind, oder wir ihn und alle,
die ihm folgen, vernichtet haben.“ Damit wurde ihre
Entschlossenheit zum Krieg gegen den Propheten (s.) gestärkt.
Dann gingen die Juden zu den (Stämmen der) Ghatafan und Qais ´Ailan
und riefen sie zum Krieg gegen den Gesandten Allahs (s.) auf.
Sie garantierten ihnen Hilfe und Unterstützung, und sie
informierten sie über die (Absicht der) Quraisch, diesen Weg
zu verfolgen. Sie versammelten sich mit ihnen.
Die Quraisch kamen mit ihrem derzeitigen
Führer Abu Sufyan Sachr ibn Harb, und die Ghatafan kamen mit
ihrem Oberhaupt ´Uyayna ibn Hisn, begleitet von den Banu
Fazara. Die Banu Murra kamen mit Harith ibn ´Auf, und Bara ibn
Turaif kam mit seinem Klan der Aschdscha‘, und die Quraisch
versammelten sich mit ihnen.
Als der Gesandte Allahs (s.) von der
Versammlung der Verbündeten (Ahzab) gegen ihn hörte und von
ihrer starken Entschlossenheit, gegen ihn Krieg zu führen,
beriet er sich mit seinen Gefährten. Sie stimmten (alle) in
der Meinung überein, in Medina zu bleiben und die (feindlichen
Stämme) zu bekämpfen, wenn sie über die Bergpfade zu ihnen
kommen sollten. Salman al-Farsi (r.) schlug dem Gesandten
Allahs (s.) vor, einen Graben (auszuheben). Er (der Prophet)
befahl, dass er ausgehoben werden sollte, und arbeitete selbst
daran, wie auch die (anderen) Muslime.
Die Verbündeten (Ahzab) marschierten
gegen den Propheten (s.), und ihre Macht erfüllte die Muslime
mit Schrecken, und sie wurden aufgrund ihrer großen Anzahl und
Schar von Furcht ergriffen. Sie ließen sich nahe des Grabens
nieder. Sie verharrten in ihrer Position etwas mehr als
zwanzig Nächte, dann fand zwischen ihnen kein Krieg statt,
außer dass sie Pfeile abschossen und sie belagerten.
Als der Gesandte Allahs (s.) die Schwäche
in den Herzen der meisten Muslime sah aufgrund der Belagerung
und ihre Kampfschwäche, schickte er (einen Boten) zu ´Uyayna
ibn Hisn und al-Harith ibn ´Auf - sie waren beide Anführer der
Ghatafan - und rief sie zum Frieden mit ihm auf, dazu, von ihm
abzulassen und mit ihren Leuten vom Krieg abzusehen, wofür er
ihnen ein Drittel der Erträge Medinas geben wollte. Er beriet
sich mit Sa´d ibn Mu´adha und Sa´d ibn ´Ubada darüber, was er
´Uyayna und Harith übermitteln lassen sollte. Die beiden
sagten: „Wenn die Situation so ist, dann gibt es keinen
Zweifel daran, dass wir danach handeln müssen. Denn Allah hat
dir das befohlen, was du getan hast, und die (göttliche)
Offenbarung ist zu dir gekommen. Daher tue, was dir angemessen
erscheint. Wenn du das um unsretwillen tun willst, dann ist
dies auch unsere Ansicht.“ Er (der Prophet, s.) sagte:
„Darüber ist keine Offenbarung zu mir gekommen, aber ich habe
die Araber sich gegen euch vereinigen
sehen, und sie kamen von allen Seiten gegen euch
(aufmarschiert). So wollte ich ihren Angriff für eine Weile
gegen euch abbrechen.“ „Diese Leute und wir pflegten
Allah etwas beizugesellen und Götzen zu verehren“, sagte
Sa´d ibn Mu´adha, „wir verehrten Allah nicht und wir
kannten Ihn nicht. Aber dann speisten wir sie nicht mit
unseren Früchten, außer Gästebewirtung oder beim Handel.
