Leben des Fürsten der
Gläubigen ‘Ali ibn Abi Talib
Einige seiner Worte, als Talha und al-Zubair von ihrem
Treueid ihm gegenüber abfielen und sich nach Mekka aufmachten,
um mit Aischa zusammenzutreffen, um (Leute) gegen ihn
zusammenzurotten und gegen ihn eine Allianz zu bilden
Die religiösen Gelehrten haben von ihm
(a.) bewahrt, dass er sagte, nachdem er Allah gelobt und
gepriesen hatte: „Allah hat Muhammad (s.) zu allen Menschen
gesandt und hat ihn zu einer Barmherzigkeit für die Welten
gemacht, und er führte aus, was Er ihm befohlen hatte. Er
verbreitete die Botschaften seines Herrn. Durch ihn fügte er
den Riss zusammen, und das Zerspaltete vereinigte er durch
ihn. Er machte die Wege durch ihn sicher, und das Blut
(vergießen) hielt er durch ihn zurück. Er brachte durch ihn
Versöhnung zwischen denen, die verwurzelte Feindschaften und
Animositäten in ihren Herzen gegeneinander hegten, sowie mit
Groll, der in ihren Herzen fest verwurzelt waren. Dann nahm
Allah ihn zu sich als ein Preiswürdiger, der sein Ziel nicht
verfehlt hatte, für das er seine Mission durchgeführt hatte.
Nichts von dem, was er erreichte, verfehlte sein Ziel. Nach
ihm entstand ein Streit über die Führerschaft, und Abu Bakr
übernahm die Macht, dann nach ihm ´Umar, dann ´Uthman. Als das
passierte hinsichtlich seines Falles, was ihr bereits wisst.
Ihr kamt zu mir und sagtet: `Wir haben dir den Treueid
geleistet´, und ich sagte: ´Ich werde es nicht machen (das
Imamat übernehmen)´. ´Doch´, habt ihr gesagt, und ich sagte:
´Nein´, und ihr habt meine Hand ergriffen und ihr strecktet
(eure) aus. Ich versuchte, sie euch zu entziehen, aber ihr
zogt sie (meine Hand) an euch, doch ihr habt euch an mich
gepresst wie durstige Kamele an ihren Wasserstellen am Tage
ihrer Ankunft, so dass ich dachte, dass ihr mich töten oder
euch gegenseitig töten würdet, so streckte ich meine Hand aus,
und ihr leistetet mir den Treueid, indem ihr mich gewählt
habt. Die ersten unter euch, die mir den Treueid leisteten,
waren Talha und al-Zubair, freiwillig und ohne Zwang. Dann
dauerte es nicht lange, bis sie von mir die Erlaubnis erbaten,
zur ´Umra (kleine Wallfahrt) zu gehen, und Allah weiß, dass
sie (bereits da) Verrat begehen wollten. Ich ließ sie ihre
Verpflichtung zum Gehorsam (mir gegenüber) erneuern, dass sie
(durch ihre Taten) kein Unheil über die Ummah bringen würden,
und sie verpflichteten sich mir gegenüber dazu. Aber sie
handelten mir gegenüber untreu, brachen ihren Treueid gegen
mich und lösten ihr Versprechen nicht ein. Wie seltsam ist
ihre Nachgiebigkeit gegenüber Abu Bakr und ´Umar und ihre
Gegnerschaft mir gegenüber. Doch ich bin nicht weniger wert
als einer der beiden Männer! Wenn ich gewollt hätte, dann
hätte ich gesagt: ´Oh Allah, richte sie für das, was sie gegen
mein Recht getan haben und dafür, dass sie versucht haben,
meine Führungsgewalt zu untergraben und gib mir den Sieg über
sie.´“
An
einem anderen Ort sprach er in diesem Sinne, was von ihm
überliefert worden war: Er sagte, nachdem er Allah gelobt und
gepriesen hatte: „Als Allah, Der Erhabene, Seinen Propheten
(s.) zu Sich nahm, sagten wir: ´Wir sind seine Ahl-al-Bait,
seine Gefährten, seine Erben, seine engsten Freunde und die
Geschöpfe, die bezüglich ihm die meisten Rechte haben. Es gibt
keinen Disput über sein Recht und seine Befehlsgewalt. Als wir
in dieser Position waren, kamen die Heuchler hervor und
entrissen uns die Befehlsgewalt unseres Propheten (s.) und
übergaben sie jemand anderem. Bei Allah, all unsere Augen und
Herzen weinten insgesamt, und unser Innerstes war erfüllt von
Furcht (um die Ummah), und die Seelen waren voller Unruhe und
Kummer. Und ich schwöre bei Allah, wenn ich nicht die Furcht
vor der Spaltung der Muslime hätte und davor, dass die meisten
von ihnen wieder zum Unglauben zurückkehren würden und die
Religion Schaden nehmen würde, dann hätten wir das, so wie wir
konnten, geändert. Doch nun habt ihr mir den Treueid
geleistet, und (auch) diese beiden Männer, Talha und al-Zubair,
