Buch der Rechtleitung
Buch der Rechtleitung [kitab-ul-irschad]

Aussprache: kitaab-ul-irschaad
arabisch:
كتاب الارشاد
persisch:
كتاب الارشاد
englisch: Book of Guidance [kitab al irshad]

Hintergrundinformationen zum Buch siehe: Buch der Rechtleitung [kitab-ul-irschad]

Imam Dscha´far ibn Muhammad al-Sadiq

Dies ist ein Bericht über den Imam, den Inhaber des Imam-Amtes, das er nach Abu Dscha´far Muhammad ibn Ali (a.) inne hatte, sein Geburtsdatum, die Beweise für sein Imamat, sein Alter, die Periode seiner Amtsübernahme (des Imamats), die Zeit seines Todes, den Ort, an dem er begraben liegt, die Anzahl seiner Kinder sowie ein kurzer Umriss der Berichte über ihn.

Al-Sadiq Dscha´far ibn Muhammad ibn Ali ibn al-Hussain (Friede sei mit ihnen) war unter all seinen Brüdern der Nachfolger (chalifa) seines Vaters Muhammad ibn Ali (Friede sei mit ihnen), sein Testamentsvollstrecker (wasi), der der Träger des Imamats nach ihm war (al-qa´im bil-imama). Er stach hervor unter ihrer Gruppe aufgrund seines großen Vorzugs (fadhl); er war der Meistgefeierte, der Größte an Rang und der Verehrungswürdigste unter ihnen sowohl in den Augen der Nicht-Schiiten (amma) als auch in denen der Schiiten (chassa). Die Menschen übermittelten von ihm die religiösen Wissenschaften, die Reisende mit sich nahmen (in viele Länder), und so wurde sein Ruf über die Länder verbreitet. Die Gelehrten haben von keinem Mitglied des Hauses (Ahl-ul-Bait) so viel überliefert wie von ihm. Niemand von ihnen (d.h. der Ahl-ul-Bait) traf so viele Berichterstatter von Überlieferungen (ahl-al-athar wa naqalat al-achbar) wie er, noch überlieferten letztere von ihnen (den übrigen der Ahl-ul-Bait) in so einem Umfang wie von Abu Abdillah (Imam Dscha´far, a.). Die Über­lie­ferungsexperten (ashab al-hadith) haben die Namen derjenigen Überlieferer gesammelt, die von ihm berichtet hatten, welche verlässlich waren trotz Unterschieden in Ansichten und Lehrmeinungen, und sie waren viertausend Männer.[1] Der klare Beweis für sein Imamat war derart, dass er die Herzen (der Menschen) überwältigte und den Gegner, der ihn durch Zweifel verunglimpfen wollte, zum Verstummen brachte.

Er wurde in Medina geboren im Jahre 83 n.H. (702) , und er starb im (Monat) Schawwal im Jahre 148 n.H. (765) im Alter von 65. Er wurde auf (dem Friedhof) al-Baqi' bestattet neben seinem Vater, seinem Großvater und seinem (Groß-Groß) Onkel, al-Hassan (a.). Seine Mutter war Umm Farwa, die Tochter von al-Qasim ibn Muhammad ibn Abu Bakr. Sein Imamat dauerte 34 Jahre an. Sein Vater, Abu Dscha´far (Muhammad ibn Ali, a.), vermachte ihm ein klares Testament und bestimmte ihn deutlich für das Imamat (nass dschali).

Muhammad ibn Abi Umair berichtete von Hischam ibn Salim, von Abu Abdillah, Dscha´far ibn Muhammad (a.), der sagte: Als mein Vater dem Tode nahe war, sagte er: "Dscha´far, ich erteile dir mit meinem Testament die Anweisung, meine Anhänger gut zu behandeln." – "Möge ich dein Opfer sein," antwortete ich, "bei Allah, ich werde ihnen helfen, so dass kein Mann in der Stadt jemanden (um Rat) fragen (muss)." [2]

