Buch der Rechtleitung
Buch der Rechtleitung [kitab-ul-irschad]

Aussprache: kitaab-ul-irschaad
arabisch:
كتاب الارشاد
persisch:
كتاب الارشاد
englisch: Book of Guidance [kitab al irshad]

Hintergrundinformationen zum Buch siehe: Buch der Rechtleitung [kitab-ul-irschad]

Überblick über die Berichte über seine Ernennung zum Imamat und die Hinweise auf ihn für die Nachfolgerschaft[1]

Abu al-Qasim Dscha´far ibn Muhammad informierte mich von Muhammad ibn Ya´qub, von ´Ali ibn Ibrahim, von seinem Vater, von Isma´il ibn Mihran, der erzählte: „Als Abu Dscha´far (a.) von Medina nach Bagdad geschickt wurde, sagte ich das erste Mal von den beiden Malen seines Fortgehens, als er (gerade) aufbrach: ‚Möge ich dein Opfer sein, ich habe Angst um dich wegen dieser Situation. Wem gebührt das Imamat nach dir?’. Er wandte mir lachend sein Gesicht zu und sagte: ‚Dieses Jahr ist es nicht so, wie du denkst.’ Als er zu al-Mu´tasim gerufen wurde, ging ich zu ihm und sagte: ‚Möge ich dein Opfer sein, du bist außerhalb (unserer Erreichbarkeit). Wem gebührt diese Sache (das Imamat) nach dir?’ Er weinte, bis sein Bart feucht wurde, dann wandte er sich mir zu und sagte: ‚Bei diesem, wegen dem ihr um mich fürchtet, gehört die Sache (das Imamat) meinem Sohn ´Ali.’[2]

Abu al-Qasim Abu Dscha´far ibn Muhammad berichtete mir von Muhammad ibn Ya´qub, von al- Hussain ibn Muhammad, von al-Chairani, von seinem Vater, der berichtete: „Ich (Chairanis Vater) war nahe an der Tür Abu Dscha´fars (a.), um die Dienstleistung auszuführen, zu der ich beauftragt wurde. Ahmad ibn Muhammad ibn ´Isa al-Asch´ari pflegte bei der Dämmerung am Ende jeder Nacht zu kommen, um über die Krankheit Abu Dscha´fars (a.) zu erfahren. Da war ein Botschafter, der zwischen Abu Dscha´far und al-Chairani hin- und herging. Wenn er kam, erhob sich Ahmad und ich sprach mit ihm allein.“

Al-Chairani erzählte: „Eines Nachts kam er (der Botschafter) heraus, Ahmad ibn Muhammad ibn ´Isa stand von seinem Sitz auf, und der Botschafter sprach mit mir, und Ahmad wanderte umher. Er blieb stehen, wenn er das Gespräch hörte, und der Botschafter sagte: ‚Dein Herr (mawla) sendet dir seine Grüße und lässt dir ausrichten: ‚Ich werde sterben, und die Angelegenheit (das Imamat) geht auf meinen Sohn Ali über. Ihr müsst ihn nach mir genauso behandeln, wie ihr mich nach meinem Vater behandelt habt.’ Dann ging der Botschafter, und Ahmad kehrte zu seinem Platz zurück und fragte: ‚Was hat er zu dir gesagt?´. – ‚Gutes’, erwiderte ich, und er antwortete: ‚Ich habe gehört, was er gesagt hat’, und er wiederholte, was er gesagt hatte. ‚Allah hat dir verboten, was du getan hast’, sagte ich zu ihm, denn Allah Der Erhabene sagt: ...und belauert nicht...[3], und wenn du es gehört hast, dann erinnere dich an das Zeugnis, vielleicht werden wir es eines Tages benötigen, doch veröffentliche es bloß nicht vor der (angemessenen) Zeit!’ Als ich am Morgen aufwachte, schrieb ich einen Brief über zehn Blätter, versiegelte ihn und gab ihn an zehn unserer führenden Gefährten. Ich sagte: ‚Wenn der Tod mich ereilt, bevor ich euch danach fragen kann, öffnet ihn und erfahrt, was darin steht.’ Als Abu Dscha´far (a.) starb, verließ ich mein Haus nicht, bis ich erfuhr, das sich die Anführer der Gruppe sich im Hause von Muhammad ibn al-Faradsch[4] versammelt hatten, um die Angelegenheit (des Imamats) zu besprechen. Muhammad ibn al-Faradsch informierte mich über ihre Versammlung bei ihm und sagte: ‚Wenn ich mich nicht davor fürchten würde, in der Öffentlichkeit zu stehen, dann wäre ich mit ihnen zu dir gekommen, doch (deswegen) möchte ich, dass du zu mir reitest.’ Ich ritt zu ihm und fand die Leute bei ihm versammelt. Wir setzten uns neben die, die sich dem Imam angeschlossen hatten, und die meisten von ihnen fand ich im Zustand des Zweifels. Ich sagte zu denen, welche die Schriftstücke hatten - sie waren (auch ) anwesend: ‚Holt diese Schriftstücke hervor’, und sie holten sie hervor, dann sagte ich zu ihnen: ‚Dies ist das, was mir befohlen wurde.’ Einige von ihnen meinten: ‚Wir hätten gern, wenn noch jemand anders bei dir gewesen wäre in dieser Angelegenheit, um deine Worte zu bestätigen.’‚Allah wird euch geben, was ihr wünscht’, erwiderte ich ihnen: ‚Dies ist Abu Dscha´far al-Asch´ari (d.h. Ahmad ibn Muhammad ibn ´Isa), der bestätigen wird, dass ich diese Botschaft gehört habe, so fragt ihn.’ Die Leute fragten ihn, und er hielt seine Aussage zurück. Ich forderte ihn zur Mubahala heraus (Verfluchung dessen, der Unrecht hat). Er fürchtete sich davor und sagte: ‚Ich habe es gehört, das ist eine große Ehre für einen Mann, die ich gerne für einen Araber gehabt hätte. Was die Mubahala angeht, so gibt es keine Möglichkeit mehr, die Aussage zurückzuhalten.’ Es dauerte nicht lange, bis sich die Leute Abu al-Hassan (a.) ergaben.“[5]

Die Berichte dieser Art sind so zahlreich, dass das Buch zu lang werden würde, wenn wir sie (alle) bringen würden. Als Ergebnis der Übereinkunft der Gruppe (´isaba) über das Imamat Abu al-Hassans (a.) und weil es niemanden in seiner Zeit gab, der außer ihm (das Imamat) beanspruchte, dass es Verwirrung geben könnte, besteht keine Notwendigkeit, die detaillierten Berichte über die Ernennungen aufzulisten.

[1] seines Vaters

[2] „Al-Kafi“: 1:260/1; A´lam al-Wara“: 339, “Manaqib Aal-i-Abi Talib”: 4:408; und ´Allamah al-Madschlisi überlieferte es in “al-Bihar”: 5:118/2-, Ibn Sabagh erwähnte es in „al-Fusul al-Muhimma“: 277, aber nur den zweiten Fortgang des Imams (a.) aus Medina.

[3] Heiliger Qur´an: 49:12

[4] Muhammad ibn al-Faradsch al-Ruchdschi gehört zu den Gefährten von Imam Ridhas, al-Dschawad und Imam al-Hadi (a.).

[5] „Al-Kafi“: 1:260/2; „A´lam al-Wara“: 340; und ´Allamah al-Madschlisi überlieferte es in „al-Bihar“: 50:119/3.

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