Jetzt, da Allah uns mit dem Islam geehrt und uns damit
rechtgeleitet hat sowie uns durch dich stark gemacht hat,
sollen wir ihnen unser Eigentum geben? Welche Notwendigkeit
haben wir, dies zu tun? Bei Allah, wir werden ihnen nichts als
das Schwert geben, bis Allah zwischen uns und ihnen urteilt.“
„Jetzt habe ich eure Einstellung erkannt“, sagte der
Gesandte Allahs, „daher bleibt dabei. Allah, Der Erhabene,
lässt Seinen Propheten nicht im Stich, noch liefert Er ihn
(seinen Feinden) aus, bis Er Seine Verheißung erfüllt.“
Dann erhob sich der Gesandte Allahs (s.) unter den Muslimen,
rief sie zum Dschihad (Kampf) gegen den Feind auf, ermutigte
sie und versprach ihnen den Sieg.’
Reiter von den Quraisch meldeten sich
freiwillig, um gegen (die muslimischen Kämpfer) anzutreten,
unter ihnen waren: ´Amr ibn ´Abd al-Wudd ibn Abu Qais ibn
´Amer ibn Lu´ayy bin Ghalib, ‘Ikrima ibn Abi Dschahl, Hubaira
ibn Abi Wahb - beide von den Machzum - Dhirar ibn al-Chattab
und Mirdas al-Fihri. Sie rüsteten sich für den Kampf, dann
bestiegen sie ihre Pferde und ritten zu den Häusern der Banu
Kinana. Sie riefen: „Macht euch für den Krieg bereit, ihr
Banu Kinana!“ Dann ritten sie hochmütig fort, bis sie am
Graben anhielten. Nachdem sie darüber nachgedacht hatten,
sagten sie : „Bei Allah, dies ist ein Trick, den die Araber
noch nie angewandt haben.“ Dann begaben sie sich zu einer
Stelle, an der der Graben eng war. Sie peitschten ihre Pferde,
und die sprangen blind hinab. Sie (ihre Pferde) brachten sie
auf den sumpfigen Grund zwischen dem Graben und Sula‘
Der Fürst der Gläubigen ´Ali ibn Abi
Talib (a.) kam heraus mit einer Gruppe von Muslimen, so dass
sie die Spalte (unter ihre Verteidigung) nehmen konnten, die
diese (Feinde) übersprungen hatten. Da trat ´Amr ibn ´Abd Wudd
mit der Truppe hervor, die mit ihm gekommen war. Er erhob sein
Banner, so dass seine Stellung sichtbar wurde. Als er die
Muslime sah, hielten er und seine berittene Truppe an. Er
sagte: „Gibt es jemanden, der im Einzelkampf antreten
will?“ Der Fürst der Gläubigen (a.) trat vor, und ´Amr
sagte zu ihm: „Gehe zurück, Sohn meines Bruders, denn ich
will dich nicht töten.“ „Du hast Allah ein Versprechen
gegeben, ´Amr, dass kein Mann der Quraisch dich zu zwei Sachen
aufruft, ohne dass du eine von ihnen wählst.“ „In der Tat“,
sagte ´Amr, „was ist das?“ „Ich rufe dich zu Allah
und Seinem Gesandten und dem Islam auf“, sagte er (Imam
´Ali, a.). „Das brauche ich nicht“, antwortete er.
„Dann rufe ich dich zum Kampf.“ „Gehe zurück“, sagte er (´Amr),
„zwischen deinem Vater und mir war Freundschaft, und ich
will dich nicht töten.“ „Aber ich - bei Allah - ich
will dich töten, so lange du die Wahrheit verweigerst“,
sagte der Fürst der Gläubigen (a.). Da wurde er (´Amr) wütend
und fragte: „Willst du mich töten?!“ Er stieg von
seinem Pferd ab, verletzte es und schlug es ins Gesicht, bis
es wegsprang. Dann ging er auf ´Ali (a.) mit gezogenem Schwert
zu. Er brachte schnell einen Schwerthieb gegen ihn an, aber
sein Schwert blieb im Schild ´Alis (a.) stecken, und der Fürst
der Gläubigen (a.) versetzte ihm einen Schwerthieb und tötete
ihn. Als ´Ikrima ibn Abu Dschahl und Hubaira ibn Dhirar Amr
niedergestreckt sahen, wendeten sie ihre Pferde und flohen.