Und Aban ibn Uthman überlieferte von Abu Sabah al-Kinani, der sagte: Abu Dscha´far (a.) schaute auf Abu Abdillah und sagte (zu mir): Du siehst diesen, dieser ist von denjenigen, über die Allah, Der Mächtige und Erhabene sagte: ‚Wir aber wollen Gnade erweisen denjenigen, die im Land unterdrückt wurden, und machten sie zu Vorbildern (Imamen) und Erben.’" [3],[4]

Hischam ibn Salim überlieferte von Dschabir ibn Yazid al-Dschu´fi, der sagte: "Abu Dscha´far (a.) wurde gefragt, wer nach ihm der Bevollmächtigte (al-Qa´im) sein würde (für das Imamat). Er tippte mit seiner Hand Abu Abdillah an und sagte: "Bei Allah, dieser ist der Bevollmächtigte von der Familie Muhammads (a.)." [5]

Ali ibn al-Hakam berichtete von Tahir, einem Anhänger Abu Dscha´fars (a.), der sagte: "Ich war bei ihm (bei Abu Dscha´far (a.)), als Dscha´far (a.) herankam und daraufhin Abu Dscha´far(a.) sagte: "Dieser ist der Beste der Geschöpfe (chair-ul-bariyya)".[6]

Yunus ibn Abdurrahman überlieferte von Abd-al-A´la, einem Gefolgsmann der Familie der Sam, von Abu Abdillah (a.), der sagte: "Mein Vater, Friede sei mit ihm, vertraute mir (alles) an, was es dort gab, und als er dem Tode nahe war, sagte er: 'Rufe mir Zeugen,' und ich rief vier (Männer) von den Quraisch, unter ihnen Nafi', Gefolgsmann von Abdullah ibn Omar. Er (mein Vater) sagte: 'Schreibe: Dieses ist das, was Ya´qub seinen Söhnen anempfahl: 'O meine Söhne, in Wahrheit hat Allah (diesen)Glauben für euch erwählt; sterbet also nicht, außer ihr seid Gottergebene (Muslims).' [7]

Muhammad ibn Ali vermachte sein Testament Dscha´far ibn Muhammad und beauftragte ihn, ihn in das Gewand zu hüllen (als Leichentuch), mit welchem (bekleidet) er das Freitagsgebet zu verrichten pflegte, ihm seinen Turban anzulegen sowie sein Grab quadratisch anzulegen und seine Höhe vier Finger über dem Boden zu graben und ihm seine alten Kleider auszuziehen bei seinem Begräbnis.

Dann sagte er zu den Zeugen: 'Geht, möge Allah euch barmherzig sein.' Ich sagte: 'Vater, was war es, was bezeugt werden sollte?' Er sagte: 'Mein Sohn, ich verabscheute es, dass du besiegt wirst und dass gesprochen werden wird, dass kein Testament für dich gemacht wurde. Ich wollte, dass du ein Beweismittel hast.’'[8]

Die Berichte, die dieser Überlieferung in ihrer Bedeutung ähneln, sind zahlreich. Die Überlieferung mit der Tafel (lauh) mit seiner Ernennung durch Allah für das Imamat ist bereits erwähnt worden. Auch das, was wir vorher erwähnt haben an rationalen Beweisen, dass der Imam nur der Verdienstvollste (al-afdhal)[9] sein kann, weist auf sein (a.) Imamat hin aufgrund der Offensichtlichkeit seines Verdienstes bezüglich der (religiösen) Wissenschaft ('ilm), der Genügsamkeit und der Taten gegenüber allen seinen Brüdern, den Söhnen seines Onkels und den übrigen Menschen seiner Zeit.

