Imam Hassan ibn Ali (a.)
Zusammenfassung über die Anzahl und die Namen der Kinder
al-Hassans ibn Ali (a.) und ein Auszug von Berichten über sie
Al-Hassan ibn Ali (a.) hatte fünfzehn
Kinder, Sohne und Töchter:
1.
Zaid ibn al-Hassan
und seine beiden Schwestern:
2.
Umm al-Hassan,
3.
Umm al-Hussain.
Ihre Mutter war Umm Baschir, die Tochter von Abu Mas´ud
‘Uqba ibn
‘Umar ibn Tha´laba al-Chazradschiyya.
4.
Al-Hassan ibn al-Hassan,
seine Mutter war Chaula bint Mandhur al-Fazariyya.
5.
‘Umar ibn al-Hassan
und seine beiden Brüder:
6.
Al-Qasim,
7.
Abdullah,
ihre Mutter war eine (ehemalige) Sklavin (Umm Walad).
8.
‘Abd ar-Rahman ibn al-Hassan,
seine Mutter war eine (ehemalige) Sklavin.
9.
Al-Hussain ibn al-Hassan,
der den Beinamen (Kunya) „al-Athram“ trug („der mit dem
gebrochenen Zahn“), und sein Bruder
10.
Talha ibn al-Hassan,
und ihre Schwester
11.
Fatima bint
al-Hassan.
Ihre Mutter war Umm Ishaq bint Talha ibn Ubaidullah
al-Taimi.
12.
Umm Abdullah
13.
Fatima
14.
Umm Salama
15.
Ruqayya
Dies waren die Töchter al-Hassans (a.) von verschiedenen
Müttern.
Was
Zaid ibn al-Hassan (r.) betrifft, so war er für die Almosen (Sadaqa)
zuständig, die dem Gesandten Allahs (s.) gegeben worden waren.
Er war der älteste (der Kinder), und er war von noblem
Ansehen, großzügigem Charakter, mit außergewöhnlicher Seele
und mit großer Frömmigkeit. Die Dichter lobpriesen ihn, und
die Leute kamen von weither, um seine Vorzüge zu erfahren. Die
Historiker (ashab al-sira) erwähnten, dass Zaid ibn al-Hassan
für die Almosengaben (Sadaqa) verantwortlich war, die dem
Gesandten Allahs (s.) gegeben worden waren. Jedoch, als
Sulaiman ibn ‘Abd al-Malik an die Macht kam, schrieb er zu
seinem Gouverneur in Medina:
„Wenn dieser Brief von mir bei dir
angekommen ist, suspendiere Zaid von (der Kontrolle über) die
Almosen des Gesandten Allahs (s.) und gib es an den-und-den.
Er ist ein Mann von seinem (d.h. von Sulaimans) Stamm- und gib
ihm jede Hilfe, die er von dir will. Salam.“
Als aber Umar ibn ‘Abd al-Aziz Kalif
wurde, da kam ein (anderer) Brief von ihm:
„Zaid ibn al-Hassan ist der Anführer (Scharif)
der Banu Haschim und der Älteste von ihnen. Wenn dieser Brief
von mir zu dir kommt, dann gib ihm (die Kontrolle über) die
Almosen des Gesandten Allahs (s.) und gib ihm alle Hilfe, die
er von dir will, was-salam.“
Muhammad ibn Baschir, der Charidschite,
sagte über Zaid ibn al-Hassan: „Wenn der Sohn des
Auserwählten (al-Mustafa)
den Fluss, der zu Tal strömt, herabkommt, wird er seine Dürre
vertreiben und seine Zweige mit Laub begrünen. Zaid ist der
Frühling der Menschen in jedem Winter, wenn seine Regenfälle
und Donnergrollen gekommen sind. Er ist milde denen gegenüber,
die Entschädigungszahlung (diyya) verlangen, als ob er eine
Leuchte in der Finsternis sei, deren Sterne sie begleiten.“
Als Zaid starb, war er neunzig Jahre alt.