Sie sprangen über den Graben, ohne irgendetwas zu sehen. Der
Fürst der Gläubigen (a.) wandte sich zu seiner ersten
Stellung. Die Gemüter derjenigen, die (mit ´Amr) zum Graben
gekommen waren, waren voller Beklemmung, als er (´Ali, a.)
rezitierte:
„Er half den Steinen aufgrund von
Dummheit, und ich half dem Herrn von Muhammad aufgrund von
Richtigkeit. Ich schlug ihn (nieder) und ließ ihn wie ein
Stumpf eines Palmenbaums liegen zwischen Sand und Stein. Ich
enthielt mich seiner Kleider, auch wenn er, wenn ich gefallen
wäre, mich meiner Kleider beraubt hätte. O ihr Ahzab, wähnet
nicht, dass Allah Seine Religion und Seinen Propheten im Stich
lässt.“
Muhammad ibn ´Umar al-Waqidi
überlieferte: ´Abdullah ibn Dscha´far berichtete uns von Bin
Abu ´Aun, von al-Zuhri, der berichtete: „´Amr ibn ´Abd al-Wudd,
´Ikrima ibn Abu Dschahl, Hubaira ibn Abu Wahb, Naufal ibn ´Abdillah
ibn al-Mughira und Dhirar ibn al-Chattab kamen am Tage von
Ahzab zum Graben und begannen, um ihn herumzugehen und suchten
eine enge Stelle, damit sie ihn überqueren können. Sie kamen
an eine (unbewachte) Stelle, an der sie ihre Pferde zwangen,
sie zu überqueren, und sie begannen ihre Pferde zu reiten im
Gebiet zwischen dem Graben und Sal‘. Die Muslime blieben
stehen, und keiner von ihnen trat ihnen entgegen. ´Amr ibn Abd
al-Wudd rief zu einem Einzelkampf auf, indem er den Muslimen
entgegentrat und sagte: ‚Ich bin von Rufen von euch heiser
geworden, gibt es (irgendeinen von euch), der (gegen mich)
antritt?‘
Die ganze Zeit stand ´Ali ibn Abi Talib
(a.) unter ihnen bereit, um gegen ihn zu kämpfen, doch der
Gesandte Allahs (s.) befahl ihm, sich zu setzen und zu warten,
so dass jemand anders zur Tat schreiten könnte. Die Muslime
waren (so reglos), als ob Vögel auf ihren Köpfen sitzen
würden, wegen der Stellung ´Amr ibn Wudds und vor Angst vor
ihm und auch vor denjenigen, die bei bzw. hinter ihm waren.
Nachdem ´Amr für eine lange Zeit zum
Kampf gefordert hatte und der Fürst der Gläubigen (a.) wieder
aufstehen wollte, sagte der Gesandte Allahs (s.) zu ihm:
‚Komm her zu mir’, und er (Imam ´Ali (a.)) ging zu ihm
hin, und er (der Prophet) nahm seinen (eigenen) Turban ab und
setzte ihn ihm (´Ali) auf. Dann gab er ihm sein Schwert und
sagte: ‚Führe deine Aufgabe aus‘, dann sagte er: ‚O
Allah, hilf ihm‘, und er (´Ali, a.) rannte auf ´Amr zu,
und mit ihm Dschabir ibn ´Abdillah al-Ansari (r.), um zu
sehen, was zwischen ihm (´Ali, a.) und ´Amr passieren würde.
Als der Fürst der Gläubigen (a.) bei ihm angekommen war, sagte
er : „´Amr, in der Zeit der Unwissenheit (Dschahiliyya)
sagtest du immer: ‚Niemand wird mich zu den dreien aufrufen
(gemeint waren al-Lat, al-´Uzza (und Manat),
ohne dass ich sie annehme oder einen davon.‘“ „Ja“,
antwortete er . „Ich rufe dich zu dem Zeugnis auf, dass es
keinen Gott außer Allah gibt, und dass Muhammad der Gesandte
Allahs ist, und dass du dich dem Herrn der Welten
unterwirfst.“ „Sohn meines Bruders“, sagte er,
„verschiebe diese Angelegenheit eine Weile von mir.“
„Es wäre besser für dich, wenn du es annehmen würdest“,
erwiderte der Fürst der Gläubigen, dann sagte er: „Es gibt
noch eine andere (Möglichkeit).“ „Und die wäre?“ „Dass
du dahin zurückgehst, woher du gekommen bist.“ „Die Frauen der
Quraisch werden das niemals akzeptieren“, antwortete er (´Amr).