Die Hinweise auf die Fehlerhaftigkeit des Imamats derjeniger, die nicht unfehlbar (ma´sum) wie die Propheten (Friede sei mit ihnen) sowie nicht vollkommen waren im Wissen, und das Zutagetreten der Fehlbarkeit derjeniger, die außer ihm (Abu Abdillah (a.)) Anspruch auf das Imamat erhoben in seiner Zeit, zusammen mit ihrer Unzulänglichkeit, Vollkommenheit in der religiösen Wissenschaft zu erlangen, beweisen sein (a.) Imamat, denn es muss einen Unfehlbaren (ma´sum) Imam in jeder Zeit geben, wie wir vorher erwähnt und beschrieben haben. [10]

Die Menschen hatten über die klaren Zeichen Gottes berichtet, die er (Abu Abdillah (a.)) vollbrachte und die auf sein Imamat und sein wahrhaftiges Recht hinweisen sowie auf die Ungültigkeit derjeniger, die außer ihm das Imamat beanspruchten.

Darunter war das, was die Überlieferer der Geschichte (naqalat-ul-athar) über ihn und seine Vorfahren (a.) berichteten mit al-Mansur[11], als er al-Rabi' befahl, Abu Abdillah (a.) zu ihm zu bringen. Als Mansur ihn sah, sagte er (Mansur) zu ihm: "Möge Allah mich töten, wenn ich dich nicht töte. Willst du meiner Macht schade und versuchst du, mir etwas Böses zu tun?"

Abu Abdillah (a.) sagte zu ihm: "Bei Allah, weder habe ich das (bisher) getan, noch wollte ich es. Wenn so etwas zu dir drang, dann durch einen Lügner. Aber selbst wenn ich das getan hätte, dann wurde (schließlich auch) Josef (a.) Unrecht getan, und er vergab, Hiob wurde mit Prüfungen heimgesucht, und er blieb standhaft. Salomon wurden (Geschenke) zuteilt, und er war dankbar. Sie waren (alle) Propheten, auf die deine Abstammung zurück geht."[12]„Wahrhaftig“, antwortete al-Mansur, „komm hierher“. Er stand auf und dann fuhr (al-Mansur ) fort: „Der-und-der hat mich darüber informiert, was du gesagt hast“ – „Bring ihn her, Fürst der Gläubigen[13]“ antwortete er, „so dass er mir gegenüber das sagt.“ Er ließ den Mann, den er erwähnt hatte, bringen und fragte ihn: „Hast du wirklich gehört, was du über Dscha´far (a.) gesagt hast?“ "Ja", antwortete er, und er begann mit dem Schwur. Da sagte Abu Abdillah (a.): "Lass mich, o Fürst der Gläubigen, ihn schwören." Al-Mansur stimmte zu. Abu Abdillah (a.) sagte zu dem Denunzianten: "Sprich: 'Möge ich losgelöst sein von der Macht und Stärke Allahs, und möge ich Zuflucht zu meiner eigenen Macht und Stärke suchen (wenn ich lüge, dass) Dscha´far dieses und jenes getan und dieses und jenes gesagt hat.'" (Der Mann) sagte ein Weilchen nichts, dann schwor er (doch). (Kurz darauf,) als er ging, wurden seine Beine getroffen[14]. Abu Dscha´far (al-Mansur) sagte: "Zieht ihn an seinen Füßen und bringt ihn heraus, Allah möge ihn verfluchen."

Al-Rabi' berichtete: "Wenn Dscha´far ibn Muhammad (a.) zu al-Mansur hineinging, sah ich ihn seine Lippen bewegen. Immer, wenn er sie bewegte, beruhigte sich der Zorn al-Mansurs, so dass er mit ihm zufrieden war, wenn er sich näherte. Als Abu Abdillah (a.) von Abu Dscha´far (al-Mansur) kam, folgt ich ihm und fragte: „Dieser Mann ist am zornigsten über dich, und wenn du bei ihm eingetreten bist, bewegtest du deine Lippen, und immer, wenn du sie bewegtest, besänftigte sich sein Zorn. Mit welchen (Worten) hast du sie bewegt?“ Er antwortete: „Mit dem Bittgebet (du´a) meines Großvaters al-Hussain ibn Ali (a.)“ Ich antwortete: „Möge ich dein Opfer sein, was für ein Bittgebet ist das?“ Er antwortete: „Meine Ausrüstung in meiner Härte, meine Hilfe in meiner Not, behüte mich mit deinem Auge, das nicht schläft und umgebe mich mit deiner unerschütterlichen Festung.“ Al-Rabi' sagte: „Ich lernte dieses Bittgebet auswendig, und nie war ich in harten Zeiten, ohne dass ich es gelesen habe und es mich erleichtert hat.“