Scharen von Dichtern komponierten Trauerlieder für ihn, in
denen sie seinen Verlust beklagten und seine Verdienste
weinend priesen. Qudama ibn Musa al-Dschumahi war einer von
ihnen, der folgendes Trauergedicht verfasste: „Wenn die
Erde Zaids Person entbehrt hätte, Freundlichkeit und Güte
hätten nicht darauf existiert. Wenn der Beschützer des Staubes
des Grabes über ihn gekommen wäre, dann wäre er damit bedeckt
worden, während er, der fortgegangen war, für seine Tat gelobt
worden wäre. Derjenige, Der einer bescheidenen Bitte zuhört,
weiß, dass er nur Gutes von Ihm verlangt, so wird Er
zurückkehren (mit Gutem für ihn). Er war nicht gesprächig,
aber er brach zu seiner Reise auf, um nach dem Guten zu
greifen, wo du (es) willst. Wenn ein untertäniger Diener
unzulänglich war, dann ermutigte er ihn dazu, seine Väter und
Großväter zu preisen. Er war einer der großzügigen Geber für
die (Gottes-)Diener, und er war der derjenige, der Gäste um
sich sammelte, und er war (einer der) Löwen im Angesicht von
Unheil. Wenn ein Mächtiger mit vielen Vorfahren abberufen
wird, dann haben sie einen preiswürdigen Erben, der ihm folgt,
wie gewünscht wird. Wenn ein Sayyid unter ihnen stirbt, denn
ersteht ein anderer Edler, der nach ihm baut und kräftigt.“
Weitere Beispiele dafür würden das Buch
zu sehr in die Länge ziehen.
Zaid ibn al-Hassan (r.) ging von dieser
Welt, ohne das Imamat (für sich) zu beanspruchen, und (auch)
keiner der Schia oder andere beanspruchten es für ihn.
Tatsache ist, dass die Schia aus zwei Zweigen besteht: Imami
und Zaydi. Die Imami gründet sich auf Ernennungen (nusus), und
diese existieren nicht für die Söhne von al-Hassan (a.), mit
ihrer Zustimmung: Niemand von ihnen beanspruchte dies für
sich, während es diesbezüglich Zweifel gab. Die Zaydi
betrachtet das Imamat nach Ali, Hassan und Hussain (a.) als
demjenigen gebührend, der (darauf) Anspruch erhebt und zum
Dschihad (aufbricht). Jedoch Zaid (r.) stand den Banu Umayya
versöhnlich gegenüber und übernahm von ihnen Ämter. Seiner
Ansicht (nach) war die Schutzverstellung (taqiyya) seinen
Feinden gegenüber (sinnvoll) sowie Harmonie mit ihnen und ihre
Überlistung. Nach Ansicht der Zaydi-Bewegung widerspricht dies
den Zeichen für das Imamat, wie wir berichteten.
Die Haschwiyya hängen dem Imamat der Banu
Umayya an und betrachten das Imamat nicht als etwas, was den
Kindern (Nachfahren) des Gesandten Allahs (s.) unter allen
Umständen vorbehalten (ist). Die Mu´tazila betrachtet das
Imamat nur als denjenigen zustehend, die ihre Ansicht von
„Zurückziehen“ (i´tizal) teilen und demjenigen, dessen
Verpflichtung (‘ahd) durch ein beratendes Gremium (schura) und
durch Wahl (ichtiyar) zustande kommt, und Zaid erfüllte, wie
wir schon vorangestellt haben, diese Kriterien nicht. Die
Charidschiten betrachten das Imamat nicht als etwas, das
demjenigen zusteht, der vom Fürsten der Gläubigen (Amir
al-Mu´minin), Ali ibn Abu Talib (a.), ernannt wurde, während
Zaid sowohl seinem Vater als auch seinem Großvater ohne
Widerspruch folgte.