haben mir Treue geschworen. Sowohl sie als auch ihr habt es
freiwillig und durch euren Vorzug geleistet. Dann haben sich
beide erhoben und auf den Weg nach Basra gemacht, um eure
Gemeinschaft zu spalten und unter euch Unheil zu streuen. Oh
Allah, ergreife sie für ihren Betrug an dieser Ummah und für
ihre üble Einstellung der Allgemeinheit gegenüber.“
Dann sagte er zu den Leuten: „Möge
Allah euch barmherzig sein, gehet hinaus und sucht diese
beiden wortbrüchigen, sündigen Meineidigen, bevor die
(Gelegenheit zur Verhinderung) der Verwirklichung ihrer
Verbrechen verstreicht.“
Als er (a.) über die Reise ´A´ischas,
Talhas und al-Zubairs von Mekka nach Basra erfuhr, lob und
pries er Allah, dann sagte er: „´A´ischa, Talha und al-
Zubair haben sich auf die Reise begeben. Jeder dieser beiden
beansprucht das Kalifat ohne seinen Kameraden. Talha
beansprucht das Kalifat nur, weil er der Sohn des Onkels
väterlicherseits von ´A´ischa ist, und al-Zubair beansprucht
es nur, weil er der Schwager ihres Vaters
ist. Bei Allah, wenn die beiden erreichen, was sie wollen,
dann würde al-Zubair Talha köpfen, und Talha würde al-Zubair
köpfen, da jeder über die Herrschaft über den anderen streiten
würde. Bei Allah, ich weiß, dass sie
ein Kamel
reitet, sie wird an keiner Weide anhalten, keinen Gebirgspfad
überwinden und an keinem Rastplatz anhalten außer in
Rebellion, bis ihre Seele und die derer, die mit ihr sind, zu
ihrer endgültigen Bestimmung gelangen. Ein Drittel von ihnen
wird getötet, ein Drittel in die Flucht geschlagen werden, und
ein Drittel wird zurückkehren. Bei Allah, Talha und al-Zubair
wissen, dass sie im Unrecht sind, und sie sind nicht unwissend
(darüber). Wie oft tötet den Wissenden seine Unwissenheit,
während das Wissen, das er hat, ihm nichts nützt. Bei Allah,
die Hunde von al-Haw´ab bellen sie an,
aber lässt sich ein (ansonsten) Belehrbarer warnen, denkt ein
(ansonsten) Nachdenkender nach? Die sündhafte Partei ist
aufgestanden, und wo sind die, die Gutes tun?“
Als sich der Fürst der Gläubigen (a.) in
Richtung Basra aufmachte, hielt er in Ar-Rabdha
an. Die letzten (zurückkehrenden) Pilger trafen dort auf ihn.
Sie versammelten sich, um seine Worte zu hören, während er
(noch) in seinem Zelt war.
Ibn ´Abbas (r.) sagte: Ich ging zu ihm
und fand ihn, wie er eine Sandale flickte, und ich sagte zu
ihm: „Wir haben größtes Bedürfnis, was du tun wirst, um
unsere Angelegenheiten zu bereinigen.“ Er sprach nicht zu
mir, bis er mit seiner Sandale fertig war, dann stellte er sie
zu der anderen und sagte danach zu mir: „Schätze ihren Wert
ein.“ Ich sagte: „Sie hat keinen Wert“. „(Sag)
mehr als das“. „Ein Bruchteil eines Dirhams“, sagte
ich. „Bei Allah“, sagte er, „sie sind mir lieber als
diese Befehlsgewalt über euch, wenn ich nicht Recht einsetzen
oder Unrecht abwehren müsste.“
„Die Pilger haben sich versammelt, um
deine Worte zu hören“, sagte ich, „so erlaubst du mir,
zu ihnen zu sprechen? Wenn es gut ist, dann sind es deine
Worte, und wenn sie nicht gut sind, dann sind es meine.“
„Nein“, sagte er, „ich werde sprechen“, und er
legte seine Hände auf meine Brust - und sie waren rau und hart
und taten mir weh. Dann erhob er sich, und ich ergriff sein
Gewand und sagte: „Ich beschwöre dich bei Allah und meinen
Verwandten“, und er antwortete: „Beschwöre mich nicht“,
dann ging er hinaus. Sie versammelten sich um ihn. Er lobte
und pries Allah, dann sagte er: „Allah sandte Muhammad
(s.), während es keinen unter den Arabern gab, der ein Buch
las noch das Prophetentum beanspruchte. Er trieb die Menschen
ihrer Rettung zu, und bei Allah, ich treibe sie immer noch
dazu, ich habe nichts geändert und nichts verraten, bis alles
davon vergangen war. Was ist zwischen mir und den Quraisch?
Bei Allah, ich habe sie bekämpft, als sie Ungläubige waren,
und ich werde sie bekämpfen, wenn sie Zwietracht stiften.
Diese meine Reise erfolgt aufgrund eines Versprechens (des
Propheten) mir gegenüber. Bei Allah, ich werde das Falsche
aufspalten, bis die Wahrheit aus ihren Seiten zutage tritt.