(Zu dieser Zeit) sagte ich zu Dscha´far ibn Muhammad (a.): "Warum hast du nicht den Verleumder am Schwören bei Allah gehindert?" Er sagte: "Ich wollte nicht, dass Allah ihn Seine Einheit preisen und Ihn verherrlichen sieht, denn dann würde Er ihm Großmut erweisen und seine Strafe verzögern. So ließ ich ihn schwören auf die Art, wie du es gehört hast, und Allah traf ihn hart." [15]

Es wird überliefert, dass Dawud ibn Ali ibn Abdillah ibn Abbas Mu´alla ibn Chunays einen Anhänger Dscha´fars ibn Muhammad (a.), tötete und sein Eigentum nahm. (Imam) Dscha´far (a.) trat zu ihm ein, während er (Dawud) an seinem Umhang (d.h. des Toten) zog und sagte (zu ihm): "Du hast meinen Gefolgsmann getötet und sein Eigentum genommen. Wusstest du nicht, dass ein Mann schlafen kann, wenn er ein Kind verloren hat, nicht aber im Krieg? Doch bei Allah, ich werde zu Allah gegen dich beten." Dawud erwiderte: "Bedrohst du uns mit deinem Gebet?", als ob er seine Worte lächerlich machen wollte. Abu Abdillah (a.) ging zurück in sein Haus und verbrachte die ganz Nacht stehend und sitzend (im Gebet). Als die Morgendämmerung anbrach, hörte man ihn in seinem Gebet sagen: "O Schmiedender mächtiger Pläne, o Eigner der Macht, vor der Deine ganze Schöpfung sich demütigt, gib mir Belohnung gegen diesen Tyrannen und nimm an ihm für mich Rache." Es dauerte keine Stunde, als sich (Trauer-)Geschrei erhob und es hieß: "Dawud ibn Ali ist in dieser Stunde gestor­ben."[16]

Abu Basir berichtete: "Ich betrat Medina und hatte eine junge Dienstmagd bei mir. Ich verkehrte mit ihr, dann ging ich hinaus ins Bad und traf unsere Gefährten der Schi´a, als sie in Richtung Dscha´fars ibn Muhammad (a.) gingen. Ich fürchtete, dass sie vor mir (dort ankommen) würden, so dass ich es versäumen könnte, bei ihm einzutreten, und so ging ich mit ihnen, bis ich in (sein) Haus eintrat. Als ich vor Abu Abdillah (Imam Dscha´far, a.) erschien, schaute er mich an und sagte: 'Abu Basir, weißt du nicht, dass die Häuser der Propheten und der Kinder der Propheten niemand betreten darf, der dschunub[17] ist?' Ich schämte mich und antwortete: 'O Sohn des Gesandten Allahs, ich traf unsere Gefährten und fürchtete, dass ich es versäumen könnte, bei dir mit ihnen einzutreten. Ich werde so etwas nicht noch einmal tun,' und ging hinaus."[18]

Es gibt eine Fülle von Überlieferungen über ihn, ähnlich denen, die wir erwähnt haben hinsichtlich der Zeichen und der Information über das Verborgene, deren Aufzählung zu lange dauern würde.