Al-Hassan ibn al-Hassan (a.) war edel,
eine Führungspersönlichkeit, tugendhaft und fromm. Er war für
die (Verteilung der) Almosen zuständig, die an den Fürsten der
Gläubigen (Amir al-Mu´minin, Imam Ali, a.)gezahlt worden
waren, während er (al-Hassan, a.) am Leben war. Über ihn und
al-Hadschadsch berichtete Zubair ibn Bakkar folgendes: „Al-Hassan
ibn al-Hassan (a.) war verantwortlich für die Almosen, die an
Amir al-Mu´minin gezahlt worden waren, während er am Leben
war. Eines Tages kam al-Hadschadsch ibn Yusuf mit Gefolge - er
war zu dieser Zeit Gouverneur von Medina - und sagte zu ihm (al-Hassan
ibn al-Hassan, a.):
‘Lasse ‘Umar ibn Ali an (der
Verwaltung der) Almosen seines Vaters teilhaben, Er ist dein
Onkel und ein Überlebender deiner Familie.’ – ‘Ich werde die
Bedingungen, denen ich unterliege, nicht ändern,’ antwortete
al-Hassan, ‘noch werde ich irgendjemanden daran beteiligen,
der nicht daran beteiligt werden muss.’ – ‚Dann werde
ich ihn mit dir in Kontakt bringen,’ sagte al-Hadschadsch.
Doch al-Hassan wandte sich von ihm ab, als al-Hadschadsch
abgelenkt war, dann machte er sich auf zu Abd al-Malik, bis er
zu ihm kam und an seiner Tür stand, wo er um Erlaubnis bat
(einzutreten). Yahya ibn Umm al-Hakam ging an ihm vorbei. Als
Yahya ihn sah, drehte er sich zu ihm um, grüßte ihn und fragte
ihn nach dem Grund seines Kommens und nach Neuigkeiten von
ihm. ‘Ich werde versuchen, dir bei dem Fürsten der
Gläubigen zu nützen,’ sagte er, und er meinte hier Abd
al-Malik. Als al-Hassan ibn al-Hassan (a.) bei Abd al-Malik
eintrat, grüßte er ihn und befragte ihn freundlich. Al-Hassans
Haar war schnell ergraut. Yahya ibn Umm al-Hakam war (auch) in
der Versammlung. ‘Dein Haar ist schnell ergraut, Abu
Muhammad,’ sagte ‘Abd al-Malik zu al-Hassan (ibn Ali).
‘Sein ergrautes Haar, o Fürst der Gläubigen’, sagte Yahya,
‘wird ihn nicht daran hindern, die Wünsche der Iraker zu
erfüllen, wenn ihre Reiter zu ihm kommen und ihm den Wunsch
nach dem Kalifat eingeben.’
Al-Hassan ibn al-Hassan ging (daraufhin) zu ihm und sagte:
‘Schande über dich! Das Geschenk, um das ich bitte, ist nicht
das, was du gesagt hast.
Vielmehr ergraut bei uns, den Leuten des Hauses (Ahl-al-Bait,)
das Haar schnell.’
‘Abd al-Malik hatte zugehört. Er kam auf ihn zu und fragte:
‘Sag schon, warum bist du gekommen?’ (Al-Hassan)
berichtete ihm über das, was al-Hadschadsch gesagt hatte.
