Leben des Fürsten der Gläubigen ‘Ali ibn Abi Talib
Seine (a.) Reden, (in denen) er (die Menschen) zu sich
rief (ihm zu folgen), indem er Beweise seiner Vorzüglichkeit
lieferte sowie über seine Enteignung seines Rechts (auf das
Imamat), (worin) er die Unterdrückung gegen ihn darlegte, (und
in denen) er darauf hinwies und (die Menschen) darauf
aufmerksam machte
Darunter ist das, was die Schi´iten (chassa)
und die Sunniten (´amma) darüber überliefert haben: Es wurde
von Abu ´Ubaida Ma´mar ibn Al-Muthahnnah und anderen erwähnt,
die die Gegner der Schi´a nicht (der Parteilichkeit) in ihrer
Überlieferung anklagen konnten: Der Fürst der Gläubigen (a.)
sagte am Anfang seiner Predigt, die er nach dem Treueid der
Leute für seine Führerschaft hielt, und das war nach der
Ermordung ´Uthman ibn ´Affans, (folgendes):
„Der Hirte sollte nur seine Seele
hüten, (wenn er andere hütet), dann wird er mit dem Paradies
und dem Feuer, das vor ihm liegt, beschäftigt sein. Der
ernsthaft (nach Wahrheit) Strebende wird ein Gelehrter,
und der (die Wahrheit) Suchende wird hoffen, der (darin)
Nachlässige wird im Feuer sein. (Dies) sind drei (Arten), und
zwei sind: Ein Engel, der mit seinen beiden Flügel fliegt, und
ein Prophet, den Allah bei seinen Händen genommen hat, und
eine sechste (Kategorie) gibt es nicht. Derjenige, der
(falsche) Behauptungen aufstellt, wird zugrunde gehen, und wer
(zu schlechten Taten) eilt, wird vernichtet werden. Die rechte
Seite und die linke sind irreführend, und die mittlere ist die
Hauptstraße, der Weg, auf dem das Buch, die Sunna und die
Berichte des Prophetentums bleibend (feststehen). Allah, Der
Erhabene, hat diese Ummah mit zwei Arten von Medizin geheilt:
Die Peitsche und das Schwert. Und es gibt keine Nachsicht bei
dem Imam (sie anzuwenden). So sucht Deckung in euren Häusern
und verbessert die Beziehungen untereinander, (und nehmt) Reue
für das, was ihr getan habt. Wer sich (nur scheinbar) zeigt,
als ob er auf der Seite der Wahrheit ist,
wird untergehen.
Es haben sich Dinge zugetragen, in
denen ihr keine Entschuldigung in meinen Augen habt. Was mich
angeht, so wenn ich (es) zu sagen gewünscht hätte, dann hätte
ich gesagt: ´Möge Allah vergeben, was bereits geschehen ist.
Die beiden Männer
sind (in der Beraubung meines Rechst) vorangegangen.´ Der
Dritte stand da wie eine Krähe, die sich (nur) um ihren Bauch
kümmerte. Wehe ihr (diese Krähe), wenn ihre Flügel gestutzt
und ihr Kopf abgeschnitten werden würde, wäre es besser für
ihn. Seht (auf mich), wenn ihr etwas zu negieren habt, dann
negiert es. Wenn ihr es erkennt, dann eilt herbei (es
auszuführen), das Wahre und das Falsche, und jedes (davon) hat
seine Unterstützer. Wenn das Falsche sich vermehrt, dann wird
es so handeln wie in der Vergangenheit. Wenn die Wahrheit
wenig wird, dann wird sie sich vielleicht für eine kurze Weile
vermindern und (dann) (wieder)kommen. Wenn eure Seelen wieder
so werden wie vorher, dann werdet ihr glücklich sein. Ich
fürchte, dass ihr in einer Periode (ohne Imam) lebt, und mir
obliegt nur die selbständige Rechtsfindung (idschtihad).
Wahrlich, die Gottesfürchtigen sind
meine Familie, und die besten meiner Wurzeln sind die
Weisesten in jungen Jahren und die Wissendsten im Alter. Wir
sind die Ahl-al-Bait, unser Wissen ist vom Wissen Allahs,
unser Urteil wird mit dem Urteil Allahs gefällt, und wir haben
(Wissen) von den Worten des Wahrhaftigen
(sadiq). Und wenn ihr unserer Tradition folgt, dann werdet ihr
durch unsere Klarsicht rechtgeleitet sein, und wenn ihr das
nicht tut, dann wird Allah euch durch unsere Hand vernichten.