Er pflegte über sich und seine Vorfahren zu sagen: "Wir haben Kenntnis über das Zukünftige (ghabir) das Vergangene (mazbur) und über das, womit die Herzen gezeichnet (nakt fil-qulub) sind und darüber, was in das Gehör eingegeben wurde (naqr fil-asma'), und wir haben das rote Futteral (dschafr) und das weiße sowie die Schriftensammlung (mushaf) von Fatima (a.), und wir haben (ein Dokument namens) al-Dschami´a, worin alles enthalten ist, was die Menschen benötigen." Man fragte (ihn) nach der Deutung dieses Ausspruchs, und er antwortete: "Was das Zukünftige (ghabir) betrifft, so ist es das Wissen über das, was sein wird, und was das Vergangene (mazbur) angeht, so ist es das Wissen über das, was war, und womit die Herzen gezeichnet sind (nakt fil-qulub), ist Inspiration, und was in das Gehör eingegeben wurde (naqr fil-asma'), ist die Rede der Engel; wir hören ihre Worte, doch wir sehen nicht ihre Gestalten, und das rote Futteral ist ein Gefäß, worin sich die Waffe von Allahs Gesandtem befindet, möge Allah ihn und seine Familie segnen, sie wird nicht in Erscheinung treten, bis unser al-Qa´im[19] der Ahl-ul-Bait erscheint. Das weiße Futteral ist das Gefäß, in dem sich die Thora von Moses (a.), das Evangelium von Jesus (a.), die Psalmen von David (a.) und die (sonstigen) früheren Bücher Allahs befinden. Die Schriftensammlung (mushaf) von Fatima (a.) enthält alle Ereignisse (die stattfinden werden) und die Namen aller Herrscher (die an der Macht sein werden), bis die "Stunde" kommt. Das (Dokument) al-Dschami´a ist ein Buch, dessen Länge siebzig Ellen beträgt und welches der Gesandte Allahs (s.) von seinem eigenen Munde diktierte und Ali ibn Abu Talib (a.) mit eigener Hand niederschrieb. Bei Allah, es enthält alles, was die Menschen bis zum Tage der Auferstehung benötigen, selbst einschließlich der Entschädigungszahlung für Verletzung und (ob) die Auspeitschung oder die Hälfte der Auspeitschung (angemessen ist)."[20]

Er pflegte über sich und seinen Vater (a.) zu sagen: "Meine Überlieferung ist die Überlieferung meines Vaters; die Überlieferungen meines Vaters sind die Überlieferungen meines Großvaters; die Überlieferungen meines Großvaters sind die Überlieferungen von Ali ibn Abu Talib, dem Fürsten der Gläubigen; die Überlieferungen von Ali, dem Fürsten der Gläubigen sind die Überlieferungen des Gesandten Allahs (s.), und die Überlieferungen des Gesandten Allahs (s.) sind die Rede Allahs, des Allmächtigen und Erhabenen." [21]

Abu Hamza al-Thumali überlieferte von Abu Abdillah Dscha´far ibn Muhammad (a.): "Ich hörte ihn sagen: 'Die (Gesetzes-)Tafeln Mose (a.) sind bei uns, und wir haben den Stab Moses. Wir sind die Erben der Propheten' ".[22]

