Buch der Rechtleitung
Buch der Rechtleitung [kitab-ul-irschad]

Aussprache: kitaab-ul-irschaad
arabisch:
كتاب الارشاد
persisch:
كتاب الارشاد
englisch: Book of Guidance [kitab al irshad]

Hintergrundinformationen zum Buch siehe: Buch der Rechtleitung [kitab-ul-irschad]

Leben des Fürsten der Gläubigen ‘Ali ibn Abi Talib

Einige der Wundertaten des Fürsten der Gläubigen

(Das folgende sind) einige der Zeichen Allahs und deutliche Beweise hin­sicht­lich des Fürsten der Gläubigen (a.), die auf seine Stellung bei Allah hinweisen und auf seine Auszeichnung an Wundertaten, die ihn vor allen anderen auszeichneten durch die Aufforderung zum Gehorsam ihm gegenüber, zum Festhalten an seiner Führung, zur Erkennung seines Rechts, zur sicheren Gewissheit über sein Imamat und zum Bewusstsein seiner Reinheit vor Sünden (´isma), seiner Vollkommenheit und der Klarheit des Beweises für ihn.

Das Wunder seiner Weisheit, als er noch ein Junge war

Darunter sind einige, die ihn mit zweien der Propheten Allahs, Gesandten und Beweisen Allahs für Seine Schöpfung gleichsetzten, und es besteht kein Zweifel über dessen Richtigkeit und kein Zwiespalt über deren Korrektheit:

Allah sprach von ´Isa bin Maryam, dem Geist und Wort Allahs, Seinem Propheten und Gesandten zu Seinen Geschöpfen, während Er die Geschichte seiner Mutter und ihrer Schwangerschaft mit ihm erwähnte, sowie ihrer Niederkunft mit ihm und der Wundersamkeit (dieses Ereignisses):

Sie sagte: „Wie soll mir ein Sohn werden, wo mich doch kein Mann berührt hat und ich auch nicht unkeusch gewesen bin?“ Er antwortete: „So ist´s; dein Herr aber spricht: „Es ist Mir ein leichtes und (Wir tun dies,) auf dass Wir ihn zu einem Zeichen machen für die Menschen und zu einer Barmherzigkeit von Uns, und es ist eine beschlossene Sache.“ [1]

Es gehörte zu den Zeichen Allahs beim Massih ´Isa[2] ibn Maryam (a.), dass er in der Wiege sprach. Das überstieg die normalen (Fähigkeiten des Menschen), und darin war eine Besonderheit und ein strahlendes Wunder für den Verstand eines Mannes. Sein vollkommener Verstand, seine Würde und sein Wissen über Allah und Seinen Propheten gehörten zu den Zeichen hinsichtlich des Fürsten der Gläubigen, ´Ali ibn Abi Talib (a.), trotz seiner Jugend und seiner äußeren Erscheinung als Kind, als der Gesandte Allahs (s.) ihn dazu aufforderte, ihn zu bestätigen und ihn anzuerkennen, und er legte ihm das Wissen über sein Recht auf und (forderte ihn auf,) seinen Schöpfer und Dessen Einheit zu erkennen. Er vertraute ihm auch die Geheimnisse der Religion und deren Pflege und Bewahrung an und die Vollstreckung des Vertrauenspfands darin.

Zu der Zeit war er nach einigen Aussagen sieben Jahre alt, nach anderen Aussagen neun, aber nach Auffassung der meisten war er zehn. Die Vollkommenheit seines Intellekts, und seine Erkenntnis über Allah und Seinen Gesandten, die er erlangt hatte, waren ein strahlendes Zeichen von Allah, das jegliches Normalmaß (für einen Jungen diesen Alters) überstieg, und das weist auf seine Stellung bei Ihm hin, seine spezielle Qualifikation und dass er dessen wert war, wozu er herangebildet worden war: Das Imamat über die Muslime und der Beweis (Allahs) für die gesamte Schöpfung. In diesen das normale (menschliche Verhalten) übersteigenden (Ereignissen), was wir erwähnten, liegt eine Parallele zu ´Isa und Yahya[3] (a.), wie wir beschrieben haben. Wenn er zu jener (Zeit) nicht vollkommen und mit der übermäßigen Erkenntnis Allahs ausgestattet gewesen wäre, dann hätte der Gesandte Allahs (s.) ihm nicht aufgetragen, sein Prophetentum anzuerkennen, er hätte ihn nicht verpflichtet, an ihn zu glauben und seine Botschaft zu bestätigen, und er hätte ihn (auch) nicht dazu aufgefordert, sein Recht anzuerkennen, noch hätte er seine Einladung (zum Islam) mit ihm eröffnet vor jedem einzelnen der (anderen) Menschen außer seiner Gattin Chadidscha (a.).

(Dann) hätte er ihm auch nicht sein Geheimnis anvertraut, das er ihm zu pflegen befohlen hatte. (Dann) hätte ihn der Prophet (s.) nicht vor seinen Alters­genossen seiner Zeit hervorgehoben und ihn vor allen anderen ausgezeichnet, wie wir bereits erwähnt haben. Das weist darauf hin, dass er vollkommen war, trotz seines (jungen) Alters, und (dass) er Allah und Seinen Propheten (s.) erkannt hatte, (noch) bevor er ein (erwachsener) Mann geworden war. Das ist die Bedeutung von den Worten Allahs, Des Erhabenen, über Yahya (a.): Und Wir verliehen ihm die Weisheit im Kindesalter[4].

Keine Weisheit ist klarer als das Wissen über Allah, (sie ist) noch offensichtlicher als das Wissen über das Prophetentum des Gesandten Allahs (s.), noch berühmter als die Fähigkeit zur rationalen Schlussfolgerung (Deduktion), noch deutlicher als das Wissen über Theorie (nazar) und Betrachtung (i´tibar), und das Wissen über die Aspekte der Erschließung (istinbat), durch die man in der Lage ist, bei den verborgenen Wahrheiten anzukommen. Wenn die Sache so ist, wie wir es erklärt haben, bekräftigt das, dass Allah, Der Erhabene, dem Fürsten der Gläubigen (Fähigkeiten gegeben hat), die die üblichen (menschlichen Fähigkeiten) übersteigen, durch ein strahlendes Zeichen, das dem Seiner beiden Propheten (´Isa und Yahya, a.) gleichkam, von dem der Qur´an in Seinen großartigen Versen sprach, wie wir es erklärt haben.

[1] Heiliger Qur´an: 19: 21

[2] Jesus, Anm. d. Übers.

[3] Johannes der Täufer, Anm. d. Übers.

[4] Heiliger Qur´an: 19: 12

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