„Es gibt noch eine Alternative“, sagte er (Imam ´Ali,
a.). „Und welche?“ „Dass du absteigst und gegen mich
kämpfst.“ Da lachte ´Amr und sagte: „Dies ist nicht die
Sache, von der ich annahm, dass ein Araber sie von mir
verlangen wird, und ich möchte keinen edlen Mann wie dich
bekämpfen, denn dein Vater war ein guter Freund von mir.“
„Aber ich möchte dich töten, so steig ab, wenn du willst.“
Da wurde ´Amr wütend stieg ab und schlug seinem Pferd auf den
Kopf (wörtlich: ins Gesicht), bis es zurücklief.
Dschabir (r.) berichtete: „Staub wirbelte
um sie herum auf, so dass ich sie nicht sehen konnte. Aber ich
hörte „Allahu Akbar“
darunter, und da wusste ich, dass ´Ali (a.) ihn (´Amr) getötet
hatte. Seine Anhänger flohen, wobei ihre Pferde über den
Graben sprangen. Die Muslime eilten voran, als sie den Ruf
„Allahu Akbar“ hörten, um zu sehen, was die Feinde getan
hatten. Sie sahen Naufal bin ´Abdillah mitten im Graben, und
sein Pferd konnte nicht daraus entkommen. Sie begannen, auf
ihn Steine zu werfen. ‚Der Tod ist schöner als das‘,
sagte er, ‚einer von euch soll herabkommen und gegen mich
kämpfen‘, und der Fürst der Gläubigen (a.) stieg zu ihm
herab und schlug ihn (mit dem Schwert), bis er ihn getötet
hatte. Er verfolgte Hubaira und machte ihn kampfunfähig, indem
er den erhöhten Teil seines Sattels traf, so dass der Panzer
(des Pferdes) herunterfiel. ´Ikrima floh, und Dhirar ibn
al-Chattab ergriff die Flucht.“
Dschabir erzählte (weiter): „Ich kann die
Tötung ´Amrs durch ´Ali (a.) mit nichts anderem vergleichen
als mit der Geschichte von Dawud und Dschalut,
die Allah (im Qur´an) erzählt: So schlugen sie jene nach
Allahs Gebot; und Dawud erschlug Dschallut.“
Qais ibn al-Rabi‘ überlieferte: Abu Harun
al-Abdi berichtete uns, von Rabi´a al-Sa´di, welcher sagte:
„Ich ging zu Hudhaifa ibn al-Yaman und fragte ihn: ‚Abu ´Abdillah,
lass uns über ´Ali (a.) und seine hervorragenden Eigenschaften
sprechen, denn die Einwohner von Basra sagen zu uns, dass wir
hinsichtlich ´Alis (a.) übertreiben. Bist du nicht einer, der
Ereignisse über ihn überliefert?‘ ‚Rabi´a‘, sagte
Hudhaifa, ‚was willst du mich über ´Ali (a.) fragen? Bei
Dem, in Dessen Händen mein Leben ist, wenn man die gesamten
Taten der Gefährten Muhammads (s.), (die sie von der Zeit an
vollbracht hatten,) seit Allah Muhammad (s.) (zum Propheten)
berufen hatte bis zum Tage der Auferstehung in eine Waagschale
der Mizan
legen würde und die Taten ´Alis (a.) in die andere Waagschale,
dann würden die Taten ´Alis (a.) all ihre Taten überwiegen.‘
‚Das ist etwas, was man weder stehend noch sitzend
akzeptieren könnte‘, erwiderte Rabi´a. ‚Du alberner
Kerl‘, sagte Hudhaifa, ‚was denkst du (dass es anders
sein könnte)? Wo waren denn Abu Bakr, ´Umar, Hudhaifa und all
die Gefährten Muhammads an dem Tag, an dem ´Amr bin ´Abd
al-Wudd sie zum Kampf herausforderte?! Er forderte sie zum
Einzelkampf heraus, und all die Leute schreckten zurück, außer
´Ali (a.), und er trat gegen ihn an, und Allah tötete ihn
durch seine (Imam ´Alis, a.) Hand. Bei Dem, in dessen Hand das
Leben Hudhaifas ist, seine Tat an jenem Tag war von größerem
Lohn (bei Allah) als die Taten der Gefährten Muhammads (s.)