‘Er hat kein Recht, das zu sagen,’ sagte (‘Abd al-Malik),
‘ich werde ihm einen Brief schreiben, den er nicht
ignorieren kann.’ Er schrieb ihm und gab al-Hassan ibn
al-Hassan Geschenke und behandelte ihn gut. Als er ihn
verließ, traf Yahya ibn (Umm) al-Hakam mit ihm zusammen. Er (al-Hassan)
tadelte ihn wegen seines böswilligen Berichtes und fragte ihn:
‘Was war es, das du mir versprochen hast?’ ‘Hör auf,’
erwiderte Yahya, ‘er fürchtet dich immer noch. Wenn ich ihm
nicht Respekt vor dir eingeflößt hätte, dann hätte er nicht
deinen Wunsch ausgeführt, und ich hätte dir nicht helfen
können.’“
Al-Hassan ibn al-Hassan war mit seinem
Onkel al-Hussain ibn Ali (a.) bei der Schlacht an den Ufern
des Euphrat dabei. Als al-Hussain (a.) getötet wurde und die
Übrigen seiner Familie in Gefangenschaft gerieten, kam Asma’
ibn Charidscha zu ihm und nahm ihn (aus der Mitte der)
Gefangenen heraus und sagte: „Bei Allah, lass ihn nie zu
Ibn Chaula gehen, und ‘Umar ibn Sa´d, lasst ihn zu Abu Hassan
gehen, dem Sohn seiner Schwester.“ Es wurde berichtet,
dass er in Gefangenschaft geriet, als er eine Verletzung
hatte, von der er sich später erholt hatte.
Es wurde überliefert: Al-Hassan ibn
al-Hassan hielt bei seinem Onkel al-Hussain (a.) um die Hand
einer dessen beiden Töchter an, und al-Hussain sagte zu ihm:
„Wähle diejenige, mein Sohn, die dir mehr zusagt.“
Al-Hassan schämte sich und konnte nicht antworten. „Ich
habe,“ sagte al-Hussain (a.), „meine Tochter Fatima für
dich ausgewählt. Sie ist diejenige von den beiden, die meiner
Mutter Fatima, der Tochter des Gesandten Allahs, ähnlicher
ist.“
Al-Hassan ibn al-Hassan (r.) starb, als
er 35 Jahre alt war. Sein Bruder Zaid ibn al-Hassan war (noch)
am Leben, doch er ernannte seinen (Halb-)Bruder
mütterlicherseits, Ibrahim ibn Muhammad ibn Talha, als seinen
Nachfolger (als Verantwortlicher für die Almosen). Als
al-Hassan ibn al-Hassan (r.) starb, spannte seine Frau Fatima
bint al-Hussain (a.) ein Zelt auf sein Grab auf und verbrachte
die Nächte im Gebet und fastete tagsüber. In ihrer Schönheit
ähnelte sie den Paradiesjungfrauen. Als das neue Jahr begann,
sprach sie zu ihren Begleitern: „Wenn es dunkel wird, dann
reißt das Zelt ab.“ Dann, als die Nacht hereinbrach, hörte
sie eine Stimme sagen: „Haben sie gefunden, was sie
verloren haben?“ „Nein,“ antwortete sie, „sie sind
verzweifelt, so sind sie abgekehrt.“
Al-Hassan ibn al-Hassan verschied, ohne
das Imamat zu beanspruchen, noch wurde irgendein Anspruch
eines anderen für ihn erhoben, wie wir es in dem Fall seines
Bruders Zaid beschrieben haben, möge Allah mit beiden
zufrieden sein.
Was ‘Umar, al-Qasim und Abdullah, die
Söhne al-Hassans ibn Ali (Friede sei mit ihnen) betrifft, sie
starben den Märtyrertod bei ihrem Onkel, al-Hussain ibn Ali
(a.), an den Ufern des Euphrat, möge Allah zufrieden mit ihnen
sein, ihnen Zufriedenheit gewähren und ihnen (ihren Kampf) für
den Glauben, den Islam und seine Familie bestens lohnen.
‘Abd ar-Rahman ibn al-Hassan (r.) brach
mit seinem Onkel al-Hussain (a.) zur Hadsch auf, und er starb
in al-Abwa’, während er (noch) im Weihezustand (ihram) war.
Möge Allah ihm Barmherzigkeit erweisen. Al-Hussain ibn
al-Hassan, bekannt unter dem Namen „al-Athram (der mit dem
gebrochenen Zahn“) war verdienstvoll, doch existieren keine
Berichte über ihn in dieser Hinsicht. Talha ibn al-Hassan war
ein freigiebiger Mann.