Muawiya ibn Wahab überlieferte von Sa´id al-Simman: "Ich war bei Abu Abdillah (a.), als zwei Männer von den Zaiditen eintraten und zu ihm sprachen: 'Ist unter euch ein Imam, dem zu gehorchen verpflichtend ist?' (Der Imam) antwortete: 'Nein.' Sie sagten: 'Verlässliche (Männer) haben mir von dir berichtet, dass du behauptest, derjenige (der Imam) zu sein', und sie nannten einige Leute, 'es sind fromme und ehrenhafte Leute, und sie sind keine Lügner.' Abu Abdillah (a.) wurde zornig und sagte: 'Ich habe es ihnen nicht befohlen.' Als sie den Zorn in seinem Gesicht sahen, gingen sie hinaus. Da sagte er zu mir: 'Kennst du diese beiden?' Ich antwortete: 'Ja, sie gehören zu unserem Markt. Sie sind Zaiditen und sie behaupten, dass Abdullah ibn al-Hassan das Schwert des Gesandten Allahs (s.) hat.’ Er erwiderte: 'Sie haben gelogen, Allahs Fluch auf sie. Bei Allah, Abdullah ibn al-Hassan hat es (das Schwert) nicht mit seinen beiden Augen noch mit einem von ihnen gesehen. Oh Allah, nicht (einmal) sein Vater hat es gesehen, außer dass er es bei Ali ibn al-Hussain (a.) sah. Wenn sie wahrhaftig sind, dann (frage sie) nach dem Zeichen auf dem Heft und nach der Markierung auf der Klinge. Ich habe das Schwert des Gesandten Allahs (s.). Ich habe die Rüstung des Gesandten Allahs (s.). Ich habe das Banner des Gesandten Allahs (s.) sowie seinen Brustschild und seinen Helm, und wenn sie wahrhaftig sind, (frage sie) nach dem Zeichen auf der Rüstung des Gesandten Allahs (s.). Wahrlich, das siegreiche Banner des Gesandten Allahs ist bei mir, und bei mir sind die Tafeln des Mose und sein Stab, und bei mir ist der Ring Salomons, Sohn des David, sowie das Becken, in dem Moses zu opfern pflegte. Ich habe (auch das Wissen) über den (größten) Namen (Allahs), den der Gesandte Allahs (s.) zwischen die Muslime und die Götzendiener zu stellen pflegte, so dass (wenn er das tat) kein Pfeil der Götzendiener die Muslime erreichte. Ich habe dasselbe, was die Engel gebracht haben. Wir haben die Waffen, genauso wie die Israeliten die Bundeslade. Den Israeliten wurde das Prophetentum in jedes Haus gebracht, an dessen Tür sich die Bundeslade befand, und wem von uns die Waffen zuteil werden, dem wird das Imamat gegeben. Mein Vater hatte die Rüstung des Gesandten Allahs (s.) angelegt, und sie zeichnete Spuren auf die Erde. Als ich sie anlegte, (war es) genauso (wie bei meinem Vater). Der sich Erhebende von uns (al-Qa´im) wird sie ausfüllen[23] (so dass sie ihm genau passt), so Allah will’.[24]

Abd-al-A´la ibn A´yan überlieferte: „Ich hörte Abu Abdillah (a.) sagen: ‚Bei mir sind die Waffen des Gesandten (s.), (doch) ich kämpfe nicht damit.’ Dann sagte er: ‚Diese Waffen sind geschützt, denn wenn sie dem Schlechtesten der Geschöpfe Allahs gegeben würden, wäre es das Beste für ihn.’ Dann sagte er: ‚Diese Sache (das Tragen der Waffen des Propheten im Krieg) kommt demjenigen zu, für den Zügel geflochten werden (wenn Männer für ihn reiten), wenn es Allahs Wille ist, wird er in Erscheinung treten. Dann werden die Leute sagen: ‚Was war das, was erschienen ist?’ Und Allah wird Seine schützende Hand über ihn halten.’[25]

Omar ibn Aban berichtete: „Ich fragte Abu Abdillah (a.), was die Leute darüber sagten, dass Umm Salama (r.) eine versiegelte Schrift überreicht worden war. Er erwiderte: ‚Als der Gesandte Allahs (s.) starb, erbte Ali (a.) sein Wissen, seine Waffen und was es sonst gab. Dann ging es über zu Hassan (a.) und dann zu Hussain (a.).’ Ich fragte: ‘Gingen (die Sachen) auch zu Ali ibn Hussain, dann zu seinem Sohn, und schließlich zu dir?’ – ‚Ja,’ antwortete er.“ [26]

Die Berichte in dieser Bedeutung sind zahlreich, (doch) diejenigen, die wir angeführt haben, sind ausreichend für das, was wir aufzuzeigen versuchen, in­schaallah.

[1] Siehe „Manaqib“ von Ibn Schahraschub:4:247; „A´lam al-Wara“: 325; „ al-Mu´tabar“: 5.

[2] „Al-Kafi”:1:244/2, und ´Allamah al-Madschlisi überlieferte es in „al-Bihar”:47:12/2.

[3] Heiliger Qur´an: 28:5.

[4] „Al-Kafi”: 1:243/1; „Manaqib” von Ibn Schahraschub: 4:214; und ´Allamah al-Madschlisi überlieferte es in „al-Bihar“: 47:13/4.