bis zum Tage der Auferstehung.‘“
Hischam ibn Muhammad überlieferte von
Ma´tuf ibn Charrabudh, welcher erzählte: „´Ali (a.) sagte am
Tage von Chandaq (Graben):
‚War ich es, gegen den die Reiter anstürmten? Berichtet
meinen Anhängern über mich und das (Ereignis). An jenem Tage
hinderte mich mein Zorn an der Flucht, und ein entschlossenes
Schwert ist nicht stumpf. Ich vernichtete ´Amr, als er am
unverschämtesten wurde mit (einem Schwert) aus reinem Eisen,
erprobt und scharf. Ich ging fort, nach dem ich ihn
hingestreckt liegen ließ wie einen Palmstumpf zwischen
sandigem Grund und Hügeln. Ich enthielt mich seiner Kleider,
auch wenn er, wenn ich gefallen wäre, mich meiner Kleider
beraubt hätte.‘“
Yunis ibn Bukair überlieferte von
Muhammad bin Ishaq, welcher berichtete: „Als ´Ali ibn Abi
Talib (a.) ´Amr getötet hatte, ging er mit lächelndem Gesicht
zu dem Gesandten Allahs (s.). ´Umar ibn al-Chattab sagte zu
ihm: ‚Hast du ihm nicht seinen Panzer weggenommen, ´Ali?
Denn es gibt unter den Arabern nichts, was ihm ähnelt.‘ ‚Ich
schämte mich, die Scham meines Cousins zu entblößen‘,
antwortete der Fürst der Gläubigen (a.) .
´Umar bin al-Azhar überlieferte: von ´Amr
ibn ´Ubaid, von al-Hassan: „Als ´Ali (a.) ´Amr bin ´Abd
al-Wudd getötet hatte, schnitt er dessen Haupt ab, nahm ihn
und warf ihn vor den Gesandten Allahs (s.). Abu Bakr und ´Umar
küssten das Haupt ´Alis (a.).
´Ali ibn al-Hakim al-Adawi sagte: „Ich hörte Abu Bakr ibn ´Ayyasch
sagen: „´Ali versetzte einen Schlag, der im Islam nicht
seinesgleichen hat - den (Schwert-) Streich gegen ´Amr ibn ´Abd
al-Wudd. Er (a.) wurde von einem Schlag getroffen, der
überraschender kam als jeder Schlag im Islam, und das war der
Schlag von Ibn Muldscham (l.).“
Hinsichtlich der Schlacht gegen die
Verbündeten (Ahzab) sandte Allah herab: „Da sie über euch
kamen von oben her und von unten her, und da eure Blicke wild
waren und die Herzen in die Kehlen stiegen und ihr
verschiedene Gedanken hegtet über Allah. Da wurden die
Gläubigen geprüft, und sie wurden erschüttert in heftiger
Erschütterung. Und da die Heuchler und die, in deren Herzen
Krankheit ist, sprachen: „Allah und Sein Gesandter haben uns
bloßen Trug verheißen.“
bis zu der Ayah:
„Und Allah genügte den Gläubigen im Kampf. Allah ist
gewaltig, allmächtig“
Dadurch richtete Er an sie Vorwürfe,
Tadel, Schelte und Vorhaltungen, und keiner wurde davon
ausgenommen, außer, unter allgemeiner Zustimmung, der Fürst
der Gläubigen (a.), ´Ali ibn Abi Talib (a.), da der Sieg durch
ihn errungen wurde und durch seine Hände. Und die Tötung ‘Amrs
und Naufal ibn Abdullahs durch ihn war der Grund für die
Niederlage der Götzendiener.
Nachdem diese Leute getötet worden waren,
sagte der Gesandte Allahs (s.): „Jetzt werden wir gegen sie
kommen, und sie werden uns nicht (mehr) überfallen.“
Yusuf ibn Kulaib hatte von Sufyan
überliefert, von Zubaid, von Murra und anderen, von ’Abdullah
ibn Mas´ud (welcher folgende Ayat verlas): „Und Allah
genügte den Gläubigen im Kampf. Allah ist gewaltig,
allmächtig.“
Über die Tötung ´Amr ibn ´Abd al-Wudds
schrieb Hassan ibn Thabit (r.) folgendes (als Gedicht):
„Der junge ´Amr ibn ´Abd kam am Abend überfallartig und
unerwartet in die Umgebung von Jathrib.