Die Quraisch werden sich nicht an uns rächen, da Allah uns vor
ihnen erwählt hat, und wir werden sie unter unsere Kontrolle
bringen.“ Er rezitierte: „Bei meinem Leben, du trankst
weiterhin reine Milch, und dein Essen bestand aus erlesenen
geschälten Datteln bester Sorte. Dennoch verliehen wir dir den
höchsten Rang, obwohl du nicht hoch genug (dafür) bist, und
wir ließen uns vor dir vom Ross (vom Rang) herab.“
Als er bei Dhu-Qar anhielt, nahm er von
den Anwesenden den Treueid entgegen, dann sprach er zu ihnen.
Er lobte und pries Allah ausgiebig, und er entbot ebenfalls
reichliche Segenswünsche (salawat) an den Gesandten Allahs
(s.), dann sagte er: „Es haben sich Dinge zugetragen, denen
gegenüber wir standhaft blieben, und in unseren Augen war der
Splitter der Ergebung Allahs Befehl gegenüber in Dingen, die
uns geprüft haben. Darin ist Hoffnung auf den Lohn dafür, und
die Standhaftigkeit demgegenüber war besser als die Spaltung
der Muslime und das Vergießen ihres Blutes. Wir sind die
Ahl-al-Bait des Prophetentums, die Geschöpfe, die der Macht
und der (prophetischen) Mission würdiger sind (als andere).
Wir sind die Quelle der Ehre, mit der Allah anfangs diese
Ummah ausstattete. Und diese, Talha und al-Zubair, gehören
nicht zu der Familie des Prophetentums, noch zu den Nachkommen
des Gesandten. Als sie sahen, dass Allah unser Recht an uns
nach einiger Zeit zurückgegeben hatte, konnten sie kein
einziges Jahr aushalten, auch keinen vollständigen Monat,
(ohne) einen Angriff zu starten, indem sie in die Fußstapfen
ihrer Vorgänger traten, damit sie mein Recht wegnehmen und die
Gemeinschaft der Muslime von mir abtrennen könnten.“ Dann
sprach er ein Gebet gegen sie.
´Abd al - Hamid ibn ´Imran al- ´Idschli
überlieferte von Salamah ibn Kuhail: Als die Kufiten in
Dhu-Qar den Fürsten der Gläubigen (a.) trafen, begrüßten sie
ihn und sagten: „Preis sei Allah, Der uns ausersehen hat,
in deiner Nähe zu sein und uns damit geehrt hat, dass wir dir
helfen dürfen.“.
Da stand der Fürst der Gläubigen (a.)
auf, um zu ihnen zu sprechen. Er lob und pries Allah, dann
sagte er: „Ihr Leute Kufas, ihr seid die Edelsten unter den
Muslimen, die Zielbewusstesten im Verfolgen des richtigen
Weges, die Aufrechtestes in der (Glaubens-)Ausübung, die
Besten, die Anteil am Islam hatten, und die besten unter den
Arabern hinsichtlich (eurer) Zusammensetzung und Abstammung.
Ihr seid die eifrigsten Araber hinsichtlich der Liebe zum
Propheten (s.) und seiner Ahl-al-Bait. Ich bin nur deshalb zu
euch gekommen, weil ich (nach Allah) Vertrauen zu euch hatte,
dass ihr euer Leben geben werdet gegen den Vertragsbruch
Talhas und al-Zubairs und deren Aufgabe des Gehorsams mir
gegenüber, sowie gegen ihren Auszug mit A´ischa, um Zwietracht
zu sähen, dass sie sie veranlasst hatten, ihr Haus zu
verlassen, bis sie sie nach Basra gebracht hatten, und sie
verführten dort das einfache Volk und die Massen. Jedoch ich
bin informiert worden, dass die Menschen von Tugend und die
Erlesenen in der Religion unter ihnen sich fernhielten und
das, was Talha und al-Zubair getan hatten, missbilligten.“
Dann schwieg er, und die Kufiten sagten:
„Wir sind deine Helfer und deine Unterstützer gegen deinen
Feind, und wenn du uns rufst, damit wir (ihren Einfluss) auf
die Menschen schwächen, dann werden wir es als etwas Gutes
betrachten und darauf hoffen (es zu tun)“.
Der Fürst der Gläubigen (a.) ließ sie
rufen und lobte sie, dann sagte er: „Ihr wisst, ihr Schar
der Muslime, dass Talha und al-Zubair mir aus freien Willen
und von sich aus den Treueid geschworen haben. Dann erbaten
sie von mir die Erlaubnis, zur Kleinen Pilgerfahrt (´Umra) zu
gehen, und ich erlaubte es ihnen. Doch sie reisten nach Basra,
töteten die Muslime und taten Schändliches. Oh Allah, sie
haben (sich) von mir abgeschnitten, mir Unrecht zugefügt und
ihren Treueid zu mir gebrochen, und sie haben die Menschen
gegen mich zusammengerottet. So löse, was sie gebunden haben,
richte nicht (Gutes) über das, was sie gut gemacht haben, und
zeige ihnen das Böse dessen, was sie gewirkt haben.“