[5] „Al-Kafi”: 1:244/7; und al-Mas´udi wies darauf hin in „Athbat al-Wasiyya“: 155; und ´Allamah al-Madschlisi überlieferte es in „al-Bihar“: 47:13/6.

[6] „Al-Kafi”: 1:244/4, 5; “al-Imamah wa al-Tabsira”: 199/55; al-Mas´udi wies darauf hin in „Athbat al-Wasiyya”: 155; von Fudhail ibn Yassir; und ´Allamah al-Madschlisi überlieferte es in „al-Bihar“: 47:130/6.

[7] Heiliger ´Qur´an: “ 2:132.

[8] „Al-Kafi”: 1:244/8; “Manaqib” von Ibn Schahraschub: 4:278; „al-Fusul al-Muhimma“: 222; ´Allamah al-Madschlisi überlieferte es in “al-Bihar”: 47:13/9.

[9] Das wurde schon im Kapitel über Imam ´Ali ibn al-Hussain (a.) vorangestellt - die Beweise für das Imamat - so auch im Kapitel über Imam al-Baqir (a.).

[10] ebd.

[11] Der damalige Kalif (Anm. d. Übers.)

[12] Imam Sadiq (a.) versucht den unrechtmäßigen Kalifen zu beschwichtigen steht (Anm. d. Übers.).

[13] Imam Sadiq (a.) redet hier den unrechtmäßigen Kalifen mit dem Titel „Fürst der Gläubigen“ an, da er in einer lebensbedrohlichen Situation steht (Anm. d. Übers.).

[14] Es wird nicht klar, welche Form der Erfüllung der Strafe für einen falschen Schwur dort konkret eintrat, aber es war solcherart, dass selbst Kalif al-Mansur es erkannte, dass sein Zeuge entlarvt war (Anm. d. Übers).

[15] Ibn al-Sabbah überlieferte es in “al-Fusul al-Muhimma”: 225, mit leichter Abweichung, und zusammengefasst wies Ibn Dschawzi auf das Ereignis hin in „Tadhkira al-Chawas“: 309; und al-Kandschi al-Schafi´i in „Kifaya al-Talib“: 455; und ´Allamah al-Madschlisi überlieferte es in „al-Bihar“:47:174/21.

[16] Ibn al-Sabagh überlieferte es gekürzt in “al-Fusul al-Muhimma”: 226; und Kulaini wies auf Ähnliches hin in “al-Kafi“: 2:372/5; Ibn Schahraschub in „al-Manaqib“: 4:230; al-Rawandi in „al-Chara´idsch“: 2:611/7.

[17] Ein Zustand, der nach einem Geschlechtsverkehr eintritt, bevor die dazugehörige rituelle Waschung vollzogen wurde (Anm. d. Übers.)

[18] Al-Saffar überliefert Ähnliches in seinen “Basa´ir“: 261/23, al-Tabari in „Dala´il al-Imamah“: 137; und Ibn Schahraschub überliefert es in seinen „Manaqib“: 4:226.

[19] Gemeint ist Imam Mahdi (a.), (Anm. d. Übers.)

[20] Kulaini überlieferte es gekürzt in “al-Kafi”: 1:207/3; und al-Saffar in “Basa´ir al-Daradschat“: 338/2.

[21] „Al-Kafi”: 1:42:14.

[22] „Al-Kafi”: 1:180/2; “Basa´ir al-Daradschat”: 203/32; “Manaqib” von Ibn Schahraschub: 4:276.

[23] Hier kommt anscheinend zum Ausdruck, dass die früheren Imame die Rüstung zwar anzogen, sie ihnen aber zu groß war, so dass sie „Spuren in der Erde“ hinterließen, und erst der 12. Imam die Rüstung und damit die verbliebene Aufgabe, ausfüllen wird

[24] „Al-Kafi”:1:181/1; “Basa´ir al-Daradschat”:194/2.

[25] „Al-Kafi”:1:182/2; „Basa´ir al-Daradschat”: 204/39.

[26] „Al-Kafi“:1:183/8; „Basa´ir al-Daradschat“: 206/45.

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