Du fandest unsere Schwerter gezogen und unsere guten Pferde
waren gut in Form. Du hast eine Schar am Morgen von Badr
gesehen, die dir einen Schlag versetzte, der nicht schlecht
gerüstet war. Du bist dahin gekommen, ´Amr, dass du nicht mehr
zu einem großen Tag (militärische Operation) gerufen werden
wirst oder zur Ausführung einer schlechten Tat.“
Man sagt, dass, als das Gedicht von
Hassan die Banu ´Amir erreichte, einer ihrer jungen Männer ihm
antwortete. Er rezitierte in Antwort auf Hassans
Verherrlichung der Ansar folgendes: „Beim Hause Allahs, ihr
habt gelogen. Ihr habt uns nicht getötet, sondern es war durch
das Schwert der Haschimiten, so seid stolz auf das Schwert von
Ibn ´Abdillah Ahmad (d.h. Muhammad) und durch die Hand ´Alis
habt ihr es erreicht, so hört auf. Ihr habt ´Amr nicht Kraft
euren Mutes getötet, sondern es war ein starker,
kampferfahrener Löwe. Es war ´Ali, der stolz lange ausharrte.
So macht nicht so viele Behauptungen gegen uns und seid nicht
stolz. In Badr zogt ihr zum Kampf, und die Führer der Quraisch
hielten sich von euch zurück und verzögerten (den Kampf).
Dann, als Hamza und ´Ubaida gegen sie kamen und ´Ali
hervorkam, wobei er sein indisches Schwert schwang, sagten sie
:‘Ja, das sind wahrhaftig (uns) Ebenbürtige‘, so traten sie
schnell vor, da sie den Kampf wollten und zeigten Stolz. ´Ali
zirkelte das Feld in haschemitischer Art ab, und er zerstörte
sie, als sie Stolz und Überheblichkeit zeigten. Ihr habt
keinen Grund, euch über uns andere zu erheben, und es gibt
keinen berechtigten und erwähnenswerten Grund für (euren)
Stolz.“
Ahmad ibn ´Abd al-Aziz überlieferte:
Sulaiman ibn Ayyub berichtete uns, von Abu al-Hassan
al-Mada´ini, welcher sagte:
„Als ´Ali ibn Abi Talib (a.) ´Amr ibn ´Abd
Wudd getötet hatte und die Nachricht über dessen Tod seiner
Schwester überbracht wurde, fragte sie: ‚Wer hat ihn
angegriffen?‘ ´Ali ibn Abi Talib‘, war die Antwort.
‚Sein Tod‘, sagte sie, ‚kann daher nur so gewertet
werden, als dass er durch die Hand eines Edlen, Gleichwertigen
gekommen ist. Meine Tränen haben nicht zu fließen aufgehört,
die ich über ihn vergossen habe, er hat Helden getötet und ist
gegen Gleichwertige angetreten (in der Schlacht). Es war sein
Schicksal, von der Hand eines Edlen und Gleichwertigen aus
seinem Volk (getötet zu werden). Ich habe noch nicht (von
einem Mann) gehört, der stolzer als dieser war, ihr Banu
´Amir.‘ Dann begann sie zu rezitieren: ‚Wenn derjenige,
der ´Amr getötet hat, ein anderer als jener gewesen wäre, dann
hätte ich für immer geweint. Aber der, der ´Amr getötet hat,
war ohne Fehler. Er war ein Mann, der als der Altvorderste und
der Wesentliche des Landes bezeichnet wird.’“
Sie sagte ebenfalls über die Tötung ihres
Bruders und die Erinnerung an ´Ali ibn Abi Talib (a.):
„Zwei Löwen attackierten einander auf einem engen
Schlachtfeld, und jeder von ihnen war edel und tapfer,
einander gleichwertig. Jeder von ihnen wollte dem anderen die
innerste Seele entreißen in der Mitte des Schlachtfelds, durch
Täuschung oder Tötung. Beide gingen mit Feuereifer in den
Kampf, und sie ließen sich durch nichts davon ablenken. Geh,
´Ali, denn du hast niemals so einen Sieg wie diesen errungen.
Das ist ein wahres Wort, und darin ist keine
Voreingenommenheit. Die Blutrache wird mein sein, und wenn ich
über ihn komme, dann wird meine Blutrache vollkommen sein. Die
Quraisch sind gedemütigt worden nach dem Tod eines Reiters,
und diese Demütigung wird sie zerstören, und Schande ist
allgegenwärtig.“ Dann sagte sie: „Bei Allah, die
Quraisch werden meinen Bruder nicht rächen, so lange die alte
Kamelstute ungedeckt bleibt.“