Das Banner der Wahrheit ist bei uns. Wer ihm folgt, der wird
es erreichen, und wer dahinter zurückbleibt, der wird
untergehen. Wahrlich, durch uns wird die Rache für jeden
Gläubigen verwirklicht. Durch uns wird das Joch der
Demütigung von euren Nacken genommen werden, durch uns wird
der Sieg kommen, nicht durch euch, und durch uns wird das
Siegel (des Lebens) gesetzt, nicht durch euch.“
Ein weiterer Auszug aus seiner Rede, in
der er (die Menschen) zu sich und seiner Familie aufrief:
„Allah hat Muhammad mit dem Prophetentum ausgezeichnet und hat
ihn für die Botschaft (des Islam) erwählt. Er gab ihm
Information durch Offenbarung. Er brachte immer Gutes unter
die Menschen. Wir, die Ahl-al-Bait, besitzen die Festungen des
Wissens und die Tore des Urteils und die Erleuchtung der
Befehlsgewalt. Wer uns liebt, dem wird sein Glaube Nutzen
bringen, und seine Werke werden ihn (Allah) nahe bringen, und
wer uns nicht liebt, dem wird sein Glaube nichts nützen, und
seine Werke werden ihn nicht (Allah) näher bringen, selbst
wenn er Tag und Nacht unermüdlich (im Gottesdienst) verharrt.“
Zusätzlich zu dem kommt das, was
´Abdurrahman ibn Dschundab, von seinem Vater Dschundab ibn
´Abdullah überlieferte:
„Ich ging zu ´Ali ibn Abi Talib in Medina
nach dem Treueid der Leute an ´Uthman. Ich fand ihn mit
gesenktem Kopf und betrübt vor. ´Was ist über dich gekommen
von deinem Volk?´, fragte ich ihn. ´Schöne Geduld´,
erwiderte er. ´Gelobt sei Allah´, sagte ich, ´du
bist in der Tat geduldig.’ ‚Was soll ich tun?!’,
fragte er. Ich sagte: ‚Stehe unter den Leuten auf und rufe
sie zu dir (=deiner Gefolgschaft) auf und sage ihnen, dass du
durch (die Ernennung) des Propheten der Vorzüglichste und der
Vorderste (im Islam) bist. Bitte sie um Hilfe gegen diese
(Leute), die sich gegen dich verschworen haben. Wenn zehn von
hundert dir antworten, dann bist du Zeuge mit den zehn gegen
die hundert. Wenn sie sich dir nähern, dann ist es das, was du
willst, und wenn sie sich weigern, dann bekämpfst du sie. Wenn
du siegreich über sie bist, dann gehört die Herrschaft Allah,
Der sie Seinem Propheten (a.) gegeben hat, und du bist der
Geeignetste dafür unter ihnen. Wenn du getötet wirst, während
du danach strebst, dann wirst du als Märtyrer sterben und
(somit) wirst du am meisten (ein Anrecht) auf die Vergebung
bei Allah haben, und derjenige, der das größte Recht auf das
Erbe des Gesandten Allahs hat.’ ‚Denkst du, Dschundab’,
sagte er (Imam ´Ali, a.), ‚dass zehn von hundert mir den
Treueid leisten werden?´ ´Ich hoffe das´, erwiderte
er. ‚Aber’, sagte er (Imam ´Ali, a.) ,ich habe nicht
die Hoffnung, dass zwei von jeweils hundert (das tun werden),
und ich werde dir sagen, warum. Die Leute schauen auf die
Quraisch, und die Quraisch sagen: ´Die Familie von Muhammad
denken, dass sie sich gegenüber den übrigen Leute
ausgezeichnet sehen und dass sie die Sachwalter sind
(vorrangig) vor den Quraisch. ´ (Sie sagen), dass wenn sie es
(diese Aufgaben) übernehmen, dann wird diese Macht nicht von
ihnen auf jemand anderen übergehen. Da sie ja schon bei
anderen ist, dann sollte es unter euch zirkulieren. Nein, bei
Allah, die Quraisch werden niemals diese Macht freiwillig an
uns abgeben.’ Und ich (Ibn Dschundab) sagte zu ihm: ´Willst
du nicht zurückgehen und den Leuten sagen, was du gerade
gesagt hast und sie zu dir aufrufen?´ ´Dschundab, das ist
jetzt nicht die Zeit dafür.´ So ging ich danach zurück
nach Irak. Immer wenn ich irgend eine der Tugenden,
Errungenschaften und Rechte von ´Ali ibn Abi Talib (a.)
erwähnte, beschimpften und verjagten sie mich, bis die Sache
zu Walid ibn ´Uqba drang, der zu dieser Zeit unser Gouverneur
war. Er ließ mich holen und verhaftete mich, bis jemand über
mich bei ihm vorsprach, dann ließ er